Beim Zurücklaufen musste ich mich wohl mit dem Schweigen begnügen.

Clément erzählte nun eine Geschichte aus seiner Schulzeit, Jaline hörte amüsiert zu. Jedoch sahen sich beide in regelmäßigen Abständen um. Ich war froh, als wir endlich in den kühleren Wald eintauchten

Ich lief schweigend hinter Jaline und Clément her. Ich war traurig, dass Sam so grob zu Clément gewesen war. Er konnte ja nichts dafür. Außerdem versuchte ich mich an Sams letzten Kuss zu erinnern.

Als Gizella plötzlich stehen blieb, bekam ich es erst gar nicht mit. Ich drehte mich um. Sie schien sich gut ausgeruht zu haben und ärgerte mich nun. Im Augenblick alles andere als gewünscht.

Ich merkte, dass Sam Probleme mit seiner Stute hatte, traute mich aber nicht, etwas zu sagen. Ich würde es nicht verkraften, wenn mich mein Freund so anfahren würde wie vorher Clément.

"Gizella Schritt!", sagte ich energisch. Zum Glück schien sie mich jetzt nicht weiter ärgern zu wollen, sondern ging artig vorwärts.

Ich hatte ein wenig Angst, dass Sams Stute durchgehen wollte, ließ mir aber nichts anmerken.

"Du bist heute mit Julie ins Wasser?", fragte ich, als Gizella sich nun ruhig verhielt

"Ja." Ich lächelte ein wenig.

"Es hat mich etwas ...", suchte ich nach dem passenden Wort, "überrascht"

"Hat Jaline erzählt", entgegnete ich, "aber wieso denn?"

"Du bist Julie noch nie ohne Sattel geritten, zumindest nicht in meiner Anwesenheit", sagte ich leise.

"Bin ich auch noch nicht, vorher", lächelte ich, "Sie war aber ganz brav dabei."

"Und normalerweise hast du vor so etwas Angst", sagte ich nun ehrlich heraus. Natürlich immer noch so leise, dass die anderen nichts mitbekamen. Jaline wusste wohl von Jacquelines Ängsten, aber ich wusste nicht, wie weit es sie stören würde, wenn Clément es wüsste

"Ich hab mich doch bei Gizella auch überwunden", meinte ich.

"Aber das war nicht im Gelände", argumentierte ich. Dann lächelte ich etwas: "Ich mein es nicht böse, ich war nur überrascht. Ich freu mich, wenn dir Reiten immer mehr Spaß macht"

"Reiten macht mir keinen Spaß", hielt ich dagegen, gab aber kleinlaut zu: "Nur manchmal."

"Okay", war das einzige Wort, dass ich hervor brachte, allerdings gelang es mir nicht die Enttäuschung zu verbergen

"Man kann doch nicht an allem Spaß haben", meinte ich tröstend.

"Wenn du dich mehr anstrengen würdest, um wirklich besser zu werden, dann würde dir Frau Chevalier sicher erlauben, endlich alleine auszureiten, ohne Erwachsenen", sagte ich nun doch noch.

"Das habe ich doch nicht notwendig", versuchte ich zu erklären, "Ich gehe doch meistens spazieren und das darf ich auch alleine."

"Aber es wird nun Sommer. Und da haben es Gizella und ich notwendig auszureiten", sagte ich.

Ich zuckte mit den Schultern. "Könnt ihr ja auch."

"Nun, da ich ungern alleine gehe ...", fing ich an. Ich sprach nicht aus, dass ich dann einfach andere Leute fragen würde. Das konnte ich Jacqueline hoffentlich auch selbst denken.

"Dann fragst du halt jemanden, der mit dir mitreitet", meinte ich, "du bist doch nicht unbeliebt und es lässt sich sicher jemand finden."