"Ach, du darfst sowas gar nicht so ernst nehmen", sagte ich

"Nicht Ernst nehmen?", fragte ich verständnislos, "Wenn er es nicht so meinen würde, würde er's ja auch nicht sagen." Ich hoffte auf eine gute Gelegenheit, dass Thema zu wechseln.

"mach dir nicht über zu viele Dinge nen Kopf. Das ist schon fast ein Jahr her und mei, Leb einfach im Jetzt", sagte ich.

"Na ja, jetzt ist es mir auch egal", meinte ich, "aber damals war's echt nicht witzig."

Ich nickte. Dann blickte ich in die Ferne, wo so langsam die Sonne unterging

Ich folgte Samuels Blick. "Schön", meinte ich, froh, nun endlich das Thema wechseln zu können.

"Ja total oder? Das magich am liebsten hier oben", flüsterte ich schon fast andächtig. Dann lächelte ich zu Jacqueline.

"Wie bist du auf diese Idee gekommen, hier raufzusteigen?", fragte ich neugierig.

"Ich klettere daheim immer aufs Dach, wenn ich Ruhe vor meiner Mutter suche", sgate ich grinsend

"Wirklich?", fragte ich.

Ich nickte: "Ja, und deswegen hab ich hier auch so einen Rückzugsort gesucht"

"Aber du hast doch dein eigenes Zimmer", warf ich ein.

"Wo aber trotzdem Leute vorbeigehen, manchmal anklopfen, gerade wenn meine Mutter anruft und ich nicht ans Handy geh, ruft sie direkt bei der Schule an", erzählte ich

"Was? Echt?" Dass die Fürsorge von Sams Mutter solche Ausmaße hat, hätte ich nie gedacht. "Und dann?"

"Dann kommt im Normalfall einer der Lehrer und bittet mich ans Telefon", sagte ich etwas grinsend

"Und wenn du hier oben bist?", fragte ich lachend, "Weißt du, was dann passiert?"

Ich überlegte kurz. Grinsend antwortete ich: "Naja, meine Mutter bekommt vermutlich einen Tobsuchtsanfall und danach Migräne und ich bin dann Schuld an hohen Arztrechnungen"

"Und wenn sie dich zuhause nicht findet?", fragte ich nach.

"Da passiert dasselbe. Vielleicht noch mit Anrufen bei all meinen Freunden. Bei der Polizei ist meine Familie durchaus auch schon bekannt, weil imemr eine panische Frau anruft, weil ihr Sohn 5 Minuten Verspätung hat und deswegen nicht pünktlich daheim ist", erzählte ich achselzuckend. Die Fürsorglichkeit meiner Mutter war einfach nur extrem

"Wow", meinte ich, "und dein Vater?"

"Mein Vater macht sich auch gerne Sorgen um mich, aber lange nicht so extrem. Bei ihm beschränkt es sich hauptsächlich auf Zukunftssorgen", meinte ich

"Dass du zu wenig lernst?", fragte ich wissend.

"Och Probleme hatte ich bisher weniger in der Schule. Eher, dass ich den falschen Weg wähle und am Ende arbeitslos bin", beantwortete ich Jacquelines frage

"Welchen falschen Weg denn?", meinte ich lachend, "Abi ist doch sicher immer der richtige Weg."

"Ich könnte immer noch brotloser Künstler werden", sagte ich grinsend