"Nun", erläuterte ich, "das kommt darauf an, worauf du es beziehst. Wenn sich zum Beispiel zwei Raumschiffe im freien Raum begegnen, wird die Besatzung sich selbst als in Ruhe empfinden und das andere Raumschiff als in Bewegung. Verstehst du das?"

"Die Schwerelosigkeit", erklärte ich ruhig, "dort, wo keine Schwerkraft wirkt."

"Ich wollte dir damit ein Beispiel geben, dass die Frage nach Ruhe oder Bewegung im Auge des Betrachters liegt", erklärte ich, "Ein anderes Beispiel: Parkt ein Auto am Straßenrand, wirst du dieses als in Ruhe sehen. Wird das Auto, nur rein theoretisch, von der Sonne aus betrachtet, ist es in Bewegung, da sich die Erde dreht." Ich beobachtete meine Schülerin genau, ob sie mir folgen konnte.

"Bezogen auf die Erde ist es in Ruhe", erwiderte ich geduldig, "da es auf der Erde selbst in Ruhe ist. Von einem anderen Punkt aus dem Weltall betrachtet, dreht es sich mit der Erde mit, da es sich ja auf selber befindet."

"Nein", erwiderte ich geduldig, "Fährt das Auto auf der Straße, bewegt es sich schließlich auch. Auch, wenn du selbst auf der Erde stehst."

"Nun", fuhr ich fort, "Hast du die Translation und die Rotation verstanden?"

Ich nickte: "Die Punkte des Körpers bewegen sich auf konzentrischen Kreisen."

Ich schob Apple-May ihr Heft zu und zeigte auf eine entsprechende Stelle.

"Nein", entgegnete ich und erklärte: "Wenn sich ein Körper auf einer geraden oder gekrümmten Bahn bewegt. Zweite Bedingung ist, dass sich alle Punkte des Körpers um die selbe Streckenlänge fortbewegen."

"Eine Abfahrt beim Skilauf ist zum Beispiel eine Translation", fügte ich hinzu.

"Dann nenne mir doch ein Beispiel, bei dem sich Translation und Rotation überschneiden", forderte ich.

"Zum Beispiel?", wiederholte ich meine Frage sinngemäß.