"Er trägt mich durch die Gegend", überlegte ich, "Und wehrt sich dagegen nicht"

"Das denk ich mir bei meiner auch immer", entgegnete ich nachdenklich. Endlich verstand mich mal jemand. Wir kamen bei Julies Box an. "Hallo Julie", murmelte ich und die Stute schaute aus der Box heraus. Ich streichelte sie sanft am Kopf.

Ich schaute Jacqueline dabei zu, wie sie sich mit Julie abgab. Ob ich das wohl auch mal bei Great Heart haben würde?

"Ich hätte schon Angst, wenn Great Heart seinen Kopf aus der Tür stecken würde", erklärte ich, "der ist doch um einiges größer als der Fjordikopf hier."

"Meinst du, er tut etwas?", fragte ich nun doch etwas angespannt

"Ich weiß es nicht", meinte ich, "Ich habe mit ihm doch noch nie zu tun gehabt. Hat er dir schon mal etwas getan?" Julie zog den Kopf wieder zurück. Unsere Gespräche fand sie wohl nicht interessant.

Ich schüttelte den Kopf. "Nur mal angestupst und so", ergänzte ich

"Wissen kann man es ja nie", meinte ich, "aber im Normalfall tun sie nichts. Die Pferde hier, meine ich."

Ich nickte und lächelte. "Ich finde sie nicht schlimm", meinte ich, "Ich habe aber Angst etwas falsch zu machen. Und in meinen Büchern sehen die Mädchen ihre Pferde und denken, dass das das beste Pferd der Welt ist. Ich hab Great Heart gesehen und dachte: Mann ist der groß. Und jetzt denk ich, er ist ein Pferd, er ist okay, aber ich fühl mich nicht verbunden"

"Das muss man wahrscheinlich auch nicht unbedingt", lächelte ich, "Ich mag Julie auch, aber lieben tu ich ja bekanntlich wen anderen." Ich zwinkerte Apple zu.

Ich lächelte. "Würde es dich stören, wenn du ein anderes Pferd bekommen würdest?", fragt ich neugierig

"Ja", erwiderte ich sofort, "Ich habe mich schon so an Julie gewöhnt."

Ich nickte. "Ich weiß nicht ob es mir stören würde. Aber ich kenne Great Heart jetzt schon ein bisschen und kann ihn besser einschätzen", überlegte ich laut

"Beschäftigst du dich viel mit ihm?", wollte ich wissen.

"Ich weiß meistens nicht was ich alleine machen soll.", gestand ich

"Darfst du spazieren gehen?", erkundigte ich mich.

"Mit dem Pferd? Ich weiß es nicht", sagte ich

"Genau, das macht total Spaß", erzählte ich begeistert, "anfangs dachte ich immer, es ist doch egal, ob ich spazieren gehe und dabei ein Pferd neben mir habe, aber es ist schon etwas Anderes. Es ist eine schöne Zweisamkeit."

"ich weiß nicht ob ich das alleine darf", sprach ich meine Bedenken aus.

"Ich denke schon", erwiderte ich, "Ich durfte das relativ bald. Damals war aber auch noch eine andere Reitlehrerin, also, wenn du willst, würde ich erst Frau Chevalier fragen. Dann könnten wir mal zu zweit zum See gehen. Oder auch zu dritt mit Sam, wenn du nichts dagegen hast."

Ich nickte. "Und ihr helft mir, wenn ich das nicht schaffe?", hakte ich nach

"Wenn du was nicht schaffst? Mit Frau Chevalier reden?", fragte ich, "dabei kann ich dir schon helfen, aber sie zerfleischt fast nie Leute."

"Ja und das mit Great?", blickte ich Jacqueline fast verzweifelt an. Ich hatte unglaubliche Angst irgendetwas falsch zu machen

"Du führst ihn doch immer von der Weide in den Stall, auf den Putzplatz oder in die Halle oder auf den Platz?", erkundigte ich mich, "Beim Spazierengehen ist das genauso."

Ich nickte. "Und wenn er sich erschreckt?", überlegte ich