"Ja, er hat sich nur erschrocken", meinte Jaline, nachdem ich auch nickte. Dann sah sie Jacqueline an: "Jacqui du weinst ja! Hast du Schmerzen?"

"Nur?", fragte ich entsetzt, "Es geht so." Ich drehte mich zu Julie und versuchte mich daran, den Steigbügelriemen wieder zu befestigen, den ich bis hier her in der einen Hand getragen hatte.

"Und bei den Pferden auch alles okay?", fragte sie nun. "Ja", antwortete ich knapp. Währenddessen machte sich Jaline beriets wieder daran aufzusteigen

"Jaline!", sagte ich erschrocken, aber gedämpft. Ich trat einen Schritt vor und packte meine Freundin am rechten Arm. "Pass bitte auf!"

Ich sah nun fast gespannt zu den beiden. Jaline hielt inne und sah zu Jacqueline: "Wovor?" Sie klang etwas verwirrt

"Wenn du da wieder drauf willst." Tränen liefen mir übers Gesicht. "Nicht, dass noch einmal was passiert." Ich sprach stockend und hätte mir am liebsten auf die Zunge gebissen. Reiter wollten ja bekanntlich nicht hören, dass man sich um sie sorgte. Trotzdem hielt ich Jaline zitternd fest.

"Jacqui", sprach Jaline nun sanft aber ernst, "Pfeffer hat sich erschrocken. Er hat das nicht mit Absicht gemacht"

"Schon", entgegnete ich ebenso ernst, aber zittrig, "aber vielleicht sollten wir noch etwas warten, bis er sich ganz beruhigt hat."

"Er ist doch ruhig", sagte Jaline mit einem Blick auf Pfeffer. Der wirkte zwar etwas verschwitzt vom plötzlichen Sprint, aber stand nun eigentlich ganz brav da

"Meinst du?", fragte ich etwas ängstlich, ließ aber meine Hand sinken.

"Natürlich", sagte sie lächelnd, "Brauchst du ein Taschentuch?" Ich wartete nun immer noch ab

"Bitte", antwortete ich Jaline. So natürlich fand ich es jetzt zwar nicht, aber ich sollte Jaline mal vertrauen.

Jaline angelte nun eine Packung aus ihrer Tasche und reichte Jacqueline ein Taschentuch. Gizella hatte sich inzwischen auch beruhigt und langweilte sich nun eher

"Danke", sagte ich zu Jaline und putzte mir die Nase. Danach ging es mir schon etwas besser. "Hält der Steigbügel?", fragte ich sie sicherheitshalber bezüglich meines wieder angebrachten Riemens.

"Bis nach Hause sicher. Wir reiten nur noch Schritt", sagte Jaline lächelnd. Sie stieg nun wieder auf. Ich wartete nun noch auf Jacqueline.

Ich zerrte kräftig am Steigbügel, er hielt, also hatte ich die Halterung wohl richtig geschlossen. "Bei dir auch alles klar?", fragte ich Sam sanft.

"Ja", sagte ich nun lächelnd. In der Hoffnung, dass Jacqueline aufsteigen würde, stieg ich nun auf Gizella. "Was ist bei euch eigentlich passiert?", fragte Jaline

Ich streichelte Julie noch einmal sanft, sie stand ganz ruhig. Dann nahm ich meinen Mut zusammen und stieg auf. Es beruhigte mich ein wenig, dass wir nur noch Schritt reiten würden. Ich hatte auch keine Schmerzen mehr. Ich nahm die Zügel in beide Hände und versuchte, eine normale und nicht zu kurze Zügellänge zu finden. "Ich bin gefallen", meinte ich zu Jaline, "Was war eigentlich bei euch?"

"Aber dir geht es gut? Julie auch?", fragte Jaline und überging die Frage an sie zunächst. Wir ritten im Schritt an

"Ich hoffe", meinte ich kurz, "Sam? Was ist bei dir passiert?" Konzentriert gab ich die Hilfen fürs Antreten und Julie reagierte darauf. Sie schnaubte.

"Gizella ist zunächst stehen geblieben und dann tänzelte sie ein bisschen. Nichts schlimmes", sagte ich ruhig. Ich beobachtete Jacqueline ganz genau, falls doch irgendetwas war.

"Und dir, Jaline?", fragte ich schon fast verzweifelt, weil ich keine Antwort bekommen habe, "Geht es dir wirklich gut? Was ist dir passiert?"

"Pfeffer ist durchgegangen", sagte Jaline in ganz ruhigem Ton, "Ich bin nicht gefallen. Alles ist gut Jacqui"

"Nicht gefallen?", fragte ich ganz überrascht. Julie ging unter mir ganz ruhig voran und der Abstand zu Pfeffer stimmte auch.

"Nein, nur fast, weil es etwas plötzlich kam. Aber ich hab mich ja aufgerappelt. Zum Glück. Wer weiß wo Pfeffer sonst hin wäre", sagte Jaline