"Ach Jacqui", sagte ich, "Natürlich müssen sie das. Aber es ist entspannter als auf dem Platz."

"Klar", nickte ich, "Ich schätze es trotzdem. Ich finde überhaupt, man tritt den Pferden viel zu selten mit Wertschätzung entgegen." Ich kontrollierte meine Zügellänge, da Julie den Kopf schüttelte. Ich hatte wohl meine Hände im Gespräch nicht ruhig gehalten.

"Wie meinst du das?", hakte ich nach.

"Ich finde, es wird immer als Selbstverständlichkeit hingenommen, das Pferde das tun, was wir wollen", meinte ich, "Ich meine, sie hätten die Kraft, um uns zu widersetzen."

"Aber daran kann man auch sehen, dass sie es gerne tun", meinte ich, "Sonst würden sie es ja nicht tun"

"Vielleicht sind sie aber einfach nur nett", rätselte ich.

Ich lächelte. "Oder es macht ihnen Spaß", sagte ich.

"Oder von beiden ein wenig etwas", lachte ich.

Lachend stimmte ich zu. Dann wies ich Jacqueline auf der Ende der Trabstrecke hin, wo ich Pfeffer dann auch in den Schritt zurücknahm. Er schüttelte zunächst prustend den Kopf, fiel aber problemlos in die langsamere Gangart zurück

Ich hielt einen, für mich angenehmen, Sicherheitsabstand, schloss bald aber zu Jaline auf und ritt neben ihr. "Es ist doch immer wieder schön, Schritt reiten zu dürfen", seufzte ich und streichelte Julie am Hals.

Lachend gab ich zurück: "Um einen Galopp kommst du aber nicht rum"

"Ich weiß", nickte ich, "Haben wir ja schon vorm Losreiten beschlossen."

"Ich will ja nicht, dass du zu spät zum Abendessen kommst", grinste ich, "Am Ende muss ich die Hausordnung abschreiben, weil ich dich nciht pünktlich heimgebracht habe"

"Wenn wir sie wenigstens beide abschreiben müssen", lachte ich, "oder jeder die Hälfte."

"Nein nein, lass mal" , sagte ich lachend, "Darauf kann ich gut verzichten"

"Ich hab schon verstanden", lachte ich, "dass dir ein Galopp im Höllentempo lieber ist."

"Ich vertraue darauf, dass Pfeffer mich sicher wieder zum Stall bringt", grinste ich.

"Und das im gestreckten Galopp", erwiderte ich, ebenfalls grinsend. Jaline hatte Pfeffer im Griff, so viel stand fest. Sie war auch eine ausgezeichnete Reiterin.

"Na den muss er nicht ganz bis zum Stall durchhalten", sagte ich lachend.

"Wie gnädig von dir", grinste ich.

"Ich weiß, ich bin ein wahrer Schatz", scherzte ich

"Das bist du wirklich", lächelte ich meiner Freundin zu.

"Ach Jacqui", meinte ich lächelnd, "Ich finde, dass du genauso gut ein Schatz bist"

"Danke", lächelte ich, "aber nur, weil du so viel für mich getan hast." Ich musste an die Woche mit Pfeffer denken.

Ich warf einen kurzen Blick zur Seite zu meiner Freundin, dann blickte ich aber wieder nach Vorne. "Jacqui, du tust auch unglaublich viel für mich. Allein dieser Ausritt hier", sagte ich