"Ach die kennt er noch nicht?", hakte Jaline nach. Ich hörte schweigend zu.

"Wir waren noch nie da", meinte ich, "ist ja nicht so wichtig, dass er sie kennt."

"Ich kenne Cléments Eltern schon", kam nachdenklich von Jaline, "Aber ist vielleicht etwas anderes." Daraufhin musste ich auch überlegen. Ich würde niemanden bei meinen Eltern vorstellen wollen.

"Die wohnen aber sicher nicht so weit weg", gab ich zu bedenken.

Sie nickte. "Deswegen, etwas anderes", fügte das ältere Mädchen hinzu. Mittlerweile entdeckte ich dass sich zwei völlig fremde Mädels tuschelnd unterhielten. Wohl über mich. Das verunsicherte mich. Wussten sie, wer ich war?

"Suchst du auch schon Weihnachtsgeschenke?", fragte ich Apple, die etwas ausgeschlossen wirkte.

Ich schüttelte den Kopf. "Nein, ich wüsste nicht an wen ich etwas schenken sollte", erklärte ich mich

"Geschenke sind irgendwie sowieso sinnlos", philosophierte ich.

Jaline lachte: "Ach ihr Banausen!" Als sie weiter ging, folgte ich ihr. Nun achtete ich aber besonders auf meien Umgebung

"Ja, man kann sich ja auch ohne Geschenke lieb haben", versuchte ich, weiter zu diskutieren.

"Aber es macht doch Freude, jemandem etwas zu schenken. Ich bin ja schon gespannt, was du zu deinem Geschenk sagst", meinte Jaline. Sie steuerte nun einen Stand mit Tischdecken an. Ich hörte interessiert zu. Ob ich Jacqueline auch etwas schenken sollte? Was mochte sie denn? Ich begann nun zu überlegen.

"Du hast schon ein Geschenk für mich?", fragte ich beschämt.

"Zufällig gefunden und für perfekt gehalten", beruhigte Jaline, "Nachdem ich dir ja letztes Jahr nur meine unerwartete Rückkehr schenken konnte" Sie lächelte. "Wie bestimmt man denn, wem man etwas schenkt?", fragte ich überlegend.

"Das war das schönste Geschenk", lächelte ich zurück, "Weiß nicht, vielleicht allen, die man gern hat?"

Jaline nickte: "Da stimme ich zu. Ich schenke ja, um jemandem eine Freude zu machen. Und das macht man ja normal, weil man Menschen gern hat." Das war natürlich richtig. "Hm okay", sagte ich also

"Aber bis Weihnachten dauert es ja noch ein Weilchen", lächelte ich. Ich sah mir die Tischdecken an.

So sahen wir nun wohl alle auf die weihnachtlichen bestickten Tischdecken. Ich dachte an unser übliches Weihnachtsfest. Ich wäre wirklich froh, wenn mir das dieses Jahr erspart bliebe

"Deshalb habe ich meine Eltern noch nicht gefragt, wann Sam zu uns kommen darf", erklärte ich, "Weil es noch so lang hin ist."

"Glaubst du er darf nicht kommen?", fragte ich dann. Ich durfte meine Freunde früher zumindest nicht einladen

"Was weiß ich", murmelte ich etwas unsicher, "Einmal wird er wohl kommen dürfen, aber danach wahrscheinlich nie wieder."

Unsicher versuchte ich den Arm irgendwie tröstend um Jacqueline zu legen. "So fürchterlich finde ich ihn nicht", war mein etwas armseliger Versuch etwas zu sagen. Auch Jaline war etwas erstaunt: "Warum denn?"

Ich war ein wenig erschrocken, als Apple den Arm um mich legte, ließ es mir aber gerne gefallen. "Er entspricht vermutlich nicht den Vorstellungen meiner Eltern", meinte ich etwas ängstlich zu meinen Freundinnen.

"Sind sie so streng?", hakte ich schüchtern nach. "Was glaubst du denn ist an Sams nicht okay?", fragte auch Jaline, "Aber erst einmal? Sollen wir uns dort vorne eine heiße Schokolade am Stand holen und uns irgendwohin setzen zum reden?"

"Heiße Schokolade klingt gut", lächelte ich. Ich fühlte mich ein wenig umzingelt, aber mit Jaline konnte man doch offen reden? Ich ging Richtung dem von Jaline gemeinten Stand los.

Auch ich stimmte den Vorschlag zu, so dass wir am Stand drei Schokoladen orderten. Nach dem bezahlen, nahmen wir unsere Tassen und setzten uns etwas aabseits vom großen Trubel auf eine Bank, die Jaline ausgesucht hatte. Jacqueline saß in der Mitte. "Also schieß los", sagte das ältere Mädchen