"Das könntest du zuhause auch", lachte ich.

"Was machst du übermorgen?", fragte Sam lächelnd. Ich fühlte mich etwas ausgeschlossen, aber sagte natürlich nichts

"Ich?", fragte ich erstaunt, "Was werde ich schon machen? Irgendwann gehe ich mit Apple auf den Platz. Wegen Bodenarbeit."

"Ich würde dich übermorgen gerne entführen", lachte Sam, "Morgens putzen wir die Pferde und gönnen ihnen einen Tag Weidepause und dann werden wir mit dem Rad wegfahren. Jaline würde uns die Räder von Jakob und Nadine herfahren. Und mehr verrate ich nicht" Dann schien er sich wieder an mich zu erinnern. "Du machst also auch gerne Bodenarbeit?", fragte Sam mich. Ich wand mich etwas: "Bisher hab ich das noch nie gemacht"

"Cool, können wir machen", lächelte ich, "Ich bin ja schon ewig nicht mehr Rad gefahren, obwohl ich es voll gerne mache."

Sam lächelte Jacqueline an. "Woher kommst du eigentlich?", fragte er weiter, "Du klingst nicht sehr französisch" Ich wurde rot. "Aus London", nuschelte ich.

"Geile Stadt, oder?", meinte ich begeistert zu Sam.

"London ist cool. Ich war schon mal mit meinen Eltern dort", erzählte Sam. Ich schwieg wieder. London zog Touristen an, das wusste ich

"Echt? Das wusste ich gar nicht!", meinte ich aufgeregt.

"Ist auch schon etwas her", lachte Sam. "Es gibt viele Touristen in London", murmelte ich nun

"Das glaube ich", entgegnete ich, "Sicher aus aller Welt."

"Und man kann sich richtig leicht verlaufen", fügte ich noch dazu.

"Das glaube ich", lächelte ich, "Aber sicher nicht mehr nach 14 Jahren."

Ich senkte beschämt den Kopf und murmelte: "13 Jahre, ich war ein Jahr in Albertville" Sam musste etwas lachen: "Dann solltest du lieber nicht alleine ins Gelände, ich denke, da verläuft man sich ungefähr genauso leicht wie in London" Wieder einmal wurde ich rot.

"Quatsch", lachte ich, "Ich hab mich noch nie im Gelände verirrt."

"Weil Julie weiß wo es das leckere Futter gibt", scherzte Sam nun. Wie ernst meinte er das jetzt? ich musste an Jacquelines Worte denken

"Von wegen", lachte ich, "Auch ohne Pferd finde ich immer wieder heim."

Jacqueline schien es also lustig zu finden. "Ich ...", wollte ich beginnen, brach dann aber wieder ab. Ich fühlte mich unwohl

Ich hielt inne und blieb stehen, obwohl wir sowieso schon gleich beim Internat waren. Ich sah Apple an.

Ich blieb nun etwas irritiert stehen, nachdem die älteren Schüler das taten. Warum schaute mich Jacqueline so komisch an?

"Was wolltest du sagen?", fragte ich etwas unsicher nach.

Sam blickte nun zwischen uns hin und her. "Ich ähm.... Ich bin ... bei unserem Ferienhaus ... auch viel spazieren gegangen ... Da hab ich mich nie verlaufen", stotterte ich unsicher. Nervös zupfte ich wieder am T-Shirtsaum. Ganz im Gegensatz zu London, wo ich mich annähernd dauernd verlaufen hatte, wenn ich nicht zu meinen üblichen Zielen gehen musste.

"Achso", nickte ich und ging weiter, "Wollen wir reingehen?"

Ich nickte. Sam mischte sich nun auch wieder ein: "Ja, bin froh, wenn ich alles ablegen kann"

"Deine geputzte Gitarre", grinste ich, "Wir haben noch 20 Minuten bist zum Abendessen."