"Danke", bedankte ich mich bei Sam, ohne ihn anzusehen.

"Gerne", sagte ich ernst gemeint, wartete aber immer noch auf eine Annährung von Jacqueline. Ich führte Gizella Richtung Stall

Ich brachte Julie in ihre Box und nahm ihr das Halfter ab. Von innen lehnte ich mich gegen die Boxentür. Ich war verzweifelt und erschöpft. Der Tag war anstrengend gewesen und jetzt auch noch der Streit mit Sam. Was sollte ich noch alles tun, um ihn glücklich zu machen?

Ich brachte Gizella ebenso in ihre Box. Dort verabschiedete ich mich aber recht schnell und ging vor zu Julies Box. "Jacqueline?", fragte ich leise und wartete vor der Box.

"Ja?", entgegnete ich etwas erschrocken und drehte mich zu Sam um. Ich hoffte, nicht allzu verheult und erschrocken auszusehen.

"Du weinst", stellte ich fest, "Auch vorhin auf der Weide schon"

Ich zog die Schultern hoch und schluckte, um nicht noch mal zu weinen zu beginnen. Ich legte die Hand auf den Griff der Boxentür und öffnete sie ein Stück, um die Box zu verlassen. Und nun? Sollte ich einfach an Sam vorbeigehen?

"Ich verstehe nicht ganz warum", fügte ich dann noch an

Wollte er es wissen? Gesagt hatte er es nicht. Ich seufzte und fuhr mir durch die Haare. Vielleicht sollte ich vorm Abendessen auch noch duschen. "Ich will mit dir nicht streiten", brachte ich hervor.

"Das möchte ich auch nicht. Wer streitet schon gerne?", sagte ich ruhig

"Ich weiß nicht, was ich noch für dich tun kann", meinte ich verzweifelt.

"Wie meinst du das denn jetzt?", fragte ich gleichzeitig ahnungslos und neugierig

"Damit du nicht mehr böse auf mich bist", meinte ich leise.

"Ich bin nicht böse auf dich. Ich bin enttäuscht", stellte ich klar.

"Das kann ich jetzt ja nicht mehr ändern", meinte ich.

"Aber was erwartest du von mir?", fragte ich, "Dass ich alles sofort hinter mir lassen, vergesse und fröhlich bin?"

"Ich habs dir doch erklärt", flüsterte ich und sah mich um. Es schien aber niemand hier zu sein.

"Ich habe dir auch erklärt, wie ich mich fühle", meinte ich. Ich sprach leise, allein schon wegen der Pferde

"Ich weiß", meinte ich nur.

"Deswegen: Was erwartest du von mir?", fragte ich noch einmal

Ja, was erwartete ich eigentlich? Dass mir Sam verzeiht, aber das traute ich mich nicht zu sagen. Etwas musste ich jetzt aber trotzdem sagen. "Ich will nur nicht mit dir streiten", meinte ich deshalb.

"Ich bin doch gar nicht mehr auf Streit aus", sagte ich ernst, "Aber ich kann nicht von jetzt auf gleich sagen, dass alles wieder beim Besten ist"

"Was soll ich denn jetzt für dich tun?", wollte ich wissen.

"Nun, du solltest auf jeden Fall dafür sorgen, dass ich nicht mehr daran zweifeln muss, ob ich dir vertrauen kann", überlegte ich.

"Und wie?", fragte ich weiter.