Ich blickte nun zum Lehrertisch. "Wer ist wer?", fragte ich leise

Flüsternd erklärte ich Apple alle Lehrer. "Und vergiss nicht", erklärte ich eindringlich, "Nimm dich vor Frau Ring in Acht."

Ich nickte. Das hatte ich fast vergessen. Ich blickte mich nun im ganzen Raum um. Insgesamt waren nur sehr wenig Schüler anwesend.

"Außer, du hast nichts zu verbergen", meinte ich.

"Oder du möchtest unbedingt eine Gesprächstherapie", fügte Sam hinzu. Ich schüttelte den Kopf.

"Das auch", grinste ich, "Die Frau hat Komplexe."

"Vermutlich bräuchte sie selbst jemanden zum Reden", grisnte Sam. Ich zuckte zusammen. Die Lehrer saßen doch nur ein paar Meter weit weg. Hatten die beiden gar keine Angst, dass sie gehört wurden.

"Wahrscheinlich", nickte ich, "steht heute Abend noch was an?"

"Irgendwas ruhiges. Ich hab schon lange nicht mehr gezeichnet", meinte Sam überlegend. "Ich muss noch auspacken", sagte ich leise, da ich nicht wusste, ob die Frage an mich gerichtet war

"Ich werde noch kurz in den Stall gehen", erklärte ich, "Pferd reinholen."

"Hm Gizella dürfte auch noch draußen stehen. Sofern sie nicht selbst auf die Idee kam, in ihre Box zu marschieren", grinste Sam. Ich blickte nun geschockt von meinem Teller auf. "Müssen wir das selbst machen?", wurde ich panisch. Das traute ich mich nicht alleine

"Nein, müssen wir nicht", lächelte ich ihr aufmunternd zu, "Dürfen wir aber. Generell dürfen wir helfen, auch mit anderen Pferden. Es gibt ja mehr Pferde als Reiter. Vor allem in den Ferien."

"Und das macht ihr? Wow", sah ich die beiden erstaunt an, "Ich traue mich das nicht"

"Die meisten Pferde sind lieb", erklärte ich, "Aber am liebsten bringe ich auch nur meine eigene Pflegestute rein. Allerdings wollte ich das anfangs auch nie machen. Irgendwann gewöhnst du dich aber so an die Tiere, dass du sie sogar reinführst."

Ich nickte unsicher und konzentrierte mich wieder auf mein Essen

"Ich nehm am liebsten nur die Pferde, die freiwillig mitgehen", grinste ich Sam an, "obwohl, wenn es abend ist, gehen die meisten freiwillig mit, weil sie wissen, dass es Futter gibt."

Sam schüttelte nur grinsend den Kopf: "Ihr seid doch alle komisch. Ich mag mein Pferd. Es ärgert mich immer nur so lange bis ich aufgebe" Das half jetzt nicht gerade um mich zu beruhigen

"Wie viele Runden musstest du deinem großen nachlaufen, bis du ihn fangen konntest?", erkundigte ich mich bei Apple.

"Ich ähm ... Er kam eigentlich gleich zu Herrn Meier", sagte ich

"Und wie war das bei dir damals, Sam?", fragte ich.

"Weggelaufen ist Gizella nicht. Aber ich muss schon zu ihr kommen und etwas Geduld haben. Und bei dir und Julie?", erzählte Sam. Gizella war wohl sein Pferd. Ich aß schweigend weiter

"Wir sind auch hingegangen", erzählte ich nun, "Also weggelaufen ist Julie nicht." Mit Schaudergefühl dachte ich an meine erste Begegnung mit Julie.

"Ich finde das alles sehr schwer", meinte ich zögerlich, "Ich weiß nicht, ob ich das jemals kann"

"Ich finde es nur schwer, wenn einem die anderen Pferde nicht in Ruhe lassen", meinte ich, "Also auf der Weide."

"Die greifen einen an?", fragte ich nun panisch, woraufhin Sam die Stirn runzelte.