Nun schaute ich auf. "Ich gehe dann gleich zum Speisesaal", sagte ich entschlossen.

"Jetzt schon?", fragte ich erstaunt.

Sam schuate mich nun auch verwundert an. "Ich will nciht zu spät kommen", erklärte ich schnell

Etwas verwundert war ich schon, vielleicht wollte Apple aber auch nur ihre Ruhe haben. Also drückte ich sie kurz, aber liebevoll an mich und meinte: "Dann mach's gut und bis gleich."

Als Jacqueline mich drückte, wurde ich vor Überraschung stocksteif. "Bis gleich", brachte ich schließlich hervor, gerade als auch Sam "Bis dann" sagte.

Ich klopfte Apple noch einmal auf die Schulter und griff dann wieder nach Sams Hand.

Sam lächelte nun zu Jacqueline und ging weiter zur treppe. Ich ging zum Speisesaal hinüber.

"Sie ist nett, glaube ich", meinte ich, als wir außer Hörweite waren.

"Etwas sehr schüchtern", warf Sam ein.

Bisher war noch niemand hier außer der Köchin, die gerade das Buffet aufbaute. Ich bot meine Hilfe an, was sie wohl sehr überraschte

"Die ist erst heute angekommen", verteidigte ich sie, "und hat wohl noch nie zuvor auf einem Pferd gesessen. Mir ging's ähnlich schlecht am ersten Tag hier."

Sam lächelte: "Ist schon gut. Hat sie auch Angst?" Letzteres sagte er leise.

Schweigend konzentrierte ich mich darauf zu helfen.

"Ich weiß es nicht", murmelte ich, "Ich hab' sie beim Hufe auskratzen beobachtet. Die ist sicher total talentiert. Das hat bei ihr voll gut geklappt."

"Sie ist ziemlich groß", meinte Sam, "Ich hatte fast gedacht, du verarscht mich, als du meintest, sie geht in die 9."

"Weil du ja so klein bist", grinste ich, "Deswegen wohl auch das Riesenross für sie."

"Aber ich bin ein Mann", grinste Sam, "Und bei ihrem Akzent musste ich mich ein bisschen zusammenreissen, damit ich nicht lache. Es klingt komisch"

"Im ersten Moment musste ich mich auch zusammenreißen", gestand ich, "Aber sie kann ja nichts dafür."

"Und der Name ist auch merkwürdig", meinte Sam lächelnd, "Aber sie kann auch dafür nichts, ich weiß. Ich frag mich nur, warum Eltern auf so eine Idee kommen"

Als alles fertig war, stellte ich mich neben die Tür an die Wand. Ich wusste schließlich nicht wo ich saß

"Das frage ich mich auch", lachte ich leise, "Aber sie ist sicher mal eine talentierte Reiterin."

"Du zeigst ihr Bodenarbeit?", fragte Sam lächelnd. Er betrat sein Zimmer einfach so, denn Viktor und Simon waren zuhause.

"Sie wollte es sehen", erklärte ich lächelnd, "Ich zeige es ihr. Sie fragt dann vielleicht Frau Chevalier, ob sie es auch lernen darf, wenn es ihr gefällt." Ich folgte Sam und ließ mich auf den Boden nieder, schließlich hatte ich Stallkleidung an.

Sam legte seine Gitarre ab und auch die Notenblätter. Dann setzte er sich neben Jacqueline und zog sie an sich, um sie zu küssen. "Ich hab dich vermisst", murmelte er

"Und ich dich erst", murmelte ich zurück, "Ich dachte schon, ich krieg gar keinen Kuss mehr." Ich kuschelte mich an Sam.

"Deine neue Freundin wirkte so schon verstört genug", grinste Sam.

"Hoffentlich ist sie wirklich nett und entwickelt sich nicht als dumme Kuh, so wie Mandy", meinte ich.

"Werden wir sehen", meinte Sam lächelnd, dann fiel ihm etwas anderes ein, "Freut mich, dass du Zeit hast. Wegen dem Rad fahren meine ich. Wir werden den ganzen Tag unterwegs sein, deswegen melde ich uns vom Essen ab"


Ich wartete geduldig