Unsicher nahm ich den Arm weg. "Es tut mir echt leid für dich, dass das mit Mo nicht geklappt hat", meinte ich unsicher und beschämt. Ich hatte nur an mein eigenes Glück gedacht.

"Schon okay", meinte Jaline, "Ich bin ja selbst schuld"

"Wieso du?", fragte ich nun doch erstaunt.

"Ich hab das Land verlassen und all unsere Pläne über den Haufen geschmissen", gab Jaline zu

"Aber diese Pläne hättet ihr ja noch trotzdem umsetzen können", beharrte ich.

Jaline zuckte mit den Schultern: "Ich verstehe Mo inzwischen sehr gut. Aber umgekehrt war es auch richtig ein paar Monate in Flagstaff zu verbringen"

"Würdest du mich verlassen", fragte ich nun Sam, der schweigend danebensaß, "wenn ich ins Ausland gehe?"

“Schwer zu sagen. kommt auf die Umstände an “, meinte ich vorsichtig

"Welche Umstände?", erkundigte ich mich.

"Keine Ahnung", meinte ich, "Wie lange, wohin, warum, wie es generell funktioniert, ... Ich glaube das ist Situationsabhängig"

Jaline trank ihren Kaffee und hörte zu.

"Ich wäre auf jeden Fall verzweifelt, wenn du weggingst", meinte ich zu Sam.

Ich nickte. "Ich denke man kann nicht genau sagen, wie man da handeln würde"

"Aber einen Menschen, den man wirklich liebt, verlasst man doch nicht einfach so", meinte ich noch einmal.

"Wenn du dir jetzt vorstellst, ich würde morgen ein Jahr ins Ausland verschwinden. Ich könnte nicht sagen, ob ich es ertragen könnte, wenn du das tun würdest", meinte ich nochmal.

Jaline schwieg dazu.

"Ich könnte dich nicht vergessen", meinte ich überzeugt. Dann blickte ich zu Jaline.

"Ich könnte dich auch nie vergessen. Aber reicht es für eine Beziehung?", fragt ich nun. Das Thema war schwierig

Jaline lächelte kurz zu Jacqueline

Ich lächelte zurück. Es tut mir leid für dich, wollte ich damit sagen. Auf Sams Frage gab ich keine Antwort, ich nahm mir lieber noch etwas vom Kuchen.

"Naja, auf jeden Fall hab ich tolle Leute kennen gelernt", meinte Jaline schließlich und dachte dabei an ihre Gastfamilie

"Und die musstest du wieder zurücklassen", meinte ich mitleidig, "Das tut mir leid für dich."

Jaline lächelte: "Ach ich hab immer noch recht viel Kontakt mit ihnen. Alles halb so schlimm"

"Das ist schön, wenn du das so positiv sehen kannst", lächelte ich meine Freundin an.

"Ich hab viel gelernt", meinte Jaline, "Ich weiß jetzt mehr, was ich will und ich hab Pfeffer. Ich finde es geht positiv voran"

Ich beobachtete die beiden Mädels schweigend

"Was zum Beispiel", erkundigte ich mich.

"Allein meine Sprachkenntnisse", meinte Jaline lachend, "Aber auch so. Ich mag den Umgang mit Touristen. Das bringt mich beruflich in eine ganz andere Richtung als gedacht"

"Und was willst du jetzt machen?", fragte ich, "Ausbildung?"