"Dann freuen wir uns darüber, in Gesellschaft zu reiten", meinte ich lächelnd. Ich hatte das Langhaar grob verlesen und von Schmutz befreit und war nun so weit, dass ich satteln konnte. Zuerst aber legte ich alles wieder ordentlich in den Putzkasten und schloss diesen

Ich griff nach der Putzbox und musste nun auch etwas grinsen: "Notfalls kann ich ja wegreiten" Dann wurde ich ernst: "Nein, über Pferde kann mich ich ganz gut mit ihm unterhalten" Ich lächelte nochmal und dann verschwand auch ich Richtung Sattelkammer. Herr Meier wartete zumindest nicht gerne.

Ein bisschen Bedenken hatte ich schon, das Date zu stören, aber scheinbar war den beiden das egal. Sie kannten sich wohl auch schon länger, denn Herr Meier hatte wohl von mir erzählt. Ich holte meinen Helm und die Handschuhe aus dem Schrank und nahm mir dann noch Sattel und Trense. So beladen ging ich zurück zum Putzplatz

Ich sattelte Pfeffer ordentlich, aber zügig, da ich die beiden nicht warten lassen wollte. Nebenbei beantwortete ich die Frage: "Also im Theorieunterricht haben wir natürlich Rassen durchgenommen, von daher kenne ich Lippizaner schon. Aber gesehen hab ich noch nie einen." Dann machte ich mich ans trensen

"Ich bin so weit", meinte ich schließlich. Dan überlegte ich kurz, bevor ich sagte: "Sie müssen bestimmt unglaublich viel Angst gehabt haben, Europa zu verlieren"

"Natürlich", meinte ich in Richtung Herr Meier. Pfeffer schritt eifrig neben mir her, woraufhin ich ihn leicht bremste. Herr Meier nahm Abstände sehr ernst, das wusste ich noch von früher. "Das kann ich verstehen", sagte ich danach zu Frieda.

"Oh ich arbeite immer noch im Hotel. Das werde ich auch weiterhin, irgendwo muss das Geld ja verdient werden", meinte ich lächelnd, "Ansonsten habe ich mich für ein Fernstudium eingeschrieben, das beginnt im Oktober." Herr Meier wollte sicherlich wissen, dass der Unterhalt für Pfeffer weiter gesichert war. Er schenkte mir die Boxenmiete zwar nicht, aber ich hatte das Gefühl, dass sie deutlich günstiger war, als in den Ställen in der Umgebung, auch wenn diese den ein oder anderen Luxusbau mehr beinhalteten

Ich gurtete nun zunächst nach und stieg auf. Als mein ehemaliger Rektor seine Stute antreten ließ, ließ ich auch Pfeffer antreten, bevor ich weiter sprach. "Psychologie mit dem Schwerpunkt auf Kinderpsychologie", gab ich bereitwillig Auskunft

Ich lächelte. Ich hatte lange überlegt, was das richtige für mich war und Psychologie hatte mich schon immer interessiert. Ich schwieg nun und korrigierte den Abstand zwischen Bersi und Pfeffer immer wieder, auch wenn mein Wallach einen flotteren Schritt bevorzugen würde.

Ich tätschelte Pfeffer den Hals, als er sich nun brav dem Tempo hingab. Ich versank bei dem Schweigen nun in Gedanken, wobei ich natürlich weder die Pferde noch die Umgebung vergaß.

Ich achtete kurz auf Pfeffer und befand ihn für warm genug. "Ja, Pfeffer und ich wären so weit", gab ich zurück

Pfeffer reagierte ordentlich auf meine Hilfen. Ich ging sofort zum leichttraben über und korrigierte das Tempo noch ein wenig. Im Trab war es aber nun wesentlich besser, so dass ich mir um den Abstand keine Sorgen machen musste

Pfeffer prustete und ich wusste, er wäre lieber weiter getrabt. Nun klappte es aber mit dem Abstandhalten im Schritt wesentlich leichter. "Im Sommer ist es dort herrlich kühl", meinte ich zu Frieda.