"Aber wenn Porto größer wäre, könntest du sicher auch deinen speziellen Kampfsport machen", gab ich zu bedenken.

Ich schwieg. Jacqueline würde das nicht verstehen.

"Aber nun ist es sowieso so, wie es ist", meinte ich, "Magst du mal mit mir inlineskaten gehen?"

"Ich hab keine Inline Skates", wehrte ich ab. Um welche zu kaufen müsste ich ja schließlich auch nach Porto

"Können wir leihen", klärte ich meine Mitschülerin auf, "Wir waren mal in Sport skaten. Eislaufschuhe kannst du auch leihen."

"Hier kann man Eislaufen?", fragte ich interessiert. Wobei ich das auch nicht wirklich konnte

"Meistens nicht, aber in Porto gibt es eine Halle", lächelte ich, "Die Stadt ist klein, aber oho."

Schon wieder die Stadt. Ich seufzte und als ich es merkte, hielt ich mir die Hand vor den Mund. "Verzeihung", sagte ich und blickte Jacqueline an

"Wieso?", fragte ich vorsichtig, "bist du müde? Nachhilfe mit Herrn Meier stell ich mir aber auch anstrengend vor."

Das schien mir eine gelungene Ausrede. "Nicht müde, aber ein bisschen kaputt", log ich also. Dafür zählte ich im Inneren bereits die Tage Strafe ab, die ich bekommen würde,

"Inwiefern?", erkundigte ich mich.

"Geistig erschöpft", warf ich ein. Das sagte meine Mutter immer gerne, wenn sie nach einem Dreh keine Lust hatte sich auch nur annähernd mit uns zu befassen

"Ist das nicht das gleiche wie müde?", fragte ich irritiert.

"Nur ein bisschen", meinte ich nun fast lachend

"Wenn du zurückwillst, musst du sagen", meinte ich.

"Ich bin eigentlich froh, dass du meine Freundin sein willst", gab ich als Anwort

Ich verstand den Zusammenhang nicht, deshalb stoppte ich im Laufen. "Wie meinst du das jetzt?", fragte ich unsicher.

"Ich will dich nicht verärgern", meinte ich und blieb auch stehen

"Wieso? Worüber sollte ich denn verärgert sein?", fragte ich nun noch verwirrter.

"Weil du dir extra Zeit genommen hast, jetzt mit mir spazieren zu gehen und wenn ich jetzt zurück möchte ....", meinte ich stockend. War Jacqueline nicht verärgert oder tat sie nur so?

"Ach, Apple", meinte ich sanft, "Es ist mir doch egal, ob wir jetzt spazieren gehen oder nicht."

"Weil ich dir nicht so wichtig bin?", fragte ich nun entsetzt und wurde rot.

"Wieso solltest du mir nicht wichtig sein, Apple?", fragte ich noch immer völlig verwirrt, "Klar bist du mir wichtig und wie! Ich will es dir doch nur recht machen." Zur Bestätigung drückte ich das Mädchen an mich.

"Das möchte ich auch. Also es dir recht machen.. Du bist so nett zu mir", sagte ich fast traurig. Heute hatte ich es mit den Stimmungsschwankungen. Die sollte ich schnellstmöglich wieder ablegen, denn Weihnachten musste ich wohl für ein Tage nach Hause fahren

"Aber du machst es mir doch recht", meinte ich und sah Apple direkt an. Ich hielt sie weiter fest.