"Mach ich", lächelte Jaline. Sie schlüpfte in ihre Schuhe und ging hinüber zu den Pferden. Als Jaline weit genug weg war, sah ich Jaqcueline an. "Was ist los mit dir?", fragte ich leise

"Ach, nichts", begnügte ich mich mit der Halbwahrheit.

"Klar und meine Mutter telefoniert mir auch nicht jeden Tag hinterher", rollte ich mit den Augen

Verständnislos sah ich Sam an und entgegnete dann leise: "Ich will nicht so unter Druck gesetzt werden, wegen der Sache von gestern."

"Du fühlst dich unter Druck gesetzt, weil ich dir sage, dass wir es einfach vergessen sollen?", sagte ich nun in normaler Lautstärke. Mir war es gerade egal ob die anderen mich hörten.

Ich schwieg. Ich wollte neben den anderen darüber nicht reden. Vor allem Clément, dem das ja mal gar nichts anging, stand ja nicht sehr weit weg.

"Okay. wenn dich das alles unter Druck setzt, lass ich dich in Ruhe und es ist deine Aufgabe zu mir zu kommen", meinte ich noch. Ich zog meine Hand weg und nahm nun ein Stück Kuchen, das ich schweigend aß. Clément kam kurz darauf wieder zu uns.

Warum verstand mich Sam nicht? Ich war frustriert und stopfte mir noch eins der leckeren Brötchen rein. So viel aß ich normalerweise nicht. Clément nickte ich grüßend zu.

Clément hatte während dem telefonieren Jaline beobachtet, die zuerst die Pferde getränkt hatte und nun mit Pfeffer schmuste. "Ich fürchte, ich muss reiten lernen", meinte er etwas seufzend

"Musste ich auch", erzählte ich, "Ist aber davon abzuraten."

Clément schaute Jacqueline nun etwas verwirrt an. "Vom Reiten?", fragte er. Jaline kam nun wieder herüber

"Ja, ist ganz schön anstrengend", erzählte ich, "Ich dachte mir früher immer, da setzt man sich drauf, schnalzt mit der Zunge und schon geht's los, aber so einfach ist das nicht. Außerdem gibt es schönere Dinge, die Zeit mit Pferden zu verbringen."

Clément nickte nur. Ich mischte mich nicht ins Gespräch ein. "Ich geh jetzt mit Pfeffer ins Wasser", meinte Jaline, als sie hier ankam. Sie griff nach ihrer Tasche und brachte ihren Helm und einen zweiten Strick zum Vorschein.

Interessiert sah ich Jaline zu. "Viel Spaß", wünschte ich ihr. Es würde mich schon interessieren, was sie nun machte, aber mit wollte ich auf keinen Fall. Das war mir einfach zu gefährlich.

"Danke", meinte Jaline lächelnd und machte sich auf den Weg zurück zu Pfeffer. Währendessen setzte sie sich den Helm auf. Bei Pfeffer klinkte sie den zweiten Führstrick ein. Mit Halfter reiten war zwar nicht gerade optimal, aber die Trense einpacken und dann riskieren, dass das Leder durch das Salzwasser schäden nahm, wollte sie auch nicht. Sie band Pfeffer los und führte ihn zunächst ein Stück von Julie und Gizella weg. Ich beobachtete Jaline nun, ebenso wie Clément

"Hoffentlich passt sie auf", murmelte ich mehr zu mir selbst. Nicht auszudenken, wenn Jaline herunterfallen würde und das Pferd sie treten würde.

Dort schwang sich Jaline nun auf Pfeffer. "Verdammt!", fiel ihr auf, "Mag einer von euch schnell kommen und mir die Schuhe abnehmen? Ein Heimweg mit nassen Schuhen würde die Hölle werden"

Ich wollte schon loslaufen, hielt dann aber meine Klappe. Clément wollte das sicher gerne übernehmen. Ich grinste in mich hinein.

Ich stand auf und ging zu Jaline hinüber, um ihr die Schuhe abzunehmen. Danach ließ Jaline Pfeffer antreten und lenkte den Wallach in Richtung Wellen

Ich fand es schade, dass Clément nicht gegangen war, fing aber mit ihm eine Unterhaltung an: "Spazieren gehen oder laufen ist viel schöner als reiten."

"Aber warum dann ein Reitinternat?", fragte Clément, während er Jaline und Pfeffer beobachtete, die gerade ins Wasser gingen

"War nicht meine Entscheidung, auch, wenn es mir jetzt gut gefällt", lächelte ich, "Und reiten macht auch manchmal ein wenig Spaß, vor allem, wenn du deine größten Feinde bei einem Turnier besiegst."

"Bei Jaline siehts aber ziemlich einfach aus", stellte Clément lächelnd fest, "Sie strahlt auch ganz anders, wenn sie bei Pfeffer ist" Ich mischte mich nun auch wieder ein: "Mir macht reiten mehr Spaß als spazieren gehen. Das ist nur hin und wieder eine nette Abwechslung." Ich sah wieder zu Jaline. Pfeffer schien das Wasser zu gefallen, schnell ging er so weit hinein, dass sein Bauch nass wurde. Jaline schien wohl auch Spaß zu haben

"Die reitet auch schon ewig, die hat genug Übung darin", gab ich zu bedenken, "und sie mag ihr Pony sehr."

Clément nickte „Das sieht man.“, meinte er.