Heute Vormittag hatten Sam und Sonja trainiert. Ich habe in der Zwischenzeit mal wieder eine Runde mit meinen Inlineskates gedreht. Zwischen Sam und mir lag noch immer eine gewisse Spannung, aber ich freute mich schon sehr auf Jaline und ihre Begleitung, wer auch immer das sein mag. Hoffentlich war er nett und passte zu Jaline. Und hoffentlich hatte sie nicht wieder Pech. Beim Mittagessen verabredete ich mich mit Feli für das nächste Wochenende zum Training. Um kurz vor eins traten wir auf den Hof und ich blickte erwartungsvoll die Einfahrt hinunter.

Ich wartete nach dem Mittagessen neben Jacqueline. Noch immer war etwas zwischen uns und ich wusste, dass das auch an mir lag. Schweigen beobachtete ich wie Jalines Auto auf den Hof fuhr. Da Jacqueline mir erzählt hatte, dass wir zu viert sein würden, war ich gespannt auf Jalines Begleitung. Jaline stieg aus dem Auto aus und scherzte dabei mit ihrem Mitfahrer, der fast noch ein Stück größer als ich war. Als sie uns sah, eilte sie auf uns zu.

"Hallo", grüßte ich erst Jalines Begleitung und reichte ihr die Hand. Doch dann schlang ich die Arme um meine Freundin. Noch enger als sonst presste ich meine Freundin an mich. "Danke wegen gestern", flüsterte ich ihr zu.

Jaline Beegleitung stellte sich in der Zwischenzeit als Clément vor. Nachdem Jaline Jacqueline fertig gedrückt hatteund ihr ein "Gern geschehen" zugeflüstert, umarmte sie auch mich. "Na seid ihr bereit?", fragte sie dann, "Und habt ihr auch Badesachen dabei?"

"Klar", nickte ich und betrachtete nun diesen Clément genau. Fröhlich wirkte er, das passte zumindest zu Jaline. "Fehlen nur noch die Pferde", stellte ich fest. "Ich bin übrigens Jacqueline."

"Und ich ihr Freund Samuel", fügte ich dazu. "Freut mich", meinte Clément nun zu uns. "Komm ich zeig dir Pfeffer", drängte Jaline nun und berührte kurz Cléments Arm, bevor sie Richtung Stall losging.

Die beiden wirkten eigentlich vertraut. Wie lange sie sich wohl kannten? Ich folgte den beiden zum Stall, um Julies Halfter zu holen.

"Bis gleich", rief Jaline uns in einem für den Stall angemessenen Ton zu, als sie Pfeffers Halfter hatte. Sie musste ja zur Wallachweide. Ich griff leicht nach Jacquelines Hand, als ich Gizellas Halfter hatte und wieder bei ihr war

Ich umschloss Sams Hand vorsichtig mit meinen Fingern und ging neben ihm zur Weide. Julie stand ganz in der Nähe vom Tor, es würde also nicht lange dauern, bis ich sie eingefangen hatte.

Gizella hatte sich dieses Mal auch nicht weit weg bewegt. "Ist das Jalines Freund?", fragte ich nun neugierig.

"Keine Ahnung, sie hat es mir erst gestern erzählt", gab ich trocken Auskunft. Meine Laune war etwas nah am Tiefpunkt, obwohl ich mich auf Jaline sehr gefreut hatte und auch froh war, mit Sam gestern noch einmal gesprochen zu haben. Ich öffnete das Tor der Weide.

Ich ließ nun Jacquelines Hand los. Zum einen wegen ihrer Anwtort, zum anderen, weil wir jetzt ja die Pferde einfingen.
Jaline hatte Pfeffer gerade das Halfter angezogen und führte ihn von der Weide. Clément schloss das Tor, Jaline prüfte nochmal kurz, ob es auch wirklich zu war.

Ich hatte Julie schnell eingefangen und streichelte die Stute sanft am Hals. Sie folgte mir brav zum Tor.

Gizella war heute bereits gearbeitet geworden, sodass auch sie gar keinen Ärger machte. Brav folgte sie in großen Abstand Julie. Ich schloss das Tor hinter uns und führte Gizella zum Putzplatz weiter, wo Jaline nun bereits Pfeffer anband.

Ich führte Julie ebenfalls zum Putzplatz, wobei sie mir wirklich sehr brav und im richtigen Tempo folgte. Ich band die Stute an, grinste Jaline zu und ging in die Sattelkammer, um das Putzzeug zu holen.

"Uuuund?", fragte Jaline aufgeregt, "Ist er nicht süß?" Clément streichelte Pfeffer vorsichtig am Hals und lachte: "Ich kenn ihn gerade mal ... äähm 3 Sekunden" Ich musste nun auch etwas grinsen und folgte Jacqueline als Gizella angebunden war.

"Du hättest jetzt Folgendes antworten müssen", erklärte ich Clément und erhob meine Stimme etwas: "'Das ist das süßeste Wesen, das ich je getroffen habe.'" In der Sattelkammer griff ich nach Julies Putzkasten.

Jaline lachte nun und ließ Clément mit Pfeffer alleine, um seinen Putzkasten zu holen. Der stand nun ein wenig verloren neben dem Pony. Ich begann nun bereits Gizella zu putzen

Als ich mit Jaline alleine in der Sattelkammer war, fragte ich: "Und? Wie ist er so? Der Clément meine ich. Wo hast du ihn kennen gelernt und was arbeitet er?"

"Bis jetzt sehr nett", meinte Jaline lächelnd, "Er ist Fotograph und hat mich am Straßenrand aufgegabelt vor zwei Wochen etwa" Sie lachet etwas und dachte daran zurück.

"Wie das? Erzähl!", sagte ich hibbelig, "Muss man dir alles aus der Nase ziehen?"

Jaline lachte: "Ich hatte einen Platten mitten auf der Landstraße und er kam mir zur Hilfe. Ich mein, weiß du wie schwer so ein Autoreifen ist?"

"Wann war das und warum weiß ich davon noch nichts?", fragte ich neugierig, "Und was macht ihr immer so?"

"Ich wollte erstmal abwarten, wie es mit ihm läuft", sagte Jaline, "Die letzten Male gingen ja immer etwas schief und naja. Mal gucken, wie er sich heute mit Pfeffer schlägt"
Ich putzte Gizella, die sich zum Glück nicht mehr allzu schmutzig gemacht hatte. Nebenbei unterhielt ich mich mit Clément, der immer noch leicht verloren Pfeffer streichelte

"Hoffentlich hast du diesmal Glück", wünschte ich Jaline, "Wie alt ist er eigentlich?"