Ich ging langsam auf Gizella zu und rief in einem ruhigen Ton ihren Namen. Ihre Aufgabe mich zu Ärgern bestand heute darin, dass ich hinlaufen durfte. Kurz sah ich mich nach Jacqueline um

Ich folgte Samuel langsam. Die Pferde ließen mich Gott sei Dank in Ruhe. "Julie", sagte ich leise. Die Stute reagierte nicht.

Bald war ich bei meiner sturen Lady angekommen. Ich grinste etwas: "Na Herzensdame, heute keine Lust gehabt zu mir zu kommen?" Ich streichelte sie leicht, bevor ich ihr das Halfter überzog. Fertig zum losgehen, schaute ich zu Jacqueline

Ich ging nun schweigend auf Samuel zu. Kurz bevor ich bei ihm angekommen war, hob meine Pflegestute den Kopf.

Ich hielt den Strick meiner Stute fest und wartete auf Jacqueline

Schnell zog ich meiner Stute das Halfter über. Ich musste daran denken, wie Frau Chevalier meinte, dass meine Bewegung zu heftig ist. Oder war es abgehackt? Na ja, egal. Hauptsache, ich hatte das Pferd.

"Fertig?", fragte ich Jacqueline und lächelte ihr zu. Gizella stupste mich schon etwas ungeduldig an.

"Ja", antwortete ich ebenfalls lächelnd. Ich sah mich etwas hektisch um. Hoffentlich griffen mich keine Pferde an. Unsicher ging ich los.

Ich lächelte dem Mädchen noch kurz zu, dann marschierte ich los zum Tor. Gizella folgte mir brav. Dort angekommen legte ich eine Hand darauf, um es zu öffnen, sah mich aber erst nach den anderen Pferden und nach Jacqueline um.

Meine Pflegestute folgte mir erst nur zögernd, doch sie hatte wohl bemerkt, dass das andere Pferd ebenfalls in diese Richtung geht und folgte ihr dann. Ich zwang mich dazu, mich nicht ständig umzusehen.

Wieder ließ ich dem Mädel den Vortritt. Auch dieses Mal scherzte ich wieder ein wenig: "Das gnädige Fräulein ..." Achtete aber darauf, dass die anderen Pferde nicht von der Weide liefen.

Schnell ging ich durchs Tor durch. "Danke", meinte ich. Kurz spannte sich der Strick, doch dann folgte mir Julie doch.

Kurz überlegte ich, ob Jacqueline nun den Witz dahinter einfach nicht lustig fand. Sie wirkte so unglaublich ernst. "Was ist deine Lieblingsband?", fragte ich nun, während ich entspannt meine Stute zum Stall führte. Sie trottete mir artig hinterher.

"Lieblingsband?" Ich überlegte. Dabei war ich nur froh, dass mir nicht noch ein Pferd was getan hat. "Ich hab eigentlich keine",erklärte ich nach einer kurzen Pause, "das kommt immer auf meine Stimmung an, was ich höre. Und wie siehts bei dir aus?"

"Die Ärzte auf jeden Fall", sagte ich grinsend, "Ich glaub, was besseres gibts nicht."

(Die Franzosen hörn Deutsch? :) )

"Kenn ich nicht", gestand ich. Ich lauschte dem Klappern der Hufe hinter und vor mir.

(Ach man darf sich nicht an Kleinigkeiten aufhalten :D Die Franzosen hören generell nur Müll und meine Figuren können doch keinen Müll hören :D Nee, ich finde man muss nicht alles perfekt anpassen, das Schulsystem ist ja auch nicht französisch aufgebaut oder? :-))

Ich lächelte kurz. Musik war wohl auch nicht so ganz Jacquelines Thema. Schade eigentlich. Ich überlegte, was ich als nächstes ansprechen konnte.

(Richtig. Und die Reitprüfungen. xD Aber die Westfranzosen hören wirklich viel Deutsches...)

"Hast du was von denen da?", fragte ich nach einer kurzen Pause. Mittlerweilen waren wir schon fast beim Stall angekommen.

"Klar", sprang ich nun begeistert drauf an, "in meinem Zimmer, einige CDs. Ich kann auch den ein oder anderen Song auf Gitarre, aber da es ne Akkustik ist, hats imemr ein bisschen was von Lagerfeuerromantik." Bei letztem Satz setzte ich ein grinsen dazu.

"Der einzige Mensch hier mit Einzelzimmer", seufzte ich.

Ich musste lachen: "Nunja, wenn du noch nen anderen Kerl findest, der hier ins Internat ziehen möchte, dann ist das auch Geschichte"

"Das stimmt auch wieder", meinte ich lachend, "Sei mal lieber froh, dass du dein Zimmer nicht mit einem männlichen Lehrer teilen musst." Ich lachte.

Ich öffnete die Stalltür und ging dieses Mal als erster durch. Hier wäre Scherzerei definitiv zu eng. Grinsend kommentierte ich Jacqueline: "Nun wie gesagt meiner Mutter wäre es am liebsten. Aber so kann ich viele geheime und verbotene Dinge tun wie nachts unter der Bettdecke mit einer Taschenlampe lesen oder sowas." Letzteres sagte ich ein wenig ironisch und übertrieben als gemeingefährlich verboten dargestellt.

Ich folgte Samuel in den Stall und schloss die Tür. "Du liest?", fragte ich interessiert nach.

"Eher weniger", antwortete ich wahrheitsgemäß, "das meiste sind Schulbücher und Notenblätter. Aber es ist ganz gut so, dass ich nur selten ein gutes Buch finde, so bleibt mir mehr Zeit für meine anderen Hobbys. Und du?" Ich brachte meine Stute in ihre Box und schaute kurz nach Verletzungen an den Beinen und ähnlichem