"Nun wie wäre es damit, dass du mal einen Schritt auf mich zukommst?", schlug ich vor.

"Inwiefern?", fragte ich irritiert. "Ich hab mich doch schon entschuldigt."

"Du stehst ziemlich weit von mir weg ...", meinte ich.

Meinte Sam das jetzt metaphorisch oder nicht? Ich stand direkt vor Julies Box, also nicht ganz so nahe neben Sam wie sonst. "Ich will nicht aufdringlich sein", meinte ich nur.

"Ich habe dir angeboten, den restlichen Abend mit mir zu verbringen. Das hätte ich nicht, wenn ich deine Nähe abstoßen würde", erklärte ich.

"Ich freue mich ja auch darüber", meinte ich ehrlich, "Aber vorher am Putzplatz, als ich dich von hinten umarmt habe..." Ich brach ab.

"Da war ich noch wütend", gab ich zu.

"Und jetzt?", wollte ich schüchtern wissen und trat einen Schritt näher zu Sam.

"Bin ich nur noch enttäuscht", sagte ich ehrlich, "Oder gekränkt. Traurig." Ich kam Jacqueline nicht entgegen, bewegte mich aber auch nicht weg.

Ich verharrte nun wieder. "Verstehst du, warum ich es dir nicht gesagt habe?", wollte ich wissen.

"Ja", sagte ich, "Aber das heißt nicht, dass ich das richtig fand. Ich werde nicht gerne angelogen, auch wenn es vielleicht ein einfacherer oder schönerer Weg für mich wäre"

"Das beruhigt mich schon mal", meinte ich, "Dass du mich vewstehst."

Ich lächelte vorsichtig. "Ich hoffe, du verstehst auch mich", sagte ich dann

"Ja, schon", gab ich zu, "Es muss eine blöde Situation gewesen sein,wie du es heute erfahren hast."

Ich nickte dazu nur. Ein bisschen fragte ich mich schon, ob Jacqueline mir noch näher kommen würde.

"Es tut mir leid für dich", meinte ich ehrlich.

"Es tut mir leid, wenn ich etwas heftig reagiert habe", entschuldigte ich mich nun

"Schon okay", meinte ich, "Du hast ja nicht heftig reagiert, ich wusste nur nicht, was ich jetzt machen sollte." Ich blickte Sam in die Augen.

Ich blickte zurück, wusste aber nicht so recht, was ich dazu sagen sollte. Ich wusste ja, dass ich schon in Rage kommen konnte, wenn mich etwas störte. Damit kamen viele Menschen nicht so gut klar, aber im Großen und Ganzen war das wohl besser, als seine Meinung gar nicht zu vertreten.

"Sam, ich liebe dich wirklich über alles", flüsterte ich.

"Ich dich auch Jacqueline, trotz allem", bestätigte ich noch einmal. Ich flüsterte nun auch.

"Ich werde so etwas auch nie wieder machen", versprach ich.

"Das hoffe ich", sagte ich wieder mit einem kleinen Lächeln.

"Versprochen", meinte ich schüchtern.

"Gut", meinte ich ruhig. Dann warf ich einen Blick auf die Uhr. "Wenn wir vor dem Abendessen noch duschen wollen, sollten wir jetzt langsam hoch", meinte ich