"Nun", begann Sam, "Ich denke, in diesem Sommer schaffen wir schon so 5 bis 6 Auftritte." Er lächelte stolz. Ich hörte aufmerksam zu. Für Sam war das vermutlich viel, so wie er klang

"Was? Echt?", fragte Monique, "Das ist ja total toll. Ich hoffe ja, dass ich in den Ferien auf einem Gestüt Urlaub machen kann, um mich reiterlich ein wenig weiterzubilden."

Sam nickte, dann fragte er Monique über ihre Pläne aus: "Wozu weiterbilden? Für später? Berufswunsch etwas mit Pferden?"

"Weiterbilden ist doch immer gut", lächelte Monique, "aber mal sehen, ob es beruflich was mit Pferden wird. Ich mache mir da noch keinen Stress. Vielleicht studiere ich auch."

Sam seufzte: "Ich würde mir da auch keinen machen. An und für sich weiß ich ja schon, dass ich die Musik zu meinem Leben machen will. Aber meine Eltern machen mir da Stress ..." Er verdrehte die Augen. Ich persönlich konnte Sam da nicht verstehen. Ich würde mir Eltern wünschen, die sich wirklich um mich Sorgen.

"Was möchtest du denn mit der Musik machen?", fragte Monique. Ich musste leicht gähnen. Nicht, weil ich das Gespräch nicht interessant fand, aber ich wurde langsam sehr müde und kuschelte mich deshalb noch ein wenig enger an Sam.

Sam hielt Jacqueline fest im Arm und drückte sie an sich, während er weitersprach: "Nun am liebsten wäre es mir berühmt zu werden mit einer Band" Er lachte, wurde dann aber schnell wieder ernst: "Ich denke, ich werde Musik Studieren und mit Pädagogik kombinieren. Dann kann ich Richtung Musiklehrer oder auch Gitarrenlehrer gehen. Und falls der Erfolg auf der Bühne doch kommen sollte, dann kann ich das alles immer noch abbrechen."

"Das klingt doch vernünftig", meinte Monique, "damit kannst du deine Eltern vielleicht auch überzeugen." Genießerisch schloss ich kurz meine Augen, wollte aber nicht unhöflich sein und öffnete sie somit wieder.

Der Junge schüttelte den Kopf: "Sie sind davon absolut nicht überzeugt. Machen sich eure Eltern keine Sorgen über eure Zukunft?" Meine Eltern machten sich darüber wohl tatsächlich Gedanken. Aber eher darüber, dass sie nicht repräsetativ genug war.

"Naja, meine Eltern wissen ja, wie ich bin", mischte ich mich nun wieder ins Gespräch ein.

"Einfach umwerfend?", grinste Sam, drückte ihr aber dabei einen Kuss auf den Kopf, um ihr zu zeigen, dass er es nicht nur im Scherz meinte. Ich setzte mich ein Stück aufrechter hin und hörte nun aufmerksam zu.

"Das auch", meinte ich, "Aber meine Eltern wissen auch, dass ich vieles nicht schaffe, was ich anfange." Ich fügte schnell hinzu, um jetzt keine Mitleidslawine loszutreten: "Aber irgendetwas werde ich schon schaffen."

"Immerhin hast du es geschafft meine Noten zu verbessern", grinse Sam, "Auch wenn ich dafür stundenlang vor Büchern sitzen muss" Ich musste schmunzeln

"Eben, du musst vor den Büchern sitzen, damit deine Note besser wird, nicht ich", lächelte ich.

"Aber ohne dich würde ich das doch nicht tun", meinte Sam lächelnd.

"Ich glaube schon", widersprach ich lachend, "Du willst ja auch durchkommen."

Als ich schließlich gähnte, beschloss ich ins Bett zu gehen. Es war sowieso schon fast Zeit. Also stand ich auf und sagte schüchtern und leise: "Gute Nacht, ich gehe schlafen" in die Runde.

Ich blickte auf die Uhr und erhob mich ebenfalls: "Wir sollten langsam alle gehen." Ich nahm Sams Hand.

Während nun die große Aufbruchstimmung herrschte, eilte ich nach kurzer Verabschiedung aus dem Gemeinschaftsraum und in mein Zimmer, denn Viktor hatte sich nun ebenfalls erhoben. Sam stand nun auch auf und hielt Jacquelines Hand fest. "Schade, dass du nicht bei mir schlafen kannst", meinte er leise zu Jacqueline

Ich seufzte: "Ja." Dann verabschiedete ich mich nochmal von allen und verließ den Gemeinschaftsraum mit Sam Hand in Hand.

An der Tür zu Jacquelines Zimmer blieb Sam stehen und zog sie an sich. "Schlaf gut", meinte er lächelnd

"Danke, du auch", lächelte ich zurück und drückte Sam.