"Aber gefährlich ist das doch sicher, oder?", verteidigte ich mich schüchtern, "Wenn das Pferd auskeilt zum Beispiel." Ich griff nach meinem eigenen Putzkasten und folgte nach draußen. Ich fing an, Julie zu striegeln.

Bei Oda angekommen fing ich an, sie überzuputzen und ihr die Hufe auszukratzen.

Jacquelines Aussage war zu erwarten gewesen. "Es ist auch nich gefährlicher als andere Sportarten", erwiderte ich. "Passieren kann natürlich immer etwas, aber das ist überall so. Der Abstand zwischen Pferd und Skifahrer ist groß genug, dass es ihn wohl nicht erwischen kann." Ich griff nach dem Striegel und fuhr damit durch Kips Fell.

"Achso", murmelte ich und konzentrierte mich aber aufs Putzen. Ich musste an Kiparis und seine Tat vor dem Ausritt denken. Mir schauderte.

Ich war schnell fertig und steckte Oda noch eine Möhre zu, die sie sich wirklich verdient hatte.

Auch Kips Hufe waren rasch ausgekratzt, er benahm sich mustergültig dabei. Als ich fertig war, stellte ich den Putzkasten beiseite und meinte: "Ich bringe Kip nur schon mal weg zur Weide, damit er keine Dummheiten mehr anstellen kann. Dann helfe ich euch beim Aufräumen."

Gute Idee, dachte ich mir, wenn das Monstervieh endlich weg ist. Ich war gerade beim Hufe auskratzen. Als Frau Chevalier außer Hörweite war, meinte ich zu Feli: "Endlich ist das gefährliche Tier weg."

"Naja, jetzt war er doch eigentlich ganz lieb?", meinte ich zögernd. "Aber du hast Recht, so ganz geheuer ist er mir auch nicht." Als Oda sauber war, räumte ich alle Utensilien in den Putzkasten. Dann wartete ich auf Jacqueline.

Ich führte Kiparis zur Koppel, wo ich ihn in seine Freiheit entließ. Als hätte er heute noch nicht genug Bewegung bekommen, stob er im Galopp davon. Ich lächelte ihm hinterher, bevor ich zum Putzplatz zurückkehrte.

Auch ich packte das Putzzeug zusammen und ging los zur Sattelkammer, um es dort zu verstauen. "Ja, die Ruhe vor dem Sturm", meinte ich, "Würdest du den freiwillig reiten? Also, wenn ich den mal zugeteilt kriege, steige ich um keinen Preis da drauf!" Ich musste an Felis Pflegepferd denken. Sie war schwierige Pferde wohl gewohnt.

"Ich weiß nicht ...", murmelte ich. "Wenn Frau Chevalier das will, bliebe mir ja nichts anderes übrig."

Am Putzplatz standen nur noch Oda und Julie, die Mädchen waren wohl schon ihr Putzzeug wegbringen. Ich schnappte Kips Putzkasten und ging damit in die Sattelkammer, wo ich ihn wegräumte. "Ich mache den Putzplatz sauber", bot ich Jacqueline und Felicitas an.

Ich wollte gerade etwas erwidern, als Frau Chevalier schon kam. "Danke", bedankte ich mich höflich, aber unsicher.

Auch ich bedankte ich, bevor ich zurück zu Oda ging. Ich band sie los und führte sie zur Weide.

Ich schnappte mir also einen Besen und kehrte den Putzplatz ordentlich.

Ich folgte mit Julie, allerdings mit einem sicheren Abstand. "Wollen wir noch was ins Reiterstübchen trinken gehen?", erkundigte ich mich.

"Klar gerne", antwortete ich lächelnd. Am Weidentor stoppte ich, öffnete es und führte Oda auf die Koppel.

Ich folgte mit Julie und schloss das Tor. Dann nahm ich ihr das Halfter ab.

(Anna lässt uns alleine. :) Wir können alleine weiterschreiben.)

(Okay.)

Oda ging ein paar Schritte weg und senkte dann ihren Kopf, um ein paar Grashalme zu fressen. Ich verließ die Weide wieder.

Julie blieb stehen, ich streichelte sie zum Abschied und verließ dann die Weide. Ich seufzte erleichtert auf.

"Fandest du den Ausritt so schlimm?", hakte ich bei Jacqueline nach, während wir den Weg zum Reiterstübchen einschlugen.

Ich sah mich um, wir schienen aber alleine. "Ging", flüsterte ich dennoch, "Du?"

"Naja, dass Oda einfach so losgaloppierte und ich danach Ärger mit Frau Chevalier bekam, fand ich nicht so toll", gab ich zögernd zu.

Ich öffnete die Tür zum Reiterstübchen und blickte hinein. Es war leer, also betrat ich es. "Ich fand es nicht besonders toll, dass sie gleich das wildeste Pferd nehmen musste", entgegnete ich und öffnete nun den Kühlschrank: "Was willst du trinken?"

"Der braucht eben auch Bewegung, beim Reiten war er ja eh ganz brav", erwiderte ich. "Was gibt's denn?" Ich trat neben Jacqueline.