"Womit?", fragte ich etwas ängstlich, "Sam ist halt mein erster Freund, den ich mit nach Hause nehmen will." Ich fühlte mich wie bei einer mündlichen Chemieprüfung von Herrn Leistner.

"Warum glaubst du, dass deine Eltern Sam nicht nochmal sehen wollen?", fragte Jaline genauer.

"Na, wenn sie ihn einmal gesehen haben, dann wahrscheinlich nicht mehr", meinte ich und nippte an dem Becher. "Ich liebe Sam, das heißt aber noch lange nicht, dass meine Eltern ihn mögen."

"Warum ...", begann ich und zögerte mit dem weitersprechen, "nimmst du ihn dann mit?"

Ich raufte mir verzweifelt die Haare. "Sam will meine Eltern kennen lernen, warum auch immer", seufzte ich.

Jalien lächelte udn munterte auf: "Das wird schon, ich bin mir sicher"

"Hoffentlich ist Sam nicht enttäuscht", meinte ich, "Seine Eltern sind so anders."

"Ich darf meinen Eltern gar niemanden vorstellen", versuchte ich wieder zu trösten. Naja das war wohl eher merkwürdig, denn tröstlich

"Meinen Eltern war's auch immer lieber, wenn sie niemanden gesehen haben", fühlte ich mich nun doch etwas verstanden.

"Hast du mit Sam darüber geredet?", fragte nun wieder Jaline

"Worüber?", fragte ich irritiert.

"Dass deine Eltern da nicht so happy über Besuch sind", erklärte sie.

"Ja, das schon", antwortete ich etwas unsicher.

"Aber?", hakte Jaline nach. Ich trank einen Schluck von meiner Schokolade. Jacqueline tat mir leid.

"Naja", versuchte ich zu erklären, "Sam sieht das ganz locker. Er ist optimistisch, dass er schon nicht so einen schlechten Eindruck machen wird." Ich trank nun auch.

"Vielleicht hast du ja Glück und deine Eltern mögen ihn", überlegte ich.

"Ich weiß nicht", meinte ich, "Ich glaube eher nicht."

Ich nickte verständnisvoll. "Er wirkt schwierig", setzte ich dazu. Jaline warf ein: "Allerdings kann Sam doch auch ganz vernünftig sein. Und er ist doch ein ganz schmucker Bursche. Was für Ansprüche haben deine Eltern denn?"

"Am liebsten wäre ihnen, dass ich keinen Freund hätte", platzte es aus mir heraus. Meine Hand zitterte kurz ein wenig. Schnell nahm ich noch einen Schluck vom Kakao, um nicht noch etwas zu verschütten.

Unsicher versuchte ich Jacqueline anzulächeln. Jaline tröstete: "Das sehen Eltern doch immer so"

"Eben", nickte ich, "und deshalb wollen sie ihn wahrscheinlich nicht allzu oft sehen. Außerdem ist er nicht gut genug in der Schule und er ist Musiker."

"Aber so schlecht ist Sam doch gar nicht in der Schule oder?", fragte Jaline nachdenklich. Ich streichelte Jacqueline mit der freien Hand vorsichtig über den Rücken. ich wollte sie gerne trösten

"Nein, nicht so schlecht", bestätigte ich, "Aber nur ein wenig besser als ich." Dankbar lächelte ich Apple zu.

"Hast du ihnen schon mal von deinem Freund erzählt?", fragte ich nun vorsichtig.

"Ja, am Telefon", antwortete ich und trank wieder ein paar Schlucke.