"Das will ich hoffen", sagte ich streng, "schreibe das bitte von einer deiner Klassenkolleginnen ab." "In der ersten Stunde nach den Ferien will ich das sehen, ordentlichst!", fügte ich hinzu.

"Am 7. oder 8.", erklärte ich.

"Und dass das klar ist: An dieser Schule wird auf Mitarbeit wert gelegt", prägte ich Nina nochmals ein.

Als ich Ninas Blick bemerkte, meinte ich schroff: "Wenn du gescheit mitgearbeitet hättest, bräuchtest du jetzt kein schlechtes Gewissen haben."

Schön langsam bekam ich es mit der Angst zu tun. Warum wird die dauernd rot in meiner Anwesenheit? Die steht doch nicht etwa auf mich! Mir lief ein Schauer über den Rücken. "Was ist los?", fragte ich deswegen geradeheraus. Falls es so war, würde ich ihr gleich klarmachen, dass sie mich in Ruhe lassen sollte. Ich setzte meine typische Amtsmiene auf.

Ich hoffte, dass das die Wahrheit ist.
"Wieso an Goldenland?", fragte ich, "war was mit ihm?"

Dafür hatte ich Verständnis, trotzdem sagte ich noch: "Was ich noch immer nicht verstehe: Warum hast du dein Zeugs nicht nachgeschrieben? Du hattest ja Zeit dazu. Oder wenigstens gestern im Stall hättest du es mir sagen können."

"Bist du blind?", fragte ich aufgebracht, "das musst du ja ZUMINDESTENS gesehen haben, wenn die anderen schreiben."

"Und warum hast du nicht eine von deinen Mitschülerinnen nach der Stunde gefragt, was wir gemacht haben?", schimpfte ich.

"Das glaube ich jetzt aber nicht!", schimpfte ich, "kann es sein, dass es dich nicht interessiert und mich mit meinem Förderangebot nur ausnützt?" Ich wurde sehr ärgerlich, da ich mich nicht besonders gerne von Schülern ärgern lasse.

"Das ist eine sehr schlechte Ausrede", schimpfte ich weiter, "weil du nach der Stunde jeden anderen aus deiner Klasse, fragen hättest können."

"Was hast du?", fuhr ich sie an.

"Wir hatten doch ausgemacht, dass du zu mir ehrlich bist?", fragte ich.