"Unter Umständen ja", erklärte ich, "Du könntest seine Sohle zum Beispiel verletzen, aber ich bleibe ja daneben und schaue dir über die Schulter, damit Great Heart nichts passiert."

Jacqueline kam gerade zurück. Sie war etwas unsicher. "Soll ich fegen?", erkundigte sie sich schüchtern. Ich nickte: "Bitte. Es stört nicht, wenn du den Platz fegst, an dem Julie stand. Du warst doch etwas weiter weg." Also griff Jacqueline nach dem Besen. Ich beobachtete Apple-May inzwischen.

"Gerade, wenn sich Steinchen im Huf verkantet haben, sollst du es ruhig etwas fester machen", erklärte ich, "Damit wirklich alles rausgeht. Sonst schmerzt es dem Pferd beim Laufen." Jacqueline war fast neidisch. Bei ihr hat das Hufe auskratzen lange nicht richtig funktioniert. Sollte sie das erwähnen? Später vielleicht, die Neue musste sich wohl konzentrieren.

Great Heart stellte aufmerksam die Ohren auf. Er schien zu spüren, dass er ruhig stehen bleiben soll.

"Ja", nickte ich, da Apple-Mays Arbeit doch recht ordentlich war. Dafür, dass sie es das erste Mal gemacht hatte, "du kannst den Huf wieder auf den Boden abstellen und es gleich am nächsten probieren."

Jacqueline bot an: "Ich fege dann den restlichen Platz auch noch, okay?" "Danke", bedankte ich mich höflich.

Jacqueline wartete und lehnte sich neben mich an den Anbindebalken. Ich fühlte mich etwas in Bedrängnis und ging schräg hinter Great Heart, um nicht so nahe neben Jacqueline zu stehen.

"Gut", nickte ich, "Dann kannst du den Hufkratzer wieder in die Putzbox zurücklegen und Great Heart auf die Weide führen." Als Apple-May in Jacquelines Nähe war, flüsterte sie ihr zu: "Cool, wie du das mit dem Hufe auskratzen hingekriegt hast. Bei mir hat das ewig nicht funktioniert." Jacqueline lächelte dem Mädchen zu. Ob die sympathisch war? Nicht mal ihren Namen hatte sie verraten. Oder sollte sie jetzt immer so rufen, wenn sie diese Person meinte?

"Du ziehst das Ende des Strickes durch die unterste Schlaufe, danach brauchst du nur noch am Strickende ziehen und die Schlaufen gehen auf", erklärte ich.

Jacqueline fand das Mädchen ja sympathisch, aber dass mit dem Namen verstand sie noch immer nicht. Ob das vorher ein Scherz war?

"Ich helfe dir wieder beim Tor", bot ich an und ging schräg vor Apple-May.

Ich ging voraus zur Weide und hielt das Tor auf, um Apple-May und Great Heart hindurchgehen zu lassen.

"Nun musst du Great Heart nur noch das Halfter abnehmen", erklärte ich, während ich das Tor schloss, "Dazu musst du die Schnalle an der Seite öffnen und dann das Halfter am Genickstück nehmen und dem Pferd über die Ohren vom Kopf ziehen."

Great Heart blieb neben Apple-May stehen. "Nun musst du nur noch den Putzkasten wegräumen", erklärte ich, "Das Fegen übernimmt Jacqueline."