"Wie meinst du das, wenn du zu oft vom Pferd fällst?", wollte ich wissen, "Hast du Angst, dass du dich so schwer verletzt, dass du nie wieder reiten kannst?"

"Ich meinte eher ... Was ist wenn ich zu schlecht bin? Bestimmt fliegt man von der Schule, wenn man zu schlecht ist", versuchte ich zu erklären.

"Glaubst du?", wollte ich wissen, "Wieso sollte das so sein? Aber ich kann dich, zumindest was das Reiten angeht, beruhigen: So schlecht wie ich kannst du gar nicht sein. Ich bin auch schon dreimal vom Pferd gefallen und gerade beim letzten Mal war das richtig bescheuert von mir."

"Meinst du nicht?", fragte ich überlegend, war mir aber nicht sicher, ob ich Jacqueline glauben sollte.

"Wie gesagt", wieder holte ich, "Wieso sollte das so sein? Außerdem gibt es auch Schüler, die sind sitzen geblieben und nicht von der Schule geflogen. Viktor geht doch in deine Klasse."

Ich seufzte. "Ich kann das nicht erklären", sagte ich schließlich.

Ich schwieg. Hatte ich etwas Falsches gesagt? Mittlerweile kamen wir am Hof an.

"Danke", sagte ich in die Stille hinein, "fürs Zuhören meine ich" Ich lächelte kurz

"Das ist doch kein Problem", erwiderte ich das Lächeln, "Es freut mich, wenn es dir geholfen hat."

Der Spaziergang, das Weinen und auch das erzählen hatten mich ausgelaugt. Ich steuerte auf das Gebäude zu und plante gleich schlafen zu gehen.

Ich ging neben Apple die Treppe hoch. Bevor ich zu Sam verschwand, drückte ich Apple noch einmal fest an mich und meinte halblaut: "Ich hoffe, ich konnte dir wenigstens ein bisschen helfen."

Ich nickte nur unsicher und erwiderte Jacquelines Umarmung. Etwas sagen sollte ich nicht, am Ende würde ich Jacqueline enttäuschen oder müsste sie anlügen.

Ich ließ Apple wieder los und wünschte ihr eine gute Nacht.