"Weiß nicht", entgegnete ich automatisch. Nach einer kurzen Pause fügte ich allerdings hinzu: "Es ist draußen kalt und man ist zuhause, weiß, man müsste was feiern, aber nicht, was."

Herr Meier nickte nur.

Ich hörte aufmerksam zu. "Hm", meinte ich anschließend nur

"Wenn es Ihnen nichts ausmacht, verabschiede ich mich jetzt von Ihnen", meinte Jaline schließlich. Sie wollte nochmal kurz zu Pfeffer und dann musste sie auch noch den Arbeitsvertrag unterschreiben.

"Natürlich, nur zu", lächelte Herr Meier, "grüße Pfeffer schön von mir."

"Weißt du das, dass ich voriges Jahr zu Weihnachten hier bleiben musste?", fragte ich Sam. Ich hatte es ihm noch nicht erzählt, meinte ich zu wissen.

"Wieso das?", fragte ich erstaunt. Das hatte ich bisher nicht gewusst.

Jaline lächelte. "Werd ich machen!", sagte sie. Sie stand auf und reichte dem Rektor die Hand: "Bis bald!", verabschiedete sie sich

"Als Strafe", entgegnete ich vorsichtig. Was Sam wohl von mir denken wird?

Herr Meier stand ebenfalls auf, um Jaline die Hand zu reichen. "Viel Spaß noch mit Pfeffer. Und viel Erfolg", meinte ich ehrlich, "Auf Wiedersehen."

Nach der Verabschiedung verließ Jaline das Büro. Sie machte sich nochmal auf zur Weide.

"Als Strafe?", fragte ich nach und runzelte die Stirn. Ich fand diese Art der Bestrafung merkwürdig

Herr Meier arbeitete wieder weiter.

"Ja, ich musste als Strafe in den Ferien, also Weihnachtsferien, im Internat bleiben", entgegnete ich traurig, "von meinen Eltern aus." Wir waren gerade bei der ersten Weggabelung angekommen.

"Was für eine merkwürdige Strafe", sprach ich meinen Gedanken aus, "Was bitte hast du angestellt?" Ich schlug den Weg zum See ein

"Ich war auf jeden Fall einsam hier", meinte ich, "und bin auch in den Semesterferien im vorigen Schuljahr freiwillig hiergeblieben. Weil ich mich über die Strafe geärgert habe. Kennst du Nina?"

Jacqueline hatte nicht erwähnt, warum sie die Strafe bekommen hatte, aber ich ließ es mal aus. "Ja, warum?", fragte ich nun nach.

"Ich war mit ihr Glühwein trinken, Herr Meier hat uns erwischt", erklärte ich möglichst knapp.

"Du trinkst Glühwein?", fragte ich ein wenig erstaunt.

Oh Gott, hätte ich bloß nichts gesagt! Unsicher meinte ich: "Habe ich."

"Okay", meinte ich nur. Klar ich hatte auch schon hin und wieder ein Glas Wein oder Sekt oder ein Bier getrunken, aber bei Jacqueline war ich nun wirklich erstaunt

"Also nicht dauernd, heuer zum Beispiel noch gar nicht", erklärte ich.

Ich lächelte: "Ja das wäre mir wohl aufgefallen, wenn du Glühwein getrunken hättest. So viel Zeit wie wir miteinander verbringen"

"Stimmt", gab ich erleichtert zurück, "ich bin ja so gut wie nie ohne dich in der Stadt." Mein Pferd schnaubte neben mir.

"Und deswegen musstest du Weihnachten zuhause bleiben?", fragte ich nach.

"Hier bleiben", besserte ich aus, "ja, Herr Meier hatte meine Eltern angerufen und die wollten das dann so. Weißt du, wie einsam das hier war?"

Ich nickte. "Ich kanns mir vorstellen. Deine Eltern sind merkwürdig"

"Sie meinten es halt als Strafe", verteidigte ich meine Eltern.

Ich zuckte mit den Schultern: "Meine Eltern bestrafen mich nicht ernsthaft. Wenn ich was kaputt mache, muss ichs halt bezahlen und falls ich mal wirklich richtig Scheiße baue, dann darf ich halt ein paar Tage nur bis zum Abendessen weg oder so"

"Tja, so sind die Eltern halt verschieden", entgegnete ich, "wollen wir traben?"

"Ja klar", meinte ich und trabte Gizella an, nachdem ich kurz gewartet hatte, dass Jacqueline auch bereit war. Die ältere Stute folgte brav

Ich genoss das schnellere Tempo und den Wind um die Ohren. Mein Pflegepferd folgte mir auch brav, obwohl wir beim gleichzeitigen Antraben oft unsere Probleme hatten.