Ich zuckte mit den Schultern und ließ mir Zeit und die beiden vorgehen. Ich hatte sowieso Zeit, wegen Lotte hatte ich mich erst um 13 Uhr verabredet. Schließlich brachte ich auch mein Zeug weg und holte den Putzkasten.

Die beiden kamen mir entgegen, sodass ich erst etwas später nach kam. "Na Pfefferchen", begrüßte ich mein Pferd.

Ich lächelte: "Ach, ich hätte jederzeit woanders langreiten können, wenn ich gewollt hätte. Ich bin schon groß" Dabei begann ich Pfeffer zu putzen

"Ist es bei Ihrem Stall nicht so gut?", fragte ich neugierig. Über das Internatsgelände war ich bisher nie hinaus gekommen.

Ich nickte. "Ja dafür fährt man hierher auch ein gutes Stück. Aber wozu sonst hab ich ein Auto", sagte ich lachend. Ich legte die Kardätsche und den Striegel beiseite und nahm den Hufkratzer

"Und von Herrn Meier möchten Sie sich kein Pferd ausleihen?", hakte ich nach. Ich dachte an die Schulpferde, die derzeit keinen Pfleger hatten. Da war doch sicher eines dabei.

Ich zuckte mit den Schultern und meinte dann gelassen: "Es sind Ihre Pferde und es ist Ihre Entscheidung. Und wenn sie Freunde von sich auf Ihren Pferden reiten lassen, gibt das unter den Schülern sicher Getuschel. Aber mal ehrlich, das gibt es auch wenn Frau Dupant mit einem Pferd auf den Hof gefahren kommt. Und überhaupt finden die Schüler sicher sämtlichen fremden Besuch von irgendwelchen Lehrern immer sehr spannend. Und ich habe sogar mitbekommen, dass ich mich geredet wird, weil ich Pfeffer nicht nur kaufen durfte, sondern ihn auch noch hier unterstellen. Schüler tratschen immer, wen juckts. Was ich genau darüber denke, ist: Wenn Sie Frau Dupant ein Pferd leihen, tun sie ihr und Stella einen Gefallen und vermutlich auch Anna und dem ausgewählten Pferd. Die Reitlehrerin wird entlastet und das Pferd hat einen schönen Ausritt. Aber wie gesagt: Ihre Pferde, Ihre Entscheidung. Ich sehe nur generell kein Problem" Ich setzte Pfeffers letzten Huf ab und räumte die Putzbox wieder ein. Dann fügte ich noch dazu: "Und dadurch wird es ja kein Leihservice, es ist nur ein Freundschaftsdienst" Ich lächelte, hoffentlich etwas entwaffnend

Ich verdrehte die Augen, natürlich so, dass Herr Meier es nicht sah. Aber mir lieh er Lotte aus, so irgendwie zumindest. Ob ihm das schon mal aufgefallen war? Ich klappte den Putzkasten zu und sah zu Frieda. "Meine Freunde müssten mich nicht drum bitten, ich würde es ihnen anbieten, wenn sie so ausgezeichnet reiten wie Sie", sagte ich leise zu ihr, als der Rektor weg war. Ich zuckte mit den Schultern und nahm den Putzkasten auf.

"Darf ich Sie etwas ganz anderes fragen?", fiel mir ein, während ich Pfeffer kraulte. Ich fuhr gleich fort. "Anna, Frau Chevalier, meinte Pfeffer könnte auch für die Vielseitigkeit zu begeistern sein. Ich übe schon etwas auf der Geländestrecke auf dem Internat. Haben Sie vielleicht Tipps für mich, wie ich an das ganze rangehen sollte?"

"Ja", bestätigte ich, "derzeit machen wir den einfachsten und auch da immer nur einzelne Teile. Während der Schulzeit haben wir mit Frau Heller auch bereits etwas draußen geübt"

"Vielen Dank", meinte ich lächelnd. Dann löste ich mich von Pfeffer, um den Putzkasten wegzubringen

Ich drehte mich nochmal um. "Danke", lächelte ich Frieda zu, bevor ich in die Sattelkammer ging