Jacqueline schien meine Frage nicht gehört zu haben, ich stellte sie aber nicht noch einmal. Ich wartete vorm Ausgang auf die beiden, denn ich wusste ja nicht, welche Richtung ich einschlagen sollte. Auf dem Weg vom Klamottenladen zum Musikgeschäft war mir jedenfalls kein Schuhgeschäft aufgefallen.

"Wollt ihr in ein bestimmtes Geschäft?", fragte ich

"Du brauchst ja die Schuhe, also ist doch die Frage, ob du in ein bestimmtes willst", lächelte ich Sam an.

"Gibt es hier denn eine so große Auswahl an Schuhgeschäften?", wollte ich neugierig wissen.

"Puh", meinte ich, "Ich war bisher nur in dem einen, vorne an der Ecke zum Hafen" Ich wusste, dass es wohl ein eher teureres Schuhgeschäft war, aber meine Eltern schickten mir immer Geld, wenn ich neue Kleidung brauchte, deswegen machte ich mir darüber keine Gedanken

"Wenn man mit Jaline befreundet ist, kennt man mehrere", lachte ich Felicitas an.

"Achso? Ich finde ja Schuhe jetzt nicht ganz so spannend", antwortete ich lächelnd. nun gingen wir aber los zu besagtem Laden, den Samuel vorgeschlagen hatte.

Ich lachte: "Ich glaube, Jaline kennt was jeden Laden hier in der Stadt, in dem man Mode oder Schminksachen bekommt. Und viele Cafes" Wir spazierten zu dem Schuhladen

"Ich denke, sie kennt jedes Eckchen in unserer Stadt", lächelte ich und folgte Sam.

"Wenn man hier so lange zur Schule geht, ist das bestimmt normal", meinte ich. Wir kamen beim Laden an und betraten ihn.

Ich sah mich drinnen um. Zügig ging ich durch die Gänge und nahm mir schließlich ein Paar dunkelgrüne Sneaker

"Jaline kam erst während der elften Klasse hier her, hat sie mir erzählt", erklärte ich Feli.

"1,5 Jahre ist auch lange genug", stellte ich fest. "Du bist aber schon seit der 9. hier, oder?"

Schnell probierte ich die Schuhe an. Sie schienen zu passen

"Ja, genau einen Tag vor Beginn des Schuljahres bin ich hergekommen, um hier reiten zu lernen", erklärte ich.

"Du hast's gut. Wenn man so mitten im Schuljahr kommt, ist alles ein bisschen schwieriger. Man kennt noch keinen und so", antwortete ich gedehnt.

Ich kam mit den Schuhen wieder zu den Mädels. „Und?“, fragte ich

"Warum bist du eigentlich mitten des Schuljahres gekommen?", fragte ich noch, bevor ich mich nach Felis Antwort zu Sam umdrehte und ihn kritisch musterte. Doch dann entschied ich: "Sieht lässig aus."

Ich zuckte bei der Frage zusammen und dann kam auch noch Samuel um die Ecke. "Weil meine Eltern kaum zu Hause sind und deshalb wenig Zeit für mich haben", murmelte ich Jacqueline zu, sodass es ihr Freund nicht hören konnte. Laut meinte ich: "Ich finde die Schuhe auch cool."

Ich lächelte. "Die gäbs auch noch in weinrot", überlegte ich

"Ist bei mir ähnlich", erklärte ich Feli noch eben, da ich merkte, dass sie traurig wurde. Ich wollte sie ein wenig aufbauen. Zu Sam meinte ich: "Ich finde die schon klasse, aber wenn du magst, probier doch mal die anderen an."

"Ich glaube, die grünen passen schon ganz gut", gab ich zögernd meine Meinung ab. Auf Jacquelines Bemerkung ging ich erstmal nicht weiter ein. Neben Samuel wollte ich darüber nicht reden.

"Ach, keine Lust nochmal welche anzuprobieren", meinte ich grinsend, "Ich bleib bei denen" Ich wechselte wieder zu meinen Schuhen und packte das Paar zurück in den Karton.

"Typisch Jungs", musste ich lachen, "Dachte ja gleich, dass du wieder zu faul bist, aber Julie und mich schimpfen, wenn wir lieber an Hindernissen vorbei gehen, als mühsam darüber zu hüpfen."

Ich musste ein bisschen lachen. "Ach machst du das denn immer so?", fragte ich Jacqueline grinsend.