"Wir müssen uns täglich um unsere Pferde kümmern, dazu gehört auch das Bewegen", erklärte ich Robert.

"Zwischen bewegen und reiten ist ja ein großer Unterschied", warf Robert ein. "Ich reite nicht täglich", erklärte ich, "aber mindestens viermal pro Woche, nämlich in den Reitstunden. Wir sind hier eben auf einem Reitinternat."

"Und fast jedes Wochenende zwingt dich Jaline zu einem Ausritt", meinte ich grinsend.

"Oh ja", nickte ich, "Und sie geht es nicht gerade gemütlich an." "Wer ist Jaline?", wollte Robert wissen. "Eine Freundin von mir", erklärte ich ihm bereitwillig, "Eine Absolventin, die ihr Pferd, ein ehemaliges Schulpferd, hier eingestellt hat." "Man kann die Schulpferde hier kaufen?", wollte Robert wissen. Er war erstaunt.

"Wir nennen Jaline hier den Herrn Meier-Flüsterer", witzelte ich, "Er kann ihr keinen Wunsch abschlagen."

"Wie darf ich das jetzt verstehen?", fragte Robert irritiert.

"Dass die Schulpferde normal nicht verkauft werden. Jaline war wohl eine absolute Ausnahme", meinte ich.

"Und sie hat auch sonst alle Rechte dieser Welt", fügte ich hinzu, "Bei Herrn Meier darf sie so gut wie alles." "Aha", meinte Robert nur.

"Aber wirklich alle", meinte ich lachend. Dann warf ich einen Blick auf die Uhr. Wir mussten nun bald los.

"Ihr Freund könnte glatt eifersüchtig werden", fügte ich hinzu.

"Das ist er ssicherlich schon lange auf Pfeffer", grinste ich. Ich lenkte Gizella auf die Mittellinie

"So wie ich auf Gizella", entgegnete ich grinsend und stellte Julie neben Gizella auf. Neben mir parkte Robert seine anvertraute Larissa.

Ich stieg ab und meinte nun zu Gizella: "Hast du gehört, Herzensdame, Jacqueline ist eifersüchtig auf dich. Verständlich, du hast ja auch viel längere Beine als sie. Aber rasieren könntest du dich mal." Ich lockerte den Sattelgurt und schob die Steigbügel hoch.

Ich lächelte meinem Freund zu, dann verließ ich den Sattel ebenfalls. Ich versorgte das Sattelzeug und reihte mich neben Sam ein, um zum Julie zum Putzplatz bringen zu können, wo ich sie absatteln werde und sich jemand um die Stute kümmern würde. "Jacqueline?", fragte Robert von hinten. Er ging neben Monique.

Ich führte Gizella zum Putzplatz. Vor uns waren Felicitas und Chantal mit ihren Pflegepferden. An der Tür verabschiedeten wir uns von Frau Chevalier

"Hättest du morgen nach der Schule Lust", stellte Robert seine Frage, "ein wenig Bodenarbeit mit Julie, Larissa und mir zu machen?" "Puh, nach zwei Stunden Sport?", wollte ich wissen, "Aber warum nicht? Allerdings schlage ich nach dem Abendessen vor, da habe ich mich von Sport schon ein wenig erholt. Vergiss nicht, Frau Chevalier um Erlaubnis zu bitten." "Mach ich", strahlte Robert.

"Hm", machte ich, denn normalerweise gingen wir Dienstags häufig mit den Pferden zu unserer Lichtung. Das hatten wir zwar nie festgesetzt, aber dennoch

Ich band Julie am Balken an, verabschiedete mich von der Stute, indem ich sie hinter den Ohren kraulte und ging dann mit dem Sattelzeug Richtung Sattelkammer. Ich blickte zu Sam.

Ich kümmerte mich ebenfalls, soweit wir sollten, um meine Stute. Ich folgte Jacqueline mit Gizellas Sattelzeug

Ich verstaute alles ordentlich und drehte mich dann zu Sam. Ich lächelte ihm zu.

Auch ich verstaute alles ordentlich. Als Jacqueline mich anlächelte, zog ich sie an mich. "Ich glaube", meinte ich, "Ich habe dir noch etwas versprochen." Dass sie anderen gerade rein kamen, störte mich kein bisschen, sie kannten uns schließlich schon.

"Das glaube ich aber auch", erwiderte ich und schmiegte mich an Sam.

Ich legte meine Lippen schließlich auf Jacquelines und küsste sie sanft. Dabei zog ich meine Freundin noch näher an mich heran.