"Das ist gemein", stellte ich fest, "Gemein deinen Eltern gegenüber und gemein dir gegenüber."

"Ich hätte besser aufpassen müssen, was ich sage", machte ich mir selbst Vorwürfe.

"Ach", meinte ich, "Du musstest ja etwas sagen. Die finden doch immer etwas, was sie irgendwie verdrehen können, oder?"

"Inzwischen sollte ich es besser können. Scarlett-Rose passiert sowas nie", sagte ich traurig.

"Nie?", wollte ich ungläubig wissen.

"Sie ist perfekt darin", bestätigte ich nochmals.

"Vielleicht hattest du bis jetzt einfach immer Pech", mutmaßte ich, "Und deine Eltern sind jetzt sauer?"

Ich nickte und mir stiegen wieder die Tränen in die Augen. "Sie sind wirklich sehr wütend auf mich", sagte ich traurig

"Ich finde ja nicht, dass du was dafür kannst", meinte ich, "Was hättest du denn sonst sagen sollen?"

"Es steht doch gar nicht zur Debatte ob ich schuld bin", meinte ich nun etwas ärgerlich. Jacqueline schien es einfach nicht zu verstehen. Aber vielleicht konnte sie das auch einfach nicht.

'Sondern?', wollte ich fragen, traute mich aber nicht. Apple wirkte plötzlich verärgert, also blickte ich sie nur stumm an.

Nach einer kurzen Ruhepause drehte ich mich um. "Was solls ... Ich weiß ja eigentlich, dass mich niemand verstehen kann. Jeder denkt immer nur, dass ich ja total glücklich sein müsste mit meinen reichen berühmten Eltern"

"Das glaube ich nicht", entgegnete ich, "Reich und berühmt zu sein ist sicher kein ausschlaggebender Grund, um glücklich zu sein." Ich legte Apple die Hand auf ihren Arm, um zu signalisieren, dass sie nicht weglaufen sollte.

Ich begann nun wieder zu weinen. "Es ist einfach grauenvoll!", schluchzte ich

"Ach, Apple", seufzte ich, "Wie kann ich dir am besten helfen?"

Ich schüttelte nur leise schluchzend den Kopf. Mir zu helfen, das war wohl nicht möglich

Etwas unsicher legte ich den Arm um Apple. Ich sagte nichts, sondern wartete nur.

Ich sah nun Richtung Boden und erblickte dabei Jacquelines Handy in meiner Hand. Während ich mich bemühte, die Tränen zu stoppen, starrte ich darauf.

"Brauchst du ein Taschentuch?", wollte ich von Apple wissen.

Ich nickte: "Danke" Ich vermied es Jacqueline anzuschauen

Mit meiner freien Hand griff ich nach einer Packung Taschentücher, die ich bei mir hatte. Die andere Hand ließ ich auf Apples Rücken liegen. "Bitte", lächelte ich sie an.

Ich putzte mir die Nase. "Danke", sagte ich noch einmal.

"Kein Problem", entgegnete ich, "Ich würde dir nur gerne richtig helfen."

"Das ist nicht möglich", flüsterte ich.

"Fühlst du dich am Internat wenigstens wohl?", wollte ich vorsichtig wissen.