Die letzten Monate waren sehr streng für mich gewesen. Ich wollte vor den Schüler mir nichts anmerken lassen aber nun war der April schon da und ich würde bald das Internat verlassen.. Um mich Abzulenken beschloss ich heute etwas durch Porto zu bummeln. Es war ein sehr schöner Tag und es waren einige Leute unterwegs. Als ich aus dem Bus stieg lief ich einfach ohne Ziel los. Es führte mich zur Strandpromenade. Wo ich einfach ein wenig entlangschlenderte und meinen Gedanken nachhing.

Die Promenade war wunderschön und ich genoss es dazustehen und mir den Wind durch die Haare winden zu lassen. Ich würde Korsika vermissen.. Ich würde so vieles vermissen, die Schüler, die Kollegen und sogar Michael. Beim Gedanken an ihn musste ich schmunzeln. Ich hatte mir eingebildet in ihn verliebt zu sein, weil er mir einfach das bot was ich suchte. Schutz und Geborgenheit. Du hast ihn aber schon genug in Gefahr gebracht Alex! sagte ich zu mir und blieb stehen und sah aufs Meer hinaus.

Ich sah auf als ich Michaels Stimme hörte. Er war in Begleitung einer Frau. Wer das wohl sein mag? Dachte ich bei mir. "Hallo Michael!" grüsste ich zurück und sah die Frau an. "Guten Tag mein Name ist Alexandra," grüsste ich die Frau und streckte ihr meine Hand entgegen.

"Ah das freut mich dich kennenzulernen. Michael hat schon viel von dir erzählt!" sagte ich zu ihr und sah die beiden an. "Macht ihr einen Stadtbummel?" fragte ich die beiden.

Ich merkte dass ich angefangen habe zu dutzen obwohl es eigentlich von ihr auskommen sollte. "Oh verzeihung ich wollte Sie nicht dutzen tut mir leid.." Entschuldigte ich mich bei ihr und blickte schuldbewusst zu Boden. "Ja ich mache ebenfalls einen Spaziergang musste mal raus aus dem Internat." sagte ich zu ihr.

Ich fragte mich wie viel Michael ihr von mir erzählt hatte. Ich sah ihn an. "Ja er ist ein sehr guter Kollege und hat mir in den letzten Monaten viel geholfen."sagte ich und sah Michael nochmals an. "Ich will euch nicht bei eurem Spaziergang stören." sagte ich dann.

"Also ich will euch wirklich keine Umstände machen.." sagte ich zu den beiden. Irgendwie wollte ich nicht mitgehen. Ich hatte Michaels Zeit in der letzten Zeit schon genug in Anspruch genommen und die zwei wollten sicher Zeit miteinander verbringen.

"Nein ist schon okay ich will euch nur nicht stören." antwortete ich auf ihre Frage.

"Ja tut mir leid." sagte ich zu Michael gewandt und kam auf die beiden zu. Dann liefen wir los zum Strandcafe, wo es es sicher am schönsten war für einen Kaffee. Ich überlegte trotzdem ob ich die beiden wirklich nicht störte oder ob sie mich nur als nettigkeit gefragt hatten ob ich mitkam.

Ich lächelte zurück. "Man muss auch ab und zu mal eine Auszeit nehmen. Ich dachte immer Direktoren eines Internates hätten an einem Samstagnachmitag nichts anderes zu tun als in netter Begleitung bummeln zu gehen." Wir lachten und sahen Michael an.

Ich bestellte einen Pfefferminztee. Dann sah ich Frieda an. "Was machst du den wenn ich fragen darf?"

"Ja das glaube ich dass es kein leichter Job war." Ich wollte Frieda jetzt nicht fragen was für einen Unfall sie hatte denn ich wollte nicht aufdringlich wirken."Was habt ihr beiden den heute noch vor?" fragte ich dann neugierig.

"Ja ich liebe Pferde!" sagte ich sofort. Ich überlegte sollte ich mitgehen? Frieda war nett aber irgendwie hatte ich das Gefühl dass Michael mich nicht dabei haben wollte.. "Ehm..Ja..Warum nicht.."sagte ich nach einigem zögern.