Ich war zswar wieder etwas erschrocken, gerade wegen dem raschen Themawechsel, reagierte aber zumindest etwas gefasster und legte einfach den Arm um Sam. Aufmerksam hörte ich ihm zu, falls er etwas erzählen wollte.

ich seufzte ein wenig. "Manchmal bin ich einfach zu ihr auch ziemlich gemein. Und manchmal macht sie mich einfach nur wahnsinnig", sagte ich abwägend wieviel cih Jacqueline erzählen sollte

Ich hatte das Gefühl, jetzt etwas Kluges sagen zu müssen, mir fiel aber nichts ein, deshalb meinte ich nur sanft: "Ach Sam." Dabei strich ich meinem Freund über den Rücken.

Ich schwieg nun und dachte nach

Sam schien nachzudenken, deshalb sagte ich nichts. Ich hätte auch nicht gewusst, was ich sagen sollte, jedoch streichelte ich ihn weiterhin.

"Weißt du, warum die Einzelkind bist?", fragte ich schließlich

"Wieso?", erkundigte ich mich, "vielleicht wären noch mehr von meiner Sorte zu anstrengend geworden." Ich schluckte.

Ich musste ein wenig grinsen: "Du bist nicht anstrengend" Dann kam ich aber wieder zu dem zurück: "Meine Mutter hatte ca 7 Fehlgeburten, bis ich auf die Welt kam"

"Danke", murmelte ich noch, bevor Sam fortfuhr. "Oh, warum das?", fragte ich vorsichtig nach.

"Den genauen Grund weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass meine Mutter immer viele Kinder wollte. Und nach jeder Fehlgeburt war sie noch verbissener dran. Und nachdem meine Geburt wohl schwierig war, haben sie ihr geraten, es zu lassen", erzählte ich

"Und so bist du Einzelkind", vollendete ich Sams Ausführungen.

Ich nickte. "Meine Mum kam nie so wirklich damit klar", fügte ich noch hinzu

"Verständlich irgendwie", murmelte ich.

"Kurz danach war ihr erster Klinikaufenthalt wegen Depressionen. Als sie wieder raus kam, war ich etwa 6 Monate alt und meine Mutter hat beschlossen, dass sie von nun an einfach die beste Mutter und Ehefrau wird, die es geben kann", erzählte ich vorsichtig weiter. So genau hatte ich noch nie mit jemandem drüber geredet. Ich seufzte: "Seitdem zieht sie die verschiedensten Diäten durch und hat Angst um mich. Ich durfte bis ich 5 war nicht mit anderen Kindern spielen, die einzige Ausnahme war der etwa gleichaltrige Sohn unserer damaligen Haushälterin. Ich hatte am Anfang auch 3 Jahre Privatunterricht zuhause"

"Das muss ja alles recht schwer für dich gewesen sein", meinte ich und ließ meine Hand ruhig liegen. Ich war mir nicht sicher, was Sam in dieser Situation mehr genoss. Wenn ich dicht neben ihm lag oder wegrutschen würde. Ich blieb liegen.

"Nein, eigentlich nicht. Ich wusste ja nicht, dass es nicht normal war", meinte ich ruhig. Ich starrte an die Decke, spürte Jacqueline neben mir und dachte nach

"Stimmt auch wieder", meinte ich und schwieg dann auch.

"Naja ... Irgendwann mit 11 hab ich mich dann auf dem Schulhof mit einem Jungen geprügelt. Meine Mum wollte mich abholen, hat es mitbekommen und ist auf den Jungen los. Sie war über ein Jahr in der Klinik und seitdem sprechen wir einfach nicht mehr drüber", schloss ich ab. Ich streifte mir die Schuhe von den Füßen und zog die Beine aufs Bett hoch

"Darf ich auch?", fragte ich und blickte Richtung meiner Füße.

"Klar, warum nicht?", sagte ich lächelnd

Also zog ich meine Schuhe ebenfalls aus und legte mich nun richtig neben Sam.

Ich sagte nun nichts mehr und kuschelte mich einfach an Jacqueline.

Ich freute mich über Sams Nähe einfach nur und lächelte.

Ich schloss schließlich die Augen

"Willst du schlafen oder soll ich bleiben?", fragte ich leise.