Am Vormittag war ich wieder mit Celi skaten. Umso mehr freute ich mich jetzt auf Sam, auch wenn ich aufgeregt war. "Hallo Sam", grüßte ich meinen Freund. Ich drückte ihn vor Aufregung etwas zu stürmisch.

"Na du", meinte ich lächelnd und drückte Jacqueline zurück, "Spaß gehabt?"

"Ja, es war schön", erwiderte ich, "Wie war's bei dir?" Ich setzte mich, um den ersten Ansturm beim Buffet abwarten zu können.

"Meine Gitarre ist wieder sauber", meinte ich grinsend, "Das war aber auch dringend nötig!"

"Da spielt sie sicher gleich noch schöner", lächelte ich, "Hast du heute Nachmittag Zeit?"

"Für dich immer, Liebste", sagte ich sanft und gab Jacqueline einen Kuss

"Wirklich?", fragte ich nervös, "Ich dachte, wir könnten gemeinsam reiten gehen." Ich sah aus dem Augenwinkel, wie mir Feli aufmunternd zuzwinkerte. Sie war in alles involviert und hatte mich im Endeffekt eigentlich dazu überredet, meinen ganzen Mut zusammenzunehmen.

"Wirklich?", fragte ich etwas überrascht, denn normal fragte ich immer, wenn es ums reiten ging. "Klar cool!", sagte ich dann begeistert, "Was genau? Dressur in der Halle?" Ich lächelte

"Zum Beispiel", erwiderte ich etwas unbestimmt, "Aber erst mal etwas essen." Ich erhob mich und zog Sam mit mir hoch. Vor Aufregung hatte ich gar nicht so einen großen Hunger.

"Sowieso erstmal essen! Ich verhungere!", gab ich gespielt dramatisch von mir und grinste

"Logisch", erwiderte ich ebenso dramatisch, "Danach umziehen und dann ab zu den Pferden." Ich nahm mir ein wenig Suppe.

Ich schöpfte mir den Teller wie üblich voll. Hungrig war ich meistens, wenn das nicht mehr war, stimmte etwas nicht. "Na hat dich das skaten nicht hungrig gemacht?", fragte ich Jacqueline mit einem Blick auf ihren Teller.

"Ich schlag dann bei der Hauptspeise und beim Nachtisch zu", erklärte ich und versuchte zu lächeln. Ich setzte mich an meinen Platz und löffelte hektisch die Suppe, sodass ich bald damit fertig war.

Ich brauchte länger zum essen meiner Suppe. Schließlich hatte ich mehr und ich löffelte sie nicht gar so schnell in mich hinein.

Nervös blickte ich mich um. Ich versuchte tief durchzuatmen. Als alle mit der Suppe fertig waren, holte ich mir etwas von der Hauptspeise. Ich überlegte etwas, wie viel ich nehmen sollte, dann setzte ich mich mit meinem Teller. "Ich freue mich schon", meinte ich zu Sam, "Aufs Reiten."

Ich holte ebenfalls etwas zu essen. Als ich wieder saß, erzählte mir Jacqueline, dass sie sich schon aufs Reiten freute. "Was ist denn heute mit dir los?", meinte ich etwas grinsend, "Was war in der Suppe?" Ich drückte kurz Jacquelines Hand. "Ich freue mich auch schon", sagte ich ehrlich.

"Also in meiner Suppe waren Karrotten, ich weiß ja nicht, was in deiner war", grinste ich zurück. Ich drückte Sams Hand zurück. Einerseits freute ich mich wirklich, schließlich ging ich davon aus, Sam eine Freude zu machen, andererseits fürchtete ich mich aber schon, auch, wenn mich sämtliche Freundinnen versucht hatten zu beruhigen.

"Sicher?", fragte ich nach, "Ich mein, du sagtest du freust dich aufs Reiten!" Ich grinste und begann zu essen.

"Klar freue ich mich", erwiderte ich lächelnd und schlang mein Essen in mich hinein, um möglichst schnell fertig zu sein. Ich musste auf die anderen warten, dann gab es noch einen Nachtisch.

Heute war es beim Essen eher recht ruhig am Tisch, so genoss ich mein Essen schweigend. Als wir alle fertig waren, stand ich auf, um noch Nachtisch zu ergattern

Ich aß meinen Nachtisch schnell auf und sobald Herr Meier das Zeichen für das Ende der Mahlzeit gab, meinte ich übermütig zu Sam: "Wer mit Pferd zuerst am Putzplatz ist!" Dann stürmte ich hoch in mein Zimmer, wo ich in die Reithose schlüpfte. Ich füllte meine Trinkflasche, die ich in der Jackentasche verstaute. Außerdem packte ich noch mein Handy in die Reithosentasche ein. Danach lief ich aus meinem Zimmer die Treppe hinunter.

Ich war etwas überrascht von Jacquelines Aufforderung, eilte ihr aber natürlich nach. Da ich wie üblich im Chaos lebte, soweit das im Internat möglich war, fand ich meine Reithose zunächst nicht. Schließlich schlüpfte ich hinein. Ich überlegte kurz was ich brauchen würde, mir fiel aber nur mein Handy ein, das ich so oder so immer dabei hatte. Dann eilte ich hinunter, war aber natürlich langsamer als Jacqueline durch die Suchaktion

Ich rannte hinaus zur Weide, wo ich allerdings langsamer wurde. Jetzt kamen wieder meine Bedenken hoch. Ob alles glatt laufen würde? Ich holte Julies Halfter aus dem Stall und ging damit auf die Weide. Julie war ziemlich weit hinten, sie kam mir aber entgegen, als ich auf sie zuging und sie rief, worüber ich mich freute. Ich streichelte sie zur Begrüßung und um mich zu beruhigen.

Als ich mir dem Halfter zur Weide schritt, sah ich Jacqueline dort schon. Ich überlegte kurz schneller zu werden, aber ich wollte weder Ärger, weil ich bei den Pferden rannte noch Jacqueline die Freude nehmen. Mit einem schweifenden Blick suchte ich Gizella. Meine Herzensdame stand relativ nah beim Tor

Ich trat mit Julie den Weg zum Tor an, wartete allerdings in Gizellas Nähe und winkte meinem Freund zu.