"Das weiß ich doch", beruhigte ich Sam, "Lassen dich deine Eltern überhaupt zu mir fahren?"

"Wenn ich will, müssen sie mich fahren lassen", zuckte ich mit den Schultern

"Müssen sie?", fragte ich stirnrunzelnd.

"Ich bin stur, ich setze mich durch. Ich werde mir was anhören dürfen, aber mei. Natürlich macht sich meine Mutter Sorgen. Aber die macht sie sich auch wenn ich zuhause nicht neben ihr stehe", meinte ich

"Im Endeffekt dürfen aber deine Eltern bestimmen, wo du dich aufhältst", meinte ich.

"Können sie ja", gab ich von mir, "Aber welchen Grund gäbe es, mir das zu verbieten? Meine Eltern wollen in erster Linie, dass ich glücklich bin"

"Weil...", dachte ich kurz nach, "... es dir bei uns nicht gut gehen könnte."

"Dann kann ich anrufen und sagen, dass ich anch Hause möchte. Meine Eltern zahlen mir den Zug schon", schlug ich vor

"Ich werde mein Bestes geben, dass es dir bei uns gefällt", meinte ich, "Versprechen kann ich aber nichts."

"Ich bin bei dir, es wird sicher schön", meinte ich lächelnd, "Mach dir doch keine Sorgen!"

"Ich will, dass es dir gut geht", sagte ich.

"Jacqueline", meinte ich ernst, "Warum sollte es mir bei dir nicht gut gehen?"

"Es ist nicht so schön wie am Internat", gab ich zu.

"Aber deswegen geht es mir nicht automatisch schlecht", sagte ich, "Lass es mich doch selbst entscheiden, wie es mir bei dir gefällt"

"Lass ich dich auch", meinte ich schnell, "Erwarte dir nur nicht zu viel!"

"Was schenken wir deinen Eltern?", fragte ich stattdessen, "Soll ich etwas mitbringen als Dankeschön?"

"Ich glaube, das ist ihnen zu materiell gedacht", mutmaßte ich entschuldigend.

"ich frage mich manchmal, ob du übertreibst oder wie es sein kann, dass du so anders bist als deine Eltern", überlegte ich laut

Ich blieb abrupt stehen. "Meinst du, weil ich so materiell bin?", fragte ich.

"Nein, weil du nicht so nen Knall hast", meinte ich, "Wenn ich dir etwas schenken will, hat das nicht unbedingt etwas mit materiellen Dingen zu tun. Eigentlich mehr damit, dass ich dir eine Freude machen will." Ich blieb ebenfall stehen und sah Jacqueline an. "Das Lied damals, das ist nichts von wert. Und doch zumindest mir bedeutet es ziemlich viel", sagte ich

Ich wusste nicht, was ich sagen sollte und fragte deshalb: "Welches Lied?"

"Das ich für dich geschrieben habe. Ich habe es dir an unserem Jahrestag vorgespielt", meinte ich nun fast enttäuscht.

"Ich finde, das Lied ist von hohem Wert", meinte ich ehrlich.

Ich seufzte. "Siehst du. Ich finde Geschenke sollte man nicht nach einem materiellen Wert betrachten, selbst wenn es viel Geld gekostet hat. Es zählt doch die Geste die dahinter steckt"

"Das Lied hat dir doch kein Geld gekostet?", fragte ich etwas unsicher, "Doch viel mehr Zeit, die du dir für mich genommen hast."