"Hm, stimmt, aber das kann am Hof auch passieren", meinte ich, "Julie hat sich mal erschreckt und ist dann eine kurze Strecke getrabt, ich neben ihr, aber sie ließ sich schnell wieder runterholen."

Ich schwieg nun und versank in Grübeleien

Ich sah Apple an und fragte vorsichtig: "Woran denkst du?"

"Ich darf nichts falsch machen", sagte ich nach kurzer Überlegung

"Wollen tun's wir alle nicht", murmelte ich, "Aber passieren tut es dauernd..."

Ich blickte Jacqueline entsetzt an. "Aber wenn ich es dieses mal verbocke ... Dann hab ich kein zuhause mehr", murmelte ich fast unhörbar

"Das Internat ist auch mein zuhause", murmelte ich ebenfalls leise, "Aber warum solltest du es verbocken? Vor allem was? Solange du nicht von der Schule fliegst... und dafür muss man einiges tun, glaube ich."

Ich drehte mich weg, damit Jacqueline nicht die Tränen in meinen Augen sah und murmelte: "Ich gehe zu Great"

"Willst du alleine sein?", fragte ich stotternd. Da sah man es mal wieder, es war zu einfach, einen Fehler zu machen.

Ich schüttelte den Kopf, weil ich Jacqueline auch nicht verstoßen wollte. "Ich kann es nicht erklären", meinte ich also nur.

"He, es ist okay, wenn du worüber nicht reden willst", meinte ich sanft zu Apple und legte ihr als Bestätigung eine Hand auf den Arm, "Wollen wir gemeinsam zu Great?"

Ich zwang mich zu einem Lächeln, obwohl mir nicht danach war. Was ich aber vollkommen Ernst meinte, war was ich sagte: "Ich würde mich sehr freuen"

"Und es ist wirklich so", meinte ich eindringlich, "ich will dir nicht zu nahe treten und ich würde selbst auch nicht über alles reden, was meine Eltern und so angeht."

Ich nickte schweigend. Ich durfte nicht darüber reden. Am Ende bekam die Presse etwas spitz

Ich fand, dass Apple ängstlich wirkte. Ob sie wirklich Angst haben musste, dass ihre Eltern sie vom Internat nahmen oder so etwas Ähnliches? Ich war nachdenklich geworden.

Bei der Box von Great angekommen war ich unsicher. ´, denn er streckte nicht so schnell den Kopf hinaus wie Julie.

Ich folgte meiner Freundin schweigend und überlegte fieberhaft, was ich jetzt Kluges sagen könnte. "Es tut mir leid", murmelte ich, "Wegen vorher. Ich wollte dir wirklich nicht zu nahe treten."

"Du kannst es nicht wissen", meinte ich leise. Fast erschrak ich nun als der Pferdekopf doch in Sicht kam. Ich hob meine Hand und streichelte das große Pferd vorsichtig

"Es war unsensibel von mir", meinte ich bestimmt, war aber erleichtert, dass Apple mir nicht böse war. "Ich bin froh, dass du mir nicht böse bist", gestand ich, "ich mag dich nämlich wirklich gerne." Als nun der riesige Kopf von Great Heart aus der Box lugte, bekam ich einen Schrecken. Von so nahe hatte ich das Riesentier noch gar nicht betrachtet. "Ist das ein Shire Horse?", fragte ich.

"Ich bin mir nicht sicher", antwortete ich Jacqueline auf die letzte Frage. Dabei blickte ich sie neugierig an. Von der Rasse hatte ich schon gelesen, mir aber nie Gedanken gemacht, welche nun zu Great Heart gehörte

"Julie ist ein Fjordpferd", erklärte ich noch einmal, "aber die Rasse ist doch im Endeffekt egal."

Ich nickte. Ich ging einen Schritt von Great Heart weg und zu Jacqueline. "Ich mag dich auch. Wirklich", sagte ich nach kurzer Überlegung.

"Das ist schön", meinte ich leise, aber ehrlich, "und das nach so kurzer Zeit. So lange kennen wir uns ja noch gar nicht. Ich bin so froh, dass du hier bist. Du bist immer so nett zu mir und du lachst mich nicht aus, weil ich lieber mit dem Pferd spazieren gehe, anstatt zu reiten."

"Du lachst mich auch nicht aus, weil ich Französisch nicht so gut kann. Oder weil ich Herrn Meier mag", gab ich zurück

"Tun das welche hier?", fragte ich entsetzt, aber gedämpft, da wir ja im Stall waren.