"Warum ist es dann besser wegen Roxy im Schritt zu bleiben?", hakte ich nach.

"Na, ich mein ja nur", meinte ich schüchtern, "Nicht, dass irgendetwas passiert. Wenn es Roxy als Spiel versteht und davonläuft oder so."

"Ach Blödsinn", meinte ich, dann drehte ich mich wieder um. Pfeffer wurde wieder etwas unruhig, weshalb ich nun das Kommando zum Weitergehen gab und Pfeffer Antreten ließ. Roxy war zurück gekommen, als sie bemerkt hatte, dass wir stehen geblieben waren, nun aber ging sie weiter.

Ich fühlte mich nicht ernst genommen. Robert vertraute hingegen auf Jalines Meinung. Ich sagte nichts mehr, sondern folgte mit Julie.

"Dann traben wir ab Beginn der Trabstrecke", beschloss ich. Ich erklärte Robert kurz, wo die Strecke begann, damit er nicht überrumpelt wurde.

"Okay", gab Robert sein Einverständnis sofort. "Meinetwegen",stimmte ich ebenfalls zu. Allerdings war mir nicht wohl dabei.

Ich schwieg nun. Roxy war immer noch voraus. Kurz vor Start, sagte ich das Kommando, dann ließ ich Pfeffer antraben. Er war flott unterwegs, so dass ich hier nun zuerst die Geschwindigkeit regulieren musste, dann versuchte ich Roxy zu orten. Diese war beinahe mit mir gestartet und hielt sich in meiner Nähe

Robert hatte ganz schön zu kämpfen, mit den langen Schritten von Larissa mitzuhalten. Noch dazu war er nicht der sportlichste. Ich lief locker neben Julie her, hatte Roxy aber immer im Blick.

Roxy blieb ziemlich auf unsere Höhe, nur manchmal schoss sie etwas voraus. Beim Laufen kam ich durchaus etwas ins Schwitzen, kam aber halbwegs gut klar.

Robert versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, aber er war es nun mal nicht gewohnt, so zu laufen. Von mir fiel ein wenig die Anspannung ab, dennoch behielt ich Roxy im Auge.

Als ich merkte, dass Roberts Atem heftiger wurde, gab ich die Anweisung zum Schritt zurück. Pfeffer ließ sich gut durchparieren, dann holte ich kurz Luft und rief Roxy, die auch sofort zu mir kam.

Larissa ließ sich nicht gleich durchparieren, sodass Robert beinahe gestolpert wäre. Er holte ebenfalls tief Luft. Julie reagierte sofort auf mein Kommando und verfiel in einen gemütlichen Schritt. "Puh", meinte Robert außer Atem, "Ganz schön anstrengend."

"Ich mag den Trab vom Sattel aus auch lieber", meinte ich lachend

"Ich liebe Draumurs Tölt", fiel Robert sein Wallach ein, "ich freue mich sehr auf ein Wiedersehen mit ihm."

"Das kann ich verstehen", sagte ich lächelnd zu Robert, "Jedes Mal, wenn ich Pfeffer einige Tage nicht sehe, vermisse ich ihn sehr."

"Das kommt aber so gut wie nie vor", warf ich leicht lächelnd ein. "Im Moment kümmert sich meine Schwester um Draumur", erzählte Robert, "allerdings eher unfreiwillig."

"Mag sie Pferde nicht?", fragte ich nach. Wir waren bald am See. Roxy und Pfeffer liefen beide ruhig neben mir her.

Es dauerte ein Weilchen, bis Robert antwortete: "Nicht so gerne. Früher schon. Draumur ist ihr Pferd, aber sie hat andere Interessen entwickelt. Ich würde Draumur gar nicht reiten, wenn er es nicht von Angie kennen würde."

"Okay", sagte ich dazu nur.

"Ich hätte niemals mit dem Reiten angefangen", erklärte Robert zusätzlich.

"Man kommt oft auf ungewöhnlichen Wegen zu seinen Hobbys", sagte ich dazu.

"Das stimmt", stimmte ich sofort zu, "Wenn ich nur daran denke, wie ich zur Bodenarbeit gekommen bin."

"Wie läuft es sonst so mit Julie?", fragte ich nach.

"Gerade eben oder bei der Bodenarbeit?", wollte ich von Jaline wissen.

"Überhaupt", meinte ich lächelnd. Wir kamen nun zum See, mussten aber noch ein Stück zum Rastplatz gehen.