Ich seufzte kurz. "Und wie lange ist das her?", fragte ich weiter. Noch immer fühlte ich mich etwas hilflos

"Vierter Mai", murmelte ich unter Tränen. Ich wischte sie mir weg. Vor Samuel wollte ich nicht so schwach dastehen.

"Dann solltest du den Deppen schleunigst vergessen", versuchte ich aufmunternd zu sagen und stupste sie leicht an, "Der ist es wirklich nicht wert, wenn er dich so bescheuert behandelt"

"Er war immer so lieb zu mir", erzählte ich nun, "Er hat mir alles gegeben, was ich vorher nicht hatte."

"Jacqueline!", sagte ich nun eindringlich, "Er hat dich abserviert, als er keinen Bock mehr hatte. Ohne Begründung! Das ist einfach nur ein total beschissenes Verhalten! Du findest bestimmt tausend bessere Kerle, die dich auf Händen tragen. Bist ja auch ein hübsches Mädel" Beim letzten Satz wurde ich leicht rot und wünschte mir ich hätte ihn zurücknehmen können

Als Samuel rot wurde, wurde ich es ebenfalls. Ich wusste aber nicht, was ich sagen sollte. Mir war die Situation peinlich. Was hatte Samuels Verhalten zu bedeuten?

"Auf jeden Fall", schloss ich ab, "Hast du so einen Idioten nicht nötig."

Irgendwie hat er recht, dachte ich mir, nur Jerome war immer so nett zu mir. "Weißt du", versuchte ich zu erklären, "er war immer so verständnisvoll und liebevoll zu mir." Ich wurde wieder rot.

"Scheinbar war das aber nicht 100%ig ehrlich gemeint, sonst hätte er sich am Ende nicht so verhalten", meinte ich nur

"Hm", meinte ich nachdenklich, "gutes Argument." Ich sah Samuel an. Ich mochte ihn, seine Art auch.

"Du solltest ihm nicht nachweinen", meinte ich lächelnd, "Es gibt wirklich ehrlichere Kerle"

Ich richtete mich auf. "Du hast ja recht", meinte ich. Kurz berührte ich Sams Schulter.

Ich schaute Jacqueline etwas verwirrt an

"Entschuldigung", meinte ich schnell und wurde mal wieder rot.

"Wofür", stammelte ich etwas.

"Also, ich...", stotterte ich. Mir war die Situation mehr als unangenehm und ich sah weg. "dass ich dich angefasst habe", murmelte ich.

Ich musste etwas lachen. "Nicht schlimm", meinte ich, "ich war nur ein wenig verwirrt."

Muss er ja sein, dachte ich mir, erst sag ich, ich will nichts von ihm und dann fass ich ihn an. Was soll ich nun machen? Vorsichtig sah ich wieder zu Sam.

"Was ist los?", fragte ich leicht lächelnd

Ich muss es ihm sagen, dachte ich mir, das wäre sonst nicht fair. "Ich mag dich", meinte ich zögernd und mit gesenktem Kopf.

"Ich dich auch. Ich mein, wir sind tolle Freunde geworden die letzten Tage und ... Oh", brach ich den Satz ab. Meinte sie etwa mehr? Ich war verwirrt. Sie hatte doch erst vor ein paar Minuten ihrem Exfreund nachgetrauert. "Ich bin verwirrt", gestand ich schließlich

"Ich auch", murmelte ich. Ob er mich jetzt überhaupt noch mochte? "Scheiße", murmelte ich. Schon wieder stiegen mir Tränen in die Augen. Ich schluckte.

"Nicht wieder weinen", meinte ich nun etwas verzweifelt. "Sag einfach was los ist", verlangte ich und stupste sie dabei leicht an

"Ja", meinte ich verzweifelt, "ich meine DAS." Das letzte Wort betonte ich besonders.

"Aber vorhin hast du doch noch wegen, wie heißt er noch gleich?", meinte ich wobei man mir deutlich anhörte, dass ich verwirrt war. "Ich mein, ich find dich toll" Ich wurde rot