"Ja, eiegntlich pass ich auf. Keine Ahnung, warum ich heute so blöd war und die einzige Biene auf der Insel treffen musste", ärgerte ich mich über mcih selbst

"Hier ist es halt wärmer als im Norden", sprach ich meine Gedanken aus, "Da gibt es schon mal mehr Bienen." Herr Meier kehrte mit Wasser zurück. Wasser in Flaschen. Das war sicher sündhaft teuer gewesen. Als ich das Getränk entgegen nahm, bedankte ich mich. Herr Meier lächelte uns beide an: "Bitte. Keine Ursache."

Auch ich bedankte mich. Dann schraubte ich die Flasche auf und trank gierig ein paar Schlucke.

Ich lächelte Sam an, während sich Herr Meier setzte. Er selbst hatte sich nichts zu trinken geholt. Herr Meier erkundigte sich nun ebenfalls fürsorglich bei Samuel: "Hast du starke Schmerzen, Samuel?" Hoffentlich ärgert sich Sam nicht wieder darüber, dachte ich mir, mit Herrn Meier war dann sicher nicht mehr gut Kirschen essen.

"Schmerzen hab ich annähernd gar nicht. Ein Insektenstich tut bei jedem etwas weh. Es schwillt hauptsächlich viel stärker an", erklärte ich höflich

Herr Meier nickte. "Gut", sagte er nur. Einerseits war ich ja froh, dass Sam nicht wieder ausgerastet war, aber warum hatte ihn die annähernd selbe Frage von mir geärgert? Ich grübelte.

"Eigentlich ist das schlimmere die Atemnot und der Kreislaufzusammenbruch durch Blutdruckabfall ... Dagegen helfen ja die Medikamente. Die vertrag ich nur nicht sonderlich gut", sprach ich weiter

"So so", brummte Herr Meier, "und die Medikamente schwächen deinen Organismus? Bitte, es geht mich nichts an, ich frage nur interessehalber." Ich wurde schon fast ein wenig eifersüchtig. Wie gut Herr Meier nur mit Menschen umgehen konnte!

"Was heißt schon schwächen. Eines der drei legt auf jeden Fall mein Immunsystem lahm. Und mit den anderen beiden zusammen kann ich mir sicher sein, dass immer was aus der Nebenwirkungspalette dabei ist. Meistens nur Müdigkeit und ein dumpfes Gefühl im Kopf, manchmal auch Erbrechen und Schwindel, Augenflattern und so weiter ...", sagte ich zu Herrn Meier. Ich drückte Jacquelines Hand leicht

Herr Meier nickte. "Danke für die Information", sagte er sehr höflich. Gerade ging der letzte Patient rein, der noch vor Sam dran war. Gedankenverloren strich ich über seine Hand.

Ich betrachtete nun die Tür und hoffte, dass ich bald dran kam

Als Sam aufgerufen wurde, wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. "Soll ich hier warten?", fragte ich vorsichtig.

Ich nickte. "Bis gleich", verabschiedete ich mich und ging ins Zimmer.

"Viel Glück", flüsterte ich und drückte Sams Hand noch kurz. Dann verschwand Sam. Ich sah Herrn Meier an. Ob er wohl wusste, was ich im Auto falsch gemacht hatte? Aber ich war dann doch zu feige, um zu fragen, obwohl es um Sam ging.

Die Prozedur war die übliche und zum Schluss wurde ich zum Blut abnehmen geschickt. Der Arzt ging währendessen hinaus. Etwas unsicher schaute er sich um und sprach dann Herrn Meier an. "Sie sind der Direktor?", fragte er

"Ja, der bin ich." Herr Meier stand auf und reichte dem Arzt höflich die Hand. Ich machte mir Sorgen. War es doch was Schlimmes?

"Zum einen: Kein Sport, bis die Schwellung abgeklungen ist. Hier wäre das Attest. Ich denke aber, dass es bis nach dem Wochenende besser ist und derzeit sind ja sowieso noch Ferien. Außerdem müssten Sie noch bei der Apotheke vorbei. Einmal das Rezept für ein neues Notfallset und dann noch diese Tabletten. Über die Einnahme weiß er Bescheid", erzählte der Arzt, "Ansonsten wirkt alles soweit okay. Samuel scheint sich gut auszukennen. Wir nehmen ihm jetzt noch Blut ab und sollte etwas auffallen schicken wir einen Brief ans Internat"

"Vielen Dank", entgegnete Herr Meier und nahm das Attest entgegen, "Die Medikamente besorgen wir natürlich gleich." Herr Meier freute sich über das Lob, dass der Arzt ausgesprochen hat. Ich war erst mal erleichtert.

Ich kam gerade aus dem Zimmer, als der Arzt sich verabschiedete. Ich drückte das Wattepad auf meine rechte Armbeuge und ging hinüber

Am liebsten hätte ich gleich gefragt, wie es Sam denn ginge, aber ich traute mich nicht. Nicht, dass er sich wieder ärgerte, ich wollte Rücksicht auf meinen Freund nehmen. Deshalb stand ich nur auf.

"Ich bin fertig", sagte ich unnötigerweise. Da ich jetzt leider keine Hand frei hatte, konnte cih nicht nach Jacquelines greifen

Herr Meier ging zum Auto vor. "Wir holen deine Medikamente noch eben bei der Apotheke, ja?", fragte Herr Meier.

Ich nickte: "Klar, danke"

Ich stieg vor Sam in den Wagen und gurtete mich schon mal an.

Ich steig auch ein. Das Wattepad nahm ich vorsichtig ab. Es blutete kaum noch.