"Letztes Jahr. Da war ich auf einem Auslandsjahr", erzählte ich nickend

"Ist ja cool", meinte ich beeindruckt, "Wo warst du und wie war es da?" Ich trank meine Cola leer und schenkte nach.

"Ich war in Albertville. Kennst du das?", fragte ich nach

"Ja, kenne ich", nickte ich und hörte nun aufmerksam zu. Ich lehnte mich zurück und blickte Apple-May direkt an.

"Mir hat es nur teilweise gefallen. Aus unterschiedlichen Gründen", sagte ich knapp

Ich war etwas enttäuscht, dass Apple-May nicht mehr erzählte, löcherte das Mädchen aber nicht. Ich blickte auf die Uhr. "Mein Freund kommt in einer halben Stunde mit dem Bus aus der Stadt", wechselte ich das Thema, "Willst du ihn dann gleich kennenlernen?"

"Ich weiß nicht", sagte ich unsicher, "ob er mich mag"

"Dazu muss er dich ja erst mal kennenlernen", lächelte ich, "Ich schreib ihm, ja?" Ich zückte mein Handy, das auf "lautlos" gestellt war, da ich ja bei den Pferden war. Erst jetzt sah ich Sams Nachricht.

Ich nickte zögerlich. Paare wollten meistens nicht gestört werden

Also tippte ich an Sam: 'Komme dich am Busbahnhof abholen. Wenn du es aushältst, bringe ich dir eine Neue mit. Ist heute angekommen und scheint recht alleine.'

Ich wartete und trank.

Sam schrieb zurück: 'Du bringst sie MIR mit?"

Ich lächelte. 'Sie läuft selber. :P'

Ich zupfte nervös am Saum meines T-Shirts.

'Bekommen wir denn schon wieder jemanden neues in die Klasse?', schrieb Sam zurück

'Nein. Sie kommt in die 9. Was ist? Darf sie mit?', antwortete ich wiederum.

'Ja passt', schrieb Sam zurück.

Ich blickte mich unruhig um, während Jacqueline schrieb

'Gut, bis gleich. :*', schrieb ich noch und steckte dann das Handy in meine Jeanstasche. "Wie schon vermutet", lächelte ich Apple-May zu, "Du kannst gerne mitkommen."

"Ich will aber nicht zu spät zum Essen kommen", sagte ich nun panisch.

"Ich auch nicht, glaube mir", sagte ich ehrlich, "Auf Strafe kann ich verzichten. Das geht sich doch leicht aus. Die Bushaltestelle ist doch gleich hier."

"In Ordnung", meinte ich nach kurzer Überlegung. Mir war es heute so vorgekommen, als wäre die Haltestelle kilometerweit weg.

"Sam ist ganz ein netter", erzählte ich, "manchmal macht er etwas grobe Witze, aber er meint es nicht böse. Daran musste ich mich auch erst gewöhnen."

"grobe Witze?", murmelte ich schüchtern. Das klang nicht gut

"Witze, die man in den falschen Hals bekommen könnte", lächelte ich, "aber nicht unbedingt in den falschen Hals bekommen muss."

Ich mochte es nicht, wenn jemand Witze über mich machte und war sofort wieder unsicher, ob ich überhaupt mitkommen sollte

"Er ist so süß", schwärmte ich, während ich rot wurde, "diesen Menschen nicht zu kennen, ist verschwendete Lebenszeit."

"Äh, okay", gab ich eingeschüchtert von mir.