"Wie hast du das nur herausgefunden?", fragte ich lachend.

"Vielleicht war ich eben da, um das gleiche zu machen", mutmaßte ich lachend.

Ich lachte. Dann fragte ich: "Sollen wir bei der Trabstrecke traben?" Diese kam nun bald, was Gizella bereits die Ohren spitzen ließ. Ich merkte nun auch bereits, dass die Stute den Schritt etwas beschleunigen wollte.

"Okay, aber dann reite ich wieder hinter euch, ja?", meinte ich.

"Klar", stimmte ich zu, "Wir können ja dann am See wieder nebeneinander reiten."

Ich nickte und ließ Julie nach zurückfallen. Nun nahm ich die Zügel auf. Traben und galoppieren waren für mich notwendige Übel bei einem Ausritt. Ich verstand nicht, was gegen die langsame Gangart einzuwenden war, wo man sich doch eigentlich nur in dieser Gangart normal unterhalten konnte.

Als wir nun an der Trabstrecke ankamen, war Gizella bereits aufmerksam und ihr Schritt wurde flotter. Mit einem kurzen Blick vergewisserte ich mich, dass bei Jacqueline und Julie alles okay war. Dann gab ich das Kommando zum Trab nach hinten sowie an meine Stute. Gizella machte nun lange Schritte, bei welchen Julie sicher nicht mithalten konnte. Ich begann mit dem leichttraben und bremste Gizella nach und nach in ein angenehmeres Tempo.

Julie schoss nach vorne, als Gizella anfing zu traben, machte allerdings keine Anstalten zum Überholen, also holte ich sie in einen angenehmeren Trab zurück. So wurde der Abstand zu Sam und Gizella allerdings etwas größer.

Als ich das Gefühl hatte, dass Gizella nun ein gutes Tempo hatte, sah ich mich um. Jacqueline und Julie waren weit hinter uns.

Julie trabte brav dahin, wofür ich sie lobte. Andere Pferde ließen sich schließlich oft vom Vorderpferd anstacheln.

"Du solltest etwas aufholen, um den Abstand zu halten", rief ich zu Jacqueline zurück, "Also wenn es vom Tempo her geht"

Ich trieb Julie in einen flotteren Trab. "Okay", rief ich zu Sam nach vorne, "Ich wollte Julie nur nicht anstacheln." Jetzt trabte die Stute unter mir etwas flotter.

"Sie wird schon nicht in die Büsche springen", meinte ich lachend. Gizella unter mir behielt das Tempo bei.

"Aber Gizella könnte sich angestachelt fühlen, wenn sie von Julie von hinten gejagt wird", gab ich zu Bedenken. Jetzt ritt ich wieder relativ nah an Sam und Gizella.

"Ich hab sie schon im Griff", gab ich beruhigend zurück. Die Fuchststute unter mir, ließ sich wirklich gut im Zaum halten.

"Gut", nickte ich und konzentrierte mich darauf, zu Gizella den richtigen Abstand zu halten. Darin hatte ich aus den Reitstunden genügend Übung.

Ich schwieg nun für den Rest der Trabstrecke.

Ich achtete darauf, was vor mir unt unter mir passierte und wartete auf das Zeichen zum Durchparieren.

Als wir am Ende der Trabstrecke angelangten, gab ich das Handzeichen zum Durchparieren. Das unterstrich ich noch mit Worten, bevor ich Gizella in den Schritt zurück holte.

Julie parierte brav in den Schritt durch, als ich ihr das Zeichen dafür gab. Ich ließ die Zügel wieder lang und Julie holte den Abstand zu Gizella, der durchs Durchparieren entstanden war, gut auf. "Heute ist echt ein schönes Wetter", meinte ich, "Nicht zu heiß, um reiten zu können."

"Es ist j auch schon Oktober", antwortete ich lächelnd, "Da wird das Wetter hier sehr angenehm"

"Glücklicherweise werden wir im Juli von Frau Chevalier nicht mehr durch Reitstunden gequält", lachte ich, "Da ist es ja in der Reithalle unmöglich."

Ich lachte mit. "Aber sie mag die Hitze ja auch nicht so gerne. Ich glaube, da freut sie sich selbst drüber"

"Das stimmt, deshalb fährt sie wohl immer in den Ferien nach Hause", entgegnete ich, "zu ihren Pferden. Ich frage mich, ob die Frau schon mal einen Tag ihres Lebens ohne ein Pferd verbracht hat."

Lachend warf ich ein: "Ich glaube, ihr Zimmer war eine Pferdebox. Bestimmt macht es sie richtig traurig, dass sie hier im Haus schlafen muss"