"Aber er ist doch ganz nett", meinte ich vage.

"Ja, ich finde das schon", sagte ich, "Aber sehen das auch meine Eltern so? Und meine Oma?"

"Du wirst es noch erfahren", lächelte ich, "Wollen wir absteigen?"

Ich bejahte die Frage, schließlich waren wir bereits am Absteigepunkt angekommen. Ich hielt Pfeffer an und schwang mich vom Pferd. Nachdem die Steigbügel oben waren, lockerte ich noch den Gurt.

Ich schwang mich ebenfalls aus den Sattel, schob die Steigbügel hoch und lockerte den Gurt. "Ein bisschen hat Anja aber auch geschwitzt", stellte ich leicht grinsend fest, als ich die Stute aufs Internat zuführte.

Ich grinste: "Das nächste Mal muss bestimmt eines der Ponys bewegt werden." Ich führte Pfeffer neben Anja und Anna her.

"Ach, alles was unter 1,50m ist, ist für mich ja quasi unreitbar", lachte ich, "Oder kannst du dir vorstellen, wie ich auf Samson, Goldenland, Nepomuk oder Ramea durch den Wald hoppele? Letztere hat übrigens seit heuer einen echt lieben Pfleger. Das finde ich zwar nicht als seine Reitlehrerin, also er könnte sich echt mal anstrengen, aber wenn man ihn mit Ramea sieht, kann man eigentlich nur 'ach wie lieb' denken."

"Die beiden hab ich noch gar nicht zusammen gesehen", meinte ich lächelnd, "Aber ich komme oft vormittags oder eben wenn ihr beim Abendessen seid. Mehr Ruhe auf dem Platz"

"Weise Entscheidung", lachte ich, während ich mit Anja auf den Hof einbog, "Viele reiten ihre Pferde ..." Ich stockte kurz, weil ich John entdeckte, der mit Leo am Putzplatz stand und räusperte mich. "...schließlich auch außerhalb der Reitstunden, was ansich zwar nicht verkehrt ist, ganz im Gegenteil, aber den Platz oder die Halle alleine zu bekommen, ist ohne Reservierung kaum möglich." Sehnsüchtig blickte ich zu John, versuchte aber, möglichst normal "Hallo" zu sagen, während ich Anja anband. John erwiderte meinen Gruß, dann wandte er sich an Jaline: "Hallo Jaline! Na, wie geht es dir?"

Ich grüßte meinen ehemaligen Lehrer. Es war mir etwas unangenehm nun mehr oder weniger zwischen den beiden zu stehen. Bildlich gesprochen. Zusätzlich kam noch, dass Pfeffer nun auch zwischen Leo und Anja stand. "Mir geht es bestens und selbst?", antwortete ich daher, während ich das Pony festband und absattelte.

Ich brachte Anjas Sattelzeug weg und tauschte es gegen den Putzkasten aus. "Danke der Nachfrage." John versuchte sich an einem Lächeln, was ihm auch gelang. "Ich mache hier noch Leo fertig und dann habe ich Französisch in der elften", erzählte er, "Das ist eine angenehme Klasse, aber das sind hier doch alle." John putzte Leo. Als ich zurückkam, konzentrierte ich mich verkrampft auf das Putzen von Anja.

"Hier sind die Klassen ja sehr klein. Wenn jemand aus der Reihe tanzt, fällt er schnell auf", meinte ich zu John. Dann schnappte ich mir das Sattelzeug, um es zu verstauen und den Putzkasten zu holen.

"Und wenn alle aus der Reihe tanzen, falle ich auf", grinste John nun, "Aber du hast recht, es ist bei solch einer Klassengröße schon einfacher." "Tja", mischte ich mich ein, "Für dich sind acht Schüler wenig, für mich ist das schon über der Obergrenze."

Ich kam mit dem Putzkasten wieder und bekam nun Annas Antwort mit. Innerlich seufzte ich. Hoffentlich würden sich die beiden entweder für das eine oder das andere entscheiden. Ich klappte den Kasten auf und begann Pfeffer zu putzen.

"Das kann ich mir gut vorstellen", erwiderte John, "Aber deine Schüler sind ja noch jung und nicht so lernresisdent wie ich." John hielt beim Putzen inne und blickte zu mir herüber. "Anna?", fragte er mich. "Ja, bitte?", fragte ich zurück. "Hättest du mal wieder Zeit für eine Reitstunde für mich?", wollte John wissen und beeilte sich zu sagen: "Nur, wenn du Zeit und Lust hast. Ich weiß ja, wie viel du um die Ohren hast." Ich erschrak. Zu Jaline habe ich noch gesagt, John würde ich jederzeit eine Reitstunde geben, aber jetzt in der Situation? "Ich schaue, was sich machen lässt", versuchte ich cool lächelnd zu sagen, "Wir finden sicher einen passenden Termin."

Ich beschloss nun Anna zu helfen, als ich merkte, dass sie es doch nicht so locker nahm. "Allerdings", warf ich grinsend in Richtung John ein, "Hab ich mich zuerst angemeldet. Der erste freie Anna-Termin gehört also mir." Damit hatte sie zumindest etwas zeitlichen Aufschub.

"Klar." John lächelte etwas traurig und schwieg ein Weilchen. "Ich muss bald los zu Französisch", erklärte er noch einmal und brachte Leos Putzzeug weg.

Ich seufzte ganz leise. Die beiden konnten nicht ansatzweise normal miteinander umgehen. Das musste im Inetrnat ja zu Getuschel führen.

Als John zurückkam und Leo losführte, verabschiedete er sich. Ich erwiderte den Gruß kurz. "Bleibst du jetzt noch am Internat oder fährst du schon?", wollte ich von Jaline wissen.

"Ich hab noch nichts geplant", sagte ich nacc kurzem überlegen, "Hast du denn noch Zeit oder hast du was zu tun?"

"Bis zum Mittagessen habe ich Zeit", lächelte ich, "Danach habe ich noch eine Stunde frei und dann zwei Theorie- und zwei Springstunden."

"Dann kann ich gerne noch etwas bleiben und wir können noch etwas plaudern", schlug ich lächelnd vor. "Auf mich warten zuhause sowieso nur meine Bücher", fügte ich grinsend hinzu

"Oh ja", freute ich mich, "Wollen wir im Reiterstübchen was trinken? Oder lieber draußen?" Ich war mit dem Putzen nun fertig.

"Ich würde ja fast draußen vorschlagen. So lange das Wetter noch so schön ist, muss man das ausnutzen", beschloss ich. Ich war noch nciht ganz fertig

Ich ordnete Anjas Mähne und Schweif noch. "Bin ich auch voll dafür", entgegnete ich, "Bei der Koppel?"