"Ich weiß", lächelte Robert, "Julie auch."

"Aber mit Pfeffer ist Jacqueline dann doch freiwillig gesprungen", meinte ich stolz

Die Worte taten mir gut. "Und er freiwillig mit mir", lächelte ich.

"Ach der war doch froh, dass er mal nicht von mir geärgert wurde", meinte ich lachend.

"Wieso geärgert?", wollte Robert unsicher wissen.

Roxy blieb inzwischen recht dicht bei mir, Pfeffer verhielt sich brav. "Mehr so eine Redensart. Ich fordere durchaus Leistung von ihm, denn ich bilde ihn immer weiter aus", antwortete ich, denn der Junge schien es nicht so ganz verstanden zu haben.

"Verstehe", nickte Robert. "Pfeffer war wirklich brav", erzählte ich, "aber er wird immer der temperamentvollere bleiben."

"Was ja ganz gut zu mir passt", meinte ich lächelnd, "Ich gehöre ja auch nicht gerade zu den ruhigen Leuten"

"Das stimmt", meinte ich, "Und du springst ja auch gerne."

Ich seufzte glücklich bevor ich meinte: "Ich bin immer noch so unendlich froh, dass ich Pfeffer am Ende doch kaufen durfte"

Ich konnte Jaline ein bisschen verstehen. "Das glaube ich dir", meinte Robert etwas unsicher, "Warum wolltest du ihn erst nicht kaufen?"

"Herr Meier wollte Pfeffer eigentlich nicht verkaufen", gab ich knapp Auskunft, "Als ich das erste Mal gefragt habe, hatte er das Angebot abgelehnt"

"Verstehe", nickte Robert, "Dann ist es ja toll, dass du ihn im Endeffekt doch kaufen durftest." Ich blickte mich mal wieder nach Roxy um.

"Ja", meinte ich strahlend und streichelte meinem Pony über den Hals, "Ich würde ihn auch um nichts in der Welt hergeben." Die Hündin hielt sich nun dicht neben mir auf. Man merkte, dass sie inzwischen etwas müde wurde.

"Das glaube ich dir", nickte Robert, "Man gewinnt die Tiere ja so schnell lieb."

"Oh ja, dabei war ich ja gar nicht so lange auf dem Internat. Ich will mir gar nicht ausmalen, wie fürchterlich es gewesen wäre, wenn ich nach 4 Schuljahren Abschied von ihm hätte nehmen müssen. Es war so schon katastrophal", erzählte ich.

"Die, die ihr Pflegepferd nach vier Jahren zurückgelassen haben", warf ich ein, "Haben's auch überlebt. Obwohl: Gerade zu Weihnachten waren letztes Jahr ein paar Absolventen hier."

Ich lächelte sanft: "Ach Jacqui ..." So ganz konnte meine Freundin das ganze nicht nachvollziehen, aber das wusste ich bereits

"Die haben sich auch gefreut, ihre ehemaligen Pflegepferde wieder zu sehen", erzählte ich weiter.

"Ich wusste nicht, ob ich noch einmal hergekommen wäre, wenn ich Pfeffer nicht bekommen hätte", überlegte ich

Ich schwieg. Robert gab zu bedenken: "Du hättest Pfeffer besuchen können."

"Ja, aber ich denke nicht, dass ich es hätte sehen wollen, wie eine andere Person mit ihm glücklich wird. Meinen Exfreund möchte ich ja auch nicht unbedingt sehen", meinte ich ernst

"Hm", machte Robert nachdenklich, "Es muss sowieso schlimm sein, sein Pferd nach vier Jahren hergeben zu müssen. Da bin ich ganz froh, Draumur länger behalten zu dürfen."

Ich schwieg nun, woraufhin man zunächst nur unsere Schritte und die Tritte der Pferde hörte.

"Schon deshalb wäre eine Schulform wie eure nichts für mich", fügte Robert noch hinzu.