"Ich denke, aber du könntest ihr auch noch was anbieten", überlegte Jaline

"Das mache ich", entschied ich und füllte den Eimer.

"Wenn du das Baden mit Julie versuchen magst, können wir probieren, ob dir mein Helm passt", überlegte Jaline, "Ich kann dich bis ans Wasser führen, aber dann müsstest du alleine weiter"

Ich dachte nach. "Ob Julie das gefällt?", fragte ich nachdenklich.

"Wenn sie Wasser mag, tut ihr die Abkühlung sicher gut", sagte Jaline, "Musst ja nicht tief rein"

"Okay, dann mach' ich's", nickte ich, "Ich kann ja umdrehen, wenn sie es nicht mag." Ich streichelte meine Stute.

"Echt?", fragte Jaline nun etwas erstaunt, aber erfreut, "Ich finds toll, dass du so mutig bist!" Jaline nahm den Helm ab und reichte ihn Jacqueline. Den zweiten Führstrick konnte sie dann auch haben, den behielt Jaline aber noch in der Hand.

"Soll ich sie zäumen?", fragte ich, "eigentlich habe ich ja keine Bedenken, weil sie doch auch gut auf die Stimme hört und ich will ja nicht dressurreiten im Meer." Dankend nahm ich Jalines Helm entgegen und verstellte ihn ein wenig.

"Ich finds mit zwei Stricken ganz angenehm", fand Jaline.Sie war nun total begeistert, weil sich Jacqui traute

"Muss ich da was beachten?", fragte ich ein wenig aufgeregt. Allerdings dachte ich an Julie und versuchte deshalb, ruhig zu bleiben.

"Mit den Stricken? Nur weil du keine Trense hast, heißt das nicht Freifahrtsschein zum dran Ziehen. Im Grunde reitest du auch hier das meiste mit Gewichts- und Schenkelhilfen", erklärte Jaline. Dann fügte sie noch dazu: "Und auf keinen Fall Zusammenknoten und natürlich am besten nicht Fallen lassen, weil Julie sonst drauftreten könnte" Sie war nun total in ihrem Element

"Wie meinst du das mit zusammenknoten?", erkundigte ich mich, um ja nichts falsch zu machen. Julie spitzte bereits die Ohren.

"Naja, du hast ja dann zwei Stricke in der Hand. Und die werden natürlich nicht zu kompletten *Zügeln* zusammengeknotet, sondern offen gelassen. Wie bei mir vorhin", erläuterte Jaline das genauer

"Und warum?", wollte ich noch interessiert wissen.

"Weil, wenn die Stricke Julie warum auch immer über den Hals rutschen, dann ist die Gefahr groß, dass sie sich verfängt und sich verletzt", sagte Jaline noch, "Und jetzt rauf aufs Pferd. Soll ich dir helfen?"

"Stimmt", lächelte ich, "meine Schuhe brauche ich noch." Ich sah Jaline bittend an, da ich Sam jetzt nicht unter die Augen treten wollte.

"Hol ich dir", sagte sie sofort. Sie drückte Jacqueline den zweiten Strick in die Hand und eilte zum Platz. Als ich fragte, was sie machten, sagte sie nur kurz, dass Jacqui jetzt reiten würde. Ich sah verwirrt zu den Pferden hinüber. Jaline kam mit den Schuhen wieder zurück.

"Danke, Jaline", bedankte ich mich überschwänglich, als ich meine Schuhe anzog. Den zweiten Strick hatte ich schon eingehackt. Ich hatte ein wenig Herzklopfen, da dieser Ritt ja gar nicht geplant war. Nun stieg ich auf das angebundene Pferd, was mir vom Klopapierspiel noch leicht fiel.

"Soll ich dich rüberführen?", fragte Jaline sanft. Ich war nun ziemlich erstaunt, als Jacqueline tatsächlich auf Julie saß

"Nein, danke. Ich will schon vorher sehen, wie ich mit dem Halfter klar komme, bevor ich ins Wasser gehe", antwortete ich meiner besten Freundin und setzte mich zurecht. Julies Ohren waren gespitzt.

Jaline blieb trotzdem neben Jacqueline und Julie, um notfalls eingreifen zu können, aber sie machte sich da nicht wirklich Sorgen. Außerdem hoffte sie, dass sie Jacqueline damit Sicherheit gab

Ich konzentrierte mich auf Julie, gab eine Parade und sagte: Schritt." Währenddessen wendete ich die Stute und lenkte sie Richtung Wasser. Ich konzentrierte mich so sehr, dass ich Jaline ganz vergaß. Nach ein paar Meter gab ich das "Halt"-Kommando und unterstützte es mit Gewicht, Schenkel und den "Zügeln". Julie reagierte sofort, spielte aber unsicher mit den Ohren. Ich lobte sie ausgiebig.

Jaline blieb weiterhin in der Nähe und beobachtete die beiden lächelnd. Auch ich beobachtete sie aufmerksam. Was hatte Jacqueline jetzt dazu bewegt?

Als Julie ruhig dastand, ließ ich sie wieder im Schritt antreten und wiederholte das Anhalten wieder nach einer Weile. Diesmal funktionierte es auch schon ganz gut, wie ich fand. Nun trieb ich Julie wieder weiter und bis ans Wasser. Brav und ohne zu zögern ging die Stute ins Meer. Sie stand nun mit allen Hufen im Wasser.

Jaline blieb etwas vor dem Wellenrand stehen, um die Schuhe nicht nass zu machen.