Ich musste grinsen. Jacqueline und ich hatten uns ja schon gefreut. "Warum bleibt sie denn?", fragte Jaline. Sie hatte nie etwas gegen die Lehrerin gehabt. Und so wirklich eine Ahnung, warum sie gehen wollte, hatte keiner der Schüler. Es kursierten nur Gerüchte

"Was weiß ich", lästerte ich weiter, "Manche sagen, dass sie einen Freund hätte, der weiter weg wohnt, aber andere sagen wieder, Herr Meier wollte sie nicht mehr, aber das zweitere war's ja wohl nicht. Sie ging, wie sie sagte, 'aus persönlichen Gründen'." Ich äffte die Lehrerin nach.

Ich musste nun lachen. Jaline runzelte nur die Stirn. "Naja, aber Herr Meier muss sich nun nciht mitten im Schuljahr nach einer neuen Lehrerin umsehen wie bei Frau Heller", meinte sie dann

"Ach, meinst du, sie geht nach dem Schuljahr?", fragte ich hoffnungsvoll.

"Ich glaube leider nicht", warf ich ein. Jaline meinte nur: "Zu mir hatte sie nie was gesagt, wenn ich sie getroffen habe. Ich denke, wenn sie sagt, sie bleibt, bleibt sie auch"

"Schon seltsam", meinte ich nun nachdenklich, "Frau Heller ist ja auch grundlos verschwunden. Weißt du da was, Jaline?"

"Es gab nur unterschiedlichste Gerüchte", sagte Jaline vorsichtig, "Von ner anderen Stelle, über Streit mit Herrn Meier und irgendwelchen Liebschaften in anderen Teilen des Landes kursierte so ziemlich alles. Sogar von einer Angst vor Pferden hab ich gehört"

Das wäre das verständlichste, dachte ich bei mir, sagte aber nur: "Ja, Gerüchte habe ich auch ein paar mitgekommen, aber so richtig einleuchtend erschien mir keines."

"Ich weiß es nicht. Sie war aber in den letzten Monaten nicht mehr ganz mit Feuereifer bei der Sache, fand ich", fiel Jaline noch ein

"Frau Heller?", erkundigte ich mich, "Vergleicht mit der He... also ich meine Frau Chevalier war sie das sowieso nie." Mist, da wollte ich die Hexe einmal verteidigen und dann rutschte mir das Wort über die Lippen. Ich hatte sie doch in den letzten Monaten irgendwie lieb gewonnen, da sie mir viel mit den Pferden geholfen hat, auch, wenn sie eine Hexe ist.

Jaline nickte zustimmend: "Ja Anna, also Frau Chevalier, ist ein bisschen anders als Frau Heller. Aber bevor wir hier Wurzeln schlagen: Ich will zum Strand und so dauert das ja ewig. Wollen wir nochmal traben?" Ich antwortete auf Jacquelines Frage: "Klar gerne"

(Jaline heißt sie. :D)

"Ja", sagte ich nur schnell und konzentrierte mich wieder. Schade war es schon, gerade haben wir uns so schön unterhalten.

(Args :D Ich sitze gerade am schrecklichsten Übungsblatt überhaupt und muss moregn leider vorrechnen :D)

Jaline trabte Pfeffer an und auch bei mir funktionierte mit Gizella dieses Mal alles bestens

(Huch, du arme.)

Ich hielt wieder etwas Abstand, trabte dann aber hinterher. Julie schoss Gott sei Dank nicht wild los, sondern hatte ein flotteres, aber gerade noch angenehmes Tempo.

Ich freute mich nun tatsächlich ziemlich auf den Strand. Auch Jaline schien sich zu freuen

Ich konzentrierte mich sehr auf meinen Sitz und meine Hilfen, um Julie ja nicht zu verärgern. Die Gemütlichkeit war sowieso vorbei.

Ich entspannte mich zunehmend, denn Gizella machte keine Anzeichen von Ärger mehr

Julie ging sehr fleißig voran, wie ich fand, wurde aber auch nicht schneller. Ich war sehr froh darüber und musste an Sam denken? Ob er sich noch immer sehr bemühen musste, damit Gizella nicht durchging?

Jaline machte sich auf Pfeffer gar keine Gedanken. Sie genoss einfach nru den Trab, den Wind, den Wald und das Pony unter sich. Ich achtete auf Gizella, aber die Stute trabte ruhig vor sich hin. SIe hatte keine Mühe mit den beiden Ponys vor sich mitzuhalten

(Ist nicht Gizella vor Julie? Sie ist doch nach vorne geschossen? Oder geht sie jetzt wieder hinten?)

Das Traben machte mir mittlerweile zwar keine übertriebene Mühe mehr, aber ich hatte Angst, dass noch etwas passieren würde. Trotzdem bemühte ich mich, nicht allzu sehr in Anspannung zu geraten.

(Geht wieder hinten. Sam ahtte gewartet bis Jacqui und Jaline vorangingen)

Da es nicht mehr allzu weit war, gab Jaline schließlich wieder das Zeichen zum durchparieren in den Schritt. Sie wartete noch einen kurzen Moment, bevor sie Pfeffer wieder in den Schritt fallen ließ. Leise lobte sie den Wallach.

Sobald Jaline das Zeichen gab, bemühte ich mich, Julie durchzuparieren. Es klappte auch sofort und so war der Abstand nach vorne noch groß genug.

Ich landete zwar eher neben Julie als dahinter, als Gizella sich zum Schritt bequemte, aber zumindest fiel sie in den Schritt zurück. Ich merkte erst jetzt, dass ich vor Anstrengung Schweißperlen auf der Stirn hatte. Huete kostete mit Gizella ziemlich viel Energie

Ich sah erschrocken zu Sam und merkte, wie er schwitzte. "Alles klar?", flüsterte ich ihm liebevoll zu.

Ich nickte. "Ich glaube, ich reite zu selten mit ihr aus", überlegte ich dann.