"Aber meine Mutter kann in natura noch viel anstrengender sein", meinte ich ernst

"Wie meinst du das?", fragte ich etwas erschrocken.

"Naja, hier ruft sie nur an ...", begann ich vorsichtig

"Was meinst du damit?", fragte ich Sam. Ich löste mich vorsichtig aus seinen Armen, ließ aber einen Arm um seine Schulter liegen.

"Sie macht sich noch mehr Sorgen, wenn ich zuhause bin. Klopft häufig, achtet genau drauf, dass ich ja keine Sekunde zu spät komme, ruft teilweise die Polizei, ...", erzählte ich

"Die Polizei!", war ich nun doch erschrocken. Sam hatte das zwar schon mal angesprochen, aber ich dachte immer, dass das ein Scherz sei.

"Ihre Angst, dass mir was passiert, wenn cih in ihrer Obhut bin, ist noch größer als ihre Angst um mich selbst", meinte ich seufzend

"Ach Sam", meinte ich etwasunsicher. Ich strich ihm liebevoll über die Schulter.

"Es ist einfach anstrengend und ... ach egal", meinte ich schließlich. Über die Probleme meiner Mutter wurde bei mir zuhause nicht geredet. Warum also hier?

"Ach, wir schaffen das schon gemeinsam", meinte ich liebevoll und gab Sam einen Kuss auf die Wange.

Ich lächelte kurz, dann sagte ich mit einem Blick auf die Uhr: "Wir sollten zurück"

"Gut", nickte ich und drückte Sam noch einmal eng an mich.

Ich zog Jacqueline beim Aufstehen mit nach oben und gleich in meine Arme, um sie nochmal zu küssen

Ich erwiderte den Kuss und lächelte Sam an. "Dann mal los." Ich löste mich von Sam und ging zu meinem Pferd.

Ich kraulte Gizella kurz, dann band ich sie los

Ich ließ Sam vorangehen.

Ich ging voran und dachte nach. Über meine Mutter

Nach einer Zeit des Schweigens fragte ich Sam sanft: "Worüber denkst du nach? Wenn ich fragen darf, heißt das." Ich merkte, dass Sam über etwas nachdachte.

"ICh hab noch nie jemandem erzählt, warum meine Mutter so ist, wie sie ist", meinte ich nachdenklich

"Weißt du es denn?", fragte ich nach.

"Hm", machte ich nur

"Und das beschäftigt dich jetzt?", erkundigte ich mich.

"Ein wenig", meinte ich, "Eigentlich hab ich nur gerade dran gedacht. Aber egal. Lass uns das Thema wechseln"

"Gerne", lächelte ich, was Sam wohl nicht sehen konnte, ich ging ja hinter ihm. Allerdings wurde hier der Weg breiter, sodass ich neben ihm auch Platz hatte. "Wann fahren wir wieder aufs Internat zurück?", erkundigte ich mich.

"ich würde sagen Freitag oder Samstag vor Ende der Ferien?", schlug ich vor.