"Aber beim einen kann ich sitzen", lachte ich udn streckte Jacqui die Zunge raus. Ich sah nebenbei immer wieder zu Roxy, diese lag aber brav am Boden.

"Also Jaline", lachte ich, "Wo hast du deine Manieren gelassen?"

"Weißt du bei Clément gibt es keine Hausordnung zum Abschreiben. Da vergisst man seine Manieren sehr schnell", grinste ich frech. Dann beschloss ich den Jungen einzubeziehen: "Gehst du zuhause auch auf ein Internat?"

"Das sollte er mal schön einführen", lachte ich. Robert erzählte: "Nein, ich gehe nicht auf ein Internat. Das wäre mir auf die Dauer aber auch zu anstrengend."

Ich lachte: "Hach, im Gegensatz zu jetzt, ist das Internat fast ein Urlaub. Auch wenn ich ganz froh bin, weder Hausordnung noch Bettruhe zu haben" Ich hatte Pfeffer nun fertig geputzt und kratzte noch schnell die Hufe aus.

"Mach mir keine Angst", meinte ich halb ernst. "Urlaub?", war auch Robert skeptisch, "Unter Urlaub stelle ich mir etwas Anderes vor. Ich finde euer Internat ganz schön stressig und streng. Da sind die Pferde ja noch ein richtiger Segen."

"Klar, ich arbeite, hab Pfeffer, muss nebenbei für mein Studium lernen, .... Dadurch, dass ich mir Pfeffer und das Lernen relativ frei gestalten kann, bin ich zwar sehr flexibel, aber Zeit bleibt nicht allzu viel", erzählte ich.

"Ein Pferd ist eben doch ziemlich zeitaufwändig", meinte ich, froh darüber, nie eines besitzen zu werden.

"Jedes Hobby ist zeitaufwändig", meinte ich, "Aber immerhin hält mich Pfeffer davon ab noch mehr Schuhe zu shoppen." Ich grinste. Den Putzkaste klappte ich schließlich zu. "Wie weit seid ihr?", fragte ich

"Die Schuhe kämen aber billiger", grinste ich. Robert und ich waren ebenfalls fertig, so konnten wir unsere Sachen wegtragen. Robert bot an, meinen Putzkasten zu verstauen, das Angebot nahm ich an und blieb bei Julie.

"Aber dann bräuchte ich am Ende noch Geld für das Fitnessstudio", lachte ich, bevor ich den Putzkasten aufnahm und zur Sattelkammer losging. Roxy stand zwar kurz auf, als ich wegging, als sie aber merkte, dass es noch nicht weiter ging, legte sie sich wieder hin.

Während ich auf Robert und Jaline wartete, lehnte ich mich an Julie und streichelte die Stute.

Während wir auf dem Hinweg schwiegen, fragte ich nun auf dem Rückweg zu den Pferden: "Und warum hast du dich für den Schüleraustausch entschieden?"

"Unser Französischlehrer ist ein guter Freund vom Rektor hier", erklärte Robert, "da er länge schon einen Schüleraustausch auf die Beine stellen wollte, bin ich das Versuchskaninchen. Ich mag Französisch und ich mag Pferde, deshalb habe ich mich für den Austausch entschieden, aber so gut finde ich das Reitinternat hier nicht. Jacqueline hat mir erzählt, du warst ein halbes Jahr lang in den USA."

"Ja nach der Schule. Ich hatte einfach eine Auszeit gebraucht.", sagte ich lächelnd. Während ich zuerst Roxy, dann Pfeffer losband, sprach ich weiter: "Ich habe Touristengruppen geführt, was mir wirklich Spaß gemacht hat. Meine Gastfamilie war in Flagstaff und ich hab noch immer mit ihnen Kontakt"

"Und das ließ sich mit deinem Pferd einfach so vereinbaren?", wollte Robert wissen, der neben Jaline herging. Ich folgte den beiden mit Julie.

"Ich habe Pfeffer erst nach meinem Auslandsaufenthalt gekauft", erzählte ich. Noch hatte ich Roxy an der Leine, da wir auf den Hof machen, was meine Aufmerksamkeit doppelt verlangte. Aber die genauen Umstände wollte ich sowieso nicht erzählen

"Verstehe", nickte Robert, "Dann war das ja einfach möglich." "Wo wollen wir überhaupt hin?", wollte ich von Jaline wissen.

"Zum See?", schlug ich vor, während ich auf die beiden Tiere achtete.

"Klar, gerne", war ich sofort begeistert.

"Das müsste auch mit einer Pause als Strecke gut zu schaffen sein", erwähnte ich noch.

"Auf jeden Fall", stimmte ich zu, "Das schaffen wir." "Seht ihr, dass pünktliche Essen finde ich schon sehr anstrengend hier", gab Robert als Beispiel, "Wenn ich zuhause mal ein paar Minuten zu spät komme, schimpfen meine Eltern nicht gleich los."

"Ja da stimme ich zu. Aber umgekehrt spart man sich bei vielem hier ja auch Zeit", entgegnete ich. Als wir vom Hof waren, hielt ich Pfeffer nach kurzer Warnung an, um Roxy von der Leine zu lassen. diese hängte ich mir schließlich um

"Man spart sich hier Zeit?", wollte Robert wissen. "Willst du Roxy nicht lieber an die Leine nehmen?", mischte ich mich schüchtern ein.

Ich widmete mich zunächst Jacqueline: "Nein. Sie ist brav, ich hab sie auch schon mit auf Ausritte genommen, da mach ich mir gar keine Gedanken. Und mit Pferd und Hund an der Leine kann ich den Spaziergang ganz abbrechen. Und die Pferde wirken ja bisher nicht unruhig." Natürlich beobachtete ich die Hündin, die sich aber selten mehr als einige Meter von mir entfernte. Bevor ich Roberts Frage beantworten wollte, wartete ich ob Jacqueline noch etwas sagen wollte.