"Nur, wenn es dir wirklich nichts ausmacht", erwiderte ich und drückte auf den Stopp-Knopf, "Ich gehe auch gerne mit dir alleine."

"Es ist okay", sagte ich noch einmal. dann hielt ich es aber doch für notwendig Jacqueline weiter aufzuklären: "Ich habe Angst vor ... fremden Menschen" Letzteres sagte ich sehr leise

Ich stieg erst mal aus und wartete auf Apple. Fieberhaft überlegte ich, was ich sagen sollte. "Es ist okay, obwohl du Angst davor hast?", fragte ich Apple.

Ich nickte. Ich wollte Jacqueline nicht enttäuschen. Sie gehörte zu den Menschen am Internat, denen ich für meine Maße viel vertraute.

"Sicher?", fragte ich noch einmal, "Ich will dich wirklich nicht beunruhigen. Wer weiß, hat Jaline überhaupt Zeit."

"Ja, es ist in Ordnung", sagte ich noch einmal. Und hoffte ich. Ob diese Jaline nett war? Bisher hatte ich sie immer nur von Weitem gesehen.

"Cool", lächelte ich und zog mein Handy hervor. 'Bin mit einer Freundin hier shoppen, willst du mit?', tippte ich schnell an Jaline.

Ich wartete ab. Den Kopf hielt ich gesenkt, denoch beobachtete ich die Menschen in der Umgebung aufmerksam

Ich versenkte mein Handy wieder in der Jackentasche und blickte Apple an. Sie hatte den Kopf gesenkt und wirkte somit traurig. Ich sagte aber nichts. "Dann wollen wir mal", lachte ich, "Wir könnten ja in die Einkaufsmeile gehen."

"In was für Läden gehst du denn so?", fragte ich und versuchte mich an einem Lächeln

"Ach, immer ganz unterschiedlich", lächelte ich unbestimmt, "Meistens Kleidungsgeschäfte. Wohin gehst du gerne?"

"Ich habe mir wenn immer nur Bücher gekauft", überlegte ich. Kleider hatte ich selten gekauft. Diese hatte meine Mutter besorgt. Und Jeans und T-Shirts, was meine bevorzugte Wahl war, hatte ich genug.

Jaline sah erst jetzt die SMS. "Ich bin sowieso in der Stadt", schrieb sie, "Die ersten Weihnachtsgeschenke shoppen"

"Dann können wir doch in einen Buchladen gehen", schlug ich vor, "Warte mal." Ich zog mein Handy hervor. "Jaline hat geschrieben", sagte ich. Ich tippte an Jaline, ob wir uns vorm Buchladen treffen könnten.

Ich nickte. "Bücher fände ich toll. Aber wir können auch etwas machen, was dir gefällt", meinte ich lächelnd.

"Bin in 5 Minuten da ;-)", tippte Jaline zurück. Sie verließ den Laden, in dem sie gerade war und ging Richtung Buchladen los.

"Wir treffen uns mit Jaline in fünf Minuten beim Laden", lächelte, tippte 'OK' und steckte das Handy wieder in die Manteltasche. Ich ging los.

"Meinst du die haben auch englische Bücher?", fragte ich begeistert

"Puh, keine Ahnung", meinte ich, "Aber ich denke schon. Ich leihe mir die Bücher meistens in der Schule aus."

"Dort sind die meisten interessanten Bücher leider auf Französisch", antwortete ich traurig.

Jaline kam gerade beim Buchladen an. Etwas schneller als gedacht.

"Wie lange lernst du eigentlich schon Französisch?", wollte ich wissen. Ich sah Jaline von weitem und winkte ihr zu.

"Ich war letztes Schuljahr auch schon in Frankreich", erzählte ich, "Eine Art Austauschjahr oder Auslandsjahr. Davor habe ich aber kein bisschen Französisch gelernt"

Jaline winkte zurück. Das große Mädchen neben Jacqui kannte sie vom Sehen, hatte aber noch nie mit ihr gesprochen.

Vom Austauschjahr hatte Apple erzählt. "Kein Bisschen?", fragte ich entsetzt, "hattest du das nicht in der Schule?" Wir waren bei Jaline angekommen. "Hallo", begrüßte ich meine Freundin lachend, "Das ist Apple und das ist Jaline."

Jaline umarmte zunächst Jacqueline. Dann stellte sie sich mir selbst noch einmal lachend vor. "Hallo", gab ich zurück, "Apple-May Melody Summer" Den Nachnamen ließ ich weg. Das war besser so. Ich wusste nicht so recht, ob ich noch auf Jacquelines Frage antworten sollte. Jaline lachte aber inzwischen: "Du meine Güte, ist da dein Nachname auch dabei oder ist das nur dein Vorname?"

Ich drückte Jaline kurz und wich dann ein wenig zur Seite. Schließlich wollte ich nicht, dass sich Apple ausgeschlossen fühlte.

"Das ist mein Vorname", antwortete ich, "An der Schule sagen die meisten aber Apple oder Apple-May" Jaline lächelte und fragte: "Dann bleibe ich gerne bei Apple. Wollen wir hineingehen?"

"Klar", stimmte ich lächelnd zu und öffnete die Ladentür. Ich war hier schon ein paar Mal gewesen.