"Ist aber doch nicht so schlimm, oder?", fragte ich lächelnd, "Er will sich eben nicht dumm und dämlich schwitzen."

"Aber es würde ihn perfekt machen", meinte ich lachend

"Perfekt ist niemand", lachte ich zurück, klang aber überzeugt. Mir gefiel der ruhige Ausritt.

Ich lächelte. "Du meinst also, dass Clément nicht reiten kann, weil sonst wäre er perfekt und das wäre niemand?", sagte ich mehr als Scherz

"Nein", entgegnete ich grinsend, "Selbst, wenn du es eines Tages schaffst, ihn aufs Pferd zu zwingen, wird er noch immer nicht perfekt sein."

"Du hast den echten Glücksgriff", gab ich lächelnd von mir, "Und hast dir einen Reiter gesucht"

"Ein Nichtreiter hätte es aber auch getan", gab ich zu bedenken.

"Und dabei hättet ihr euch ohne die Pferde nicht einmal kennen gelernt", warf ich lächelnd ein. Ich regulierte Pfeffer etwas. Er merkte, dass es bald auf die Trabstrecke zuging und wurde bereits schneller

"Vermutlich nicht", bestätigte ich nachdenklich, "Obwohl wir ja quasi immer schon Nachbarn waren."

"Ich glaube, ohne meine Panne hätte ich Clément auch nicht kennen gelernt. Und wenn du damals nicht so unglücklich gewesen wärst, hätten wir uns vielleicht nicht so gut kennen gelernt", überlegte ich.

"Stimmt", bestätigte ich, "Dann hätten wir uns wahrscheinlich gegenseitig ignoriert und ich hätte mehr mit den Leuten aus meiner Klasse unternommen."

"Wollen wir traben?", fragte ich. Pfeffer war inzwischen unruhig, schließlich befinden wir uns bereits auf der Trabstrecke.

"Wenn es für euch passt, dann gerne", nickte ich. Mittlerweile hatte ich die Zügel schon aufgenommen und Julie schritt fleißig voran.

"Also gut", bestätigte ich nochmal, bevor ich Pfeffer das Zeichen zum Antraben gab. Er konnte es kaum erwarten und stürmte sofort los, ging aber nach ein paar Schritten wieder im normalen Tempo.

Ich hielt Julie hinter Pfeffer und meine Pflegestute ließ sich glücklicherweise von Pfeffer nicht anstacheln. Dieser schien sich aber auch wieder zu beruhigen. "Alles klar bei euch?", fragte ich nach vorne.

"Na klar", meinte ich fröhlich, "Pfeffer konnte es nur nicht abwarten. Wir beide waren ihm zu langsam. Er hat schon lange verstanden, dass heir die Trabstrecke ist." Ich trabte leicht. Pfeffer unter mir machte die Schritte in gesittetem Tempo.

"Das ist der Vorteil einer Reitbahn", gab ich zu bedenken, "Da schafft man Abwechslung durch Bahnfiguren, nicht durch Gangartwechsel." Ich trabte ebenfalls leicht, wie meistens im Gelände.

"Aber hier draußen können wir uns viel besser unterhalten", warf ich lachend ein.

"Wir schon", musste ich lachend zugeben, "Aber die Pferde langweilen sich sicher mehr als in der Bahn."

"Meinst du? Ich glaube, sie gehen ganz gerne durch das Gelände", überlegte ich.

"Kann schon sein", meinte ich unbestimmt, "Ich meine, so Herden in der Natur wandern ja auch weite Strecken."

"Außerdem musst du es ja auch so sehen: Das Gelände ist auch eine Abwechslung zum Platz", meinte ich

"Das stimmt", bestätigte ich, "Ich mach ja Bodenarbeit auch nicht immer am Reitplatz."

"Und manchmal kann man ja auch dem Pferd einen entspannten Ausritt gönnen oder nicht?", schloss ich lächelnd ab.

"Entspannt?", wollte ich wissen, "Die Pferde müssen ja trotzdem arbeiten."