"Ich hab das Gefühl, dass er alles springt, was ich ihm in den Weg stelle", lobte ich mein Pony, "Inzwischen ist er auch viel leichter händelbar und stürmt nicht mehr allzu sehr auf die Hindernisse zu"

"Das ist doch wirklich ein Fortschritt", lächelte ich, "Da hattet ihr ja anfangs so eure Probleme, was ich so weiß."

"Pfeffer ist ja auch älter geworden, da ist man gleich weniger stürmisch", sagte ich, während ich dem Pony über den Hals streichelte.

"Der alte Herr", grinste ich, "Aber vom vorletzten zum letzten Springturnier habt ihr euch wirklich sichtlich verbessert und wenn ihr fleißig übt, kannst du mit ihm sicher auch mal A-Sprünge wagen. Er hat sicher das Zeug dazu und ich unterstütze euch immer, wenn ihr wollt. Das gilt natürlich auch für den Mitteltrab."

"Danke Anna", sagte ich etwas gerührt, "Ich werde darauf zurückkommen"

"Das freut mich", lächelte ich, "Ich sehe es schließlich gerne, wenn du mit Pfeffer vorankommst. Ich kenne euch mittlerweile immerhin länger als ein Jahr, da freut man sich als Reitlehrer über Fortschritte."

"Ich bin sehr froh, dass du mir hilfst. Es ist ja nicht so, als hätte ich schon viele Pferde ausgebildet", erzählte ich, "Da freue ich mcih wirklich über jede Hilfe"

"Ich glaube, du hättest Pfeffer nicht behalten dürfen, wenn du ihn nicht weitergebildet hättest", meinte ich, "Du weißt ja, gerade steht wieder ein Pferdekauf auf Dreamdancer im Raum. Und da bin ich nicht so zuversichtlich wie bei dir."

"Naja", entgegnete ich, "Herr Meier konnte ja vorher nicht wissen, was ich am Ende mit Pfeffer mache"

"Das natürlich nicht", entgegnete ich, "Aber glaub mir, er hätte keine Scheu gehabt, vom Vorkaufsrecht Gebrauch zu machen. Ich hoffe, du fühlst dich jetzt nicht geängstigt." Ich lächelte Jaline zu.

Ich lächelte: "Nein, wieso denn? Um von einem Vorkaufsrecht Gebrauch zu machen, hätte ich ja Pfeffer zunächst verkaufen wollen müssen."

"Das schon", stimmte ich zu, "Aber glaub mir, wenn dich Herr Meier vom Internat weghaben wollen würde, fände er schon Mittel und Wege." Ich grinste: "Aber du bist sowieso die Herr-Meier-Flüsterin. Also wovon reden wir? Ich freue mich auf jeden Fall sehr, euch wachsen und gedeihen zu sehen, also Pfeffer und dich."

Ich grinste zurück: "Ich bin ja schon gespannt, was ich ihm als nächstes flüstere. Wenn ich erzähle, dass ich einfach nur vernüfntig mit ihm rede und ihm gute Argumente bringe, dann glauben die Schüler es mir nicht."

"Also falls ich mal Flüsteraufträge habe, wende ich mich vertrauensvoll an dich", lachte ich, "Aber es stimmt, man braucht dem Guten nur ein wenig Zeit geben, dann kann man einiges erreichen. Er ist schließlich nicht mehr der jüngste. Heuer wird er 60, da schmeißen wir eine Party für ihn."

"Na ob er sich über die Party freut", lachte ich, "Er wirkt ja nicht gerade wie ein Partylöwe"

"Den muss man zu seinem Glück zwingen", erklärte ich, "aber wie wir es genau bewerkstelligen sollen, wissen wir selbst noch nicht. Frieda muss unbedingt dabei sein und Bersi wollen wir auch einbinden. Falls nämlich alles schief geht, freut er sich wenigstens über die Freibergerin."

"Wenn ihr in irgendeiner Form meien Hilfe braucht, sagt Bescheid", bot ich an.

"Danke, du könntest ihm flüstern, wie toll die Feier ist", grinste ich, "Ich werde wieder backen. Das habe ich voriges Jahr auch für ihn gemacht."

"Mach ich", lachte ich, "Und wenn es sonst noch was gibt ... Sag Bescheid!"

"Danke, das ist nett von dir", meinte ich, "Irgend etwas Besonderes sollte es heuer schon werden, aber nichts Spaßiges. Das versteht der doch nie." Ich sah mich um. "Also behaupten manche bösen Zungen", fügte ich grinsend hinzu.

Ich lachte: "Soso böse Zungen also" Wir kamen dem Internat immer näher, was Pfeffer nun etwas etwas aufweckte. Bis vorhin schlief er fast unter mir ein

"Tja, gibt immer wieder Leute, die so Manches von sich geben", grinste ich, "Und gibt es bei dir sonst etwas Neues?"

"Eigentlich gar nicht so viel. Ich bin entweder bei Pfeffer, arbeite, lerne oder bin bei Clément oder eben mit ihm unterwegs", erzählte ich bereitwillig. "Eigentlich verbringe ich fast meine gesamte Zeit mit Clément. Marleen meinte schon, dass ich ihn ihr vorstellen muss, wenn cih weiter so viel von ihm schwärme." Ich grinste, dann redete ich weiter: "Das ist eine Sache vor der ich große Angst habe: Ich muss ihn ja irgendwann auch meinen Eltern und auch meiner Oma vorstellen"

"Wird er ihnen nicht genügen?", wollte ich wissen.

"Keine Ahnung", seufzte ich, "Ich weiß nicht, was man braucht, um ihnen zu genügen. Wobei meine Oma sicher völlig übertriebene Vorstellungen hat. Cléments Familie ist so unglaublich nett und hat mich fast wie eine Tochter aufgenommen. Da habe ich einfach Angst, dass meine Familie Clément nicht mag"