Ich hörte kurz hin, hatte aber so ziemlich keinen Lust mehr auf die ganzen reden und sonstiges. Wie so viele andere auch sah ich immer wieder zu den Keksen rüber. Wann durften wir denn endlich?

(@Chrissi: Muss Anna Angst haben? ...)

Ich hatte das Programm nicht mehr genau im Kopf, aber ich hoffte darauf, dass der ganze Spaß bald sein Ende nemen würde. Ich wagte nicht, ein paar leise Worte mi meinen Sitznachbarn zu wechseln. Michael würde mir das sicher sehr übel nehmen und auch ich selbst empfände es dann als ziemlich unfair den Schülern gegenüber, die da vorne auf der Bühne ihr Bestes gaben.

(Ja muss sie. Samuels Mutter müsste unter den Lehrern schon bekannt sein. Die Gestörte die dauernd anruft und sich Sorgen um ihren Sohn macht ^^)

Schließlich brachen wir den Blickkontakt ab, aber mein Vater etwas zu meiner Mutter sagte. Vermutlich wie sehr ihm das alles gefiel. Ich sah kurz zu Jacqueline

Ich sah immer wieder zu den Keksen und Hanna konnte ihren Blick gar nicht mehr woanders hin wenden. Wieso musste das Gesinge so lang gehen?!

Nun kam ein deutsches Theaterstück. Da musste ich gleich an Mia, die ja aus Öserreich kommt, denken. Sie spricht allerdings immer Französisch mit mir, da ich der deutschen Sprache nicht mächtig bin. Gut, durch sie habe nicht natürlich auch schon was gelernt, aber das reicht natürlich bei weitem nicht aus, um dem Stück folgen zu können. Trotzdem konnte man wenigstens durch die Kulisse erahnen, worum es ging.

Deutsch gehörte zu den Sprachen, die ich ziemlich gut konnte. Allein schon, weil ich erstaunlicherweise viele deutsche Bands hörte. Das Theaterstück war ziemlich typisch deutsch. Ich langweilte mich dennoch ein wenig und sah mich um.

Ich hörte jetzt wieder zu und war froh, dass ich verstand worum es ging. Zum Glück musste ich bei nichts mitmachen.

Bei der Erwähnung, dass bald das Buffett eröffnet werden würde, horchte ich auf. Doch davor durften wir noch alle "Jingle Bells" singen. Eigentlich singe ich ja nur unter der Dusche oder da, wo mich niemand hörte. Trotzdem sang ich diesmal leise mit.

Artig sang ich mit. Allerdings hoffte ich auf ein baldiges Ende. Inzwischen war ich auch hungrig geworden. Ich legte leicht den Arm um Jacqueline

Ich horchte auf, als von dem Buffet geredet wurde. Als alles anfangen das Lied zu singen, hörte ich nur zu. Singen wollte ich nicht...auch wenn alle anderen mitsangen

Als die letzten Töne verklungen waren, wurde schließlich das Buffett eröffnet. Die meisen Schüler stürmten erstmal begeistert darauf zu. Ich wartete den ersten Ansturm ab.

Ich zog Jacqueline nach oben. "Wollen wir kurz zu meinen Eltern?", fragte ich, "oder hast du schon so Hunger?"

Wir liefen als geschlossene Gruppe zum Buffet und nahmen uns Kekse. Besonders Hanna lud ihren gesamten Teller voll und strahlte

Als die meisten ihre Ration geholt hatten, wollte nun auch ich den Weg dorthin wagen. "Soll ihr dir etwas mitbringen?", fragte ich Michael, der als einer der Wenigen sitzenblieb. "Ich könnte dir zum Beispiel meine Orangen-Schoko-Plätzchen anbieten. Oder als Variation davon gibt es sie auch mit Zitrone." Ja, ich selbst hatte ebenfalls gebacken, was ich hin und wieder sehr gerne mache.

Ich ging mit Jacqueline zu meinen Eltern hinüber, die auch noch an ihrem Tisch saßen. Meine Mutter machte sich nicht viel aus Süßkram, um ihre schlanke Linie beizubehalten. "Hey", begrüßte ich meine Eltern. Ich hielt Jacquelines Hand fest. "Das ist Jacqueline", stellte ich sie vor. Meine Mutter musterte das Mädchen und reichte ihr zunächst höflich die Hand. Mein Vater tat es gleich.

Ich setzte mich mit meinen Freundinnen wieder hin und wir aßen unsere Kekse, dabei unterhielten wir uns wieder über alles mögliche

"Falls die Schüler noch was übrig gelassen haben", gab ich fröhlich zurück und ging los. Ich lud eine ordentliche Portion Plätzchen der verschiedenen Sorten auf ein Teller und griff dann ein zweites, um auch mir ein paar zu nehmen. Voll beladen kehrte ich zum Lehrertisch zurück und reichte Michael seine Ration. Auch ich setzte mich nun wieder und griff nach einem Vanillekipferl.

Man merkte meiner Mutter deutlich an, dass ihr der Kopf gerade woanders stand. Immer wieder schielte sie zu unserer Reitlehrerin, doch die Höflichkeit gebat ihr, nicht während des Essens zu stören. "Samuel, sei doch so nett und hole für mich und deine Freundin ein paar Plätzchen. Jacqueline, setz dich!", forderte mein Vater höflich auf. Ich tigerte also los, um Gebäck zu organisieren.

Wir quatschten immer noch über alles mögliche, aber bald kamen die Eltern von den vieren zu uns und redeten mit uns. Ich wurde etwas traurig. Wie sehr wünschte ich mir, dass meine Eltern auch hier waren...