"Ja", nickte ich, "ich sitze neben ihm in der Klasse." Ich war ein wenig angespannt.

"Dann würde ich sagen", meinte Herr Meier betont ruhig, "du kannst Pfeffer haben. Natürlich nur mit Vertrag, ich will abgesichert sein und du sicher auch, denke ich. Oder? Magst du Pfeffer putzen?"

Ich freute mich sehr für Jaline, dass sie nun doch ihren Pfeffer bekommen konnte.

"Spielst du auch ein Instrument oder so?", fragte meine Mutter. Ich vermutete, sie wollte damit herausfinden, ob Jacqueline auch dazu neigte ins brotlose Künstlerdasein zu fallen. Ich grinste ein wenig vor mich hin.

"Oh mein Gott, danke", freute sich Jaline und umarmte ihren ehemaligen Rektor. Als ihr das bewusst wurde, wurde sie rot. "Entschuldigung!", sagte sie schnell. Es war ihr peinlich. Schnell redete sie weiter. "Vertrag natürlich ... Udn Putezn möchte ich ihn auch. Und nochmal Danke ... Und Entschuldigung"

Lächelnd beobachtete ich, wie sehr sich Jaline freute. Nun gab es also doch noch ein glückliches Ende für sie und Pfeffer. "Ich denke mal", mischte ich mich schließlich wieder ein, "Jaline weiß noch, wo alles zu finden ist."

Meine Mutter nickte kruz nachdenkend. Dann schließlich kam die Frage, auf die ich gewartet habe. "Wusstest du dass Samuel auf Bienen allergisch ist?" Ich konnte mich nicht zusammenreißen udn fing an zu lachen, was von Seiten meiner Mutter einen bösen Blick bewirkte

"Vielen lieben Dank", freute sich Jaline und konnte es immer noch nicht fassen: "Ich freu mich so unglaublich." Als sie Herrn Meier lächeln sah, strahlte sie nun ungebremst vor Freude. Dann beantwortete sie die Frage: "Sofern noch alles am selben Platz liegt, finde ich noch alles"

"Du kommst dann ja alleine zurecht, oder?", fragte ich. Ich dachte mir, dass Jaline mit Pfeffer sicher gerne ohne Aufsicht sein würde. Außerdem fände ich es ziemlich unnötig, die ganze Zeit daneben zu stehen, wenn sie ihr Pony putzte.

"Weißt du denn auch, welche Medikamente er nehmen muss, wenn er gestochen wird?", fragte meine Mutter weiter. Ich seufzte und meinet nur: "Als würde ich auf der Stelle tot umfallen und mir nicht mehr selbst helfen können. Lass Jacqueline in Ruhe damit"

"Ich glaube kaum, dass ich das Putzen verlernt habe", lachte Jaline nun. Sie musste Marleen unbedingt danken. Ohne sie, hätte sie es niemals nochmal versucht

"Das ist schön", meinte Herr Meier, "Das geschäftliche regeln wir später?"

Ich wurde rot und meinte: "Das weiß er sicher selber, oder?"

Ich guckte kurz auf meine Uhr. Die Quadrille stand ja auch noch aus, aber wir hatten noch ein bisschen Zeit.

"Mum!", wurde ich nun ernster, "Lass es!" Wir wechselten eine Weile böse Blicke, dann nickte sie und wechselte das Thema: "Wenn du uns beuschen kommst, möchtest du dann ein Gästezimmer neben Sams?" Ich verdrehte die Augen: "Wenn Jacqueline will, darf sie auch einfach bei mir schlafen"

"Ja, Sie werden sicher auf der Feier vermisst, deswegen machen wir das einfach danach.", strahlte das Mädchen richtig. All die Anspannung war abgefallen und sie war einfach nur glücklich. An Frau Chevalier gewandt fragte sie noch: "Ihre Quadrille möchte ich natürlich nicht verpassen. Reicht die Zeit noch, um Pfeffer zu putzen?" Sie hoffte es, denn sie wollte nun einfach in seiner Nähe sein

"Ja, ich würde schon gerne bei Sam schlafen, wenn ich darf." Mein Kopf glühte nun richtig.

"Gut, komm dann einfach rein." Herr Meier lächelte noch einmal.

"Die Quadrille fängt erst in einer halben Stunde an, da hast du noch gut Zeit, dich mit Pfeffer zu beschäftigen", sagte ich lächelnd zu Jaline. Zu Michael gewandt fügte ich hinzu: "Wollen wir dann wieder rein?"

Meine Mutter nickte nur. "Gut", sagte ich nun schnell, "Dann wäre das auch geklärt." Ich lächelte zu Jacqueline und griff nach ihrer Hand.

Jaline lächelte zurück. "Bis später. Und danke nochmal", sagte sie, bevor sie losging, um Pfeffers Halfter zu holen.

"Oh, schon in einer halben Stunde?", meinte Herr Meier überrascht. Zu Jaline sagte er: "Es wird für Pfeffer sicher das Beste sein und wenn nicht, entgeht es mir sicher nicht." Er schmunzelte. Zu Anna meinte er: "Klar, gehen wir wieder rein."

Ich drückte Sams Hand, obwohl ich noch immer ein wenig rot war.

Ich nickte Jaline noch einmal kurz zu, dann gingen wir zurück ins Haupthaus. Dort war die Weihnachtsfeier noch immer in vollem Gange und es wurde bei ausgelassener Stimmung gegessen und getrunken. Ich sah mich nach meinen Quadrille-Mädels um.

Ich lächelte Jacqueline an.

Jaline holte schnell das Halfter und ging dann zu Pfeffer zurück. Der Wallach ließ sich problemlos einfangen. Bald schon fing sie an ihn zu putzen.

"Viel Glück bei der Quadrille", wünschte Herr Meier noch immer lächelnd. Er nahm am Lehrertisch Platz.

"Was steht heute noch an?", erkundigte ich mich bei Sam.

"Glück brauche nicht ich, sondern die Mädchen", entgegnete ich lächelnd. Mein Chef schien nun doch gut drauf zu sein. Wahrscheinlich freute es ihn selbst am meisten, dass er Jaline ein so schönes Weihnachtsgeschenk machen konnte.

"Die Quadrille? Und dann mal gucken, wie wir die Zeit vertrödeln bis deine Fähre fährt", meinte ich lächelnd, "Hast du eine Idee?"

Jaline putzte den Wallach eifrig und erzählte ihm dabei, dass er nun ihr gehören würde. Sie war unendlich glücklich. Dennoch achtete sie auf die Uhrzeit wegen der Quadrille

"Oh ja, denn das Können haben sie bestimmt", lachte Herr Meier ausgelassen. Er freute sich, dass für Pfeffer die Geschichte scheinbar und hoffentlich gut ausgegangen ist.

"Ach ja, genau die", meinte ich. Daran hatte ich gar nicht mehr gedacht. Ich dachte nach. Nach kurzem Überlegen meinte ich: "Wir könnten einen schönen Winterspaziergang mit den Pferden zum See machen, oder ist es dir zu kalt?", fügte ich fragend hinzu.

"Die letzte Probe ging ordentlich schief, also kann's nur gut werden", meinte ich lachend zu Michael.

Ich nickte: "Gerne." Ich blickte zu meinen Eltern. Mein Vater lächelte: "Ihr sagt uns, wann wir euch holen sollen und wir sehen uns inzwischen Porto an"

Schließlich befand Jaline den Wallach als sauber. Seelig lächelnd kraulte sie ihn noch eine Weile, dann aber schließlich räumte sie die Sachen weg und brachte Pfeffer zurück auf die Weide, um die Quadrille nicht zu verpassen